Hongjoong pov.
Etwas betrübt schaute ich Seonghwas Live zuende bis er es Schluss machte und den Stream beendete. Still saß ich vor dem Laptop und klappte ihn schließlich auch zu, da ich jetzt nichts mehr daran machen würde. Meine Kopfhörer zog ich aus und saß in der Dunkelheit in meinem Zimmer stillen.
Gerade war in der kleinen 2 Zimmer Wohnung in der ich in letzter Zeit wirklich nicht oft war. Das Projekt mit San war in der Endphase beziehungsweise war schon beendet, weshalb ich hier war und endlich Mal durchschlafen wollte. Nach dem Studio kam ich zwar manchmal auch zum Schlafen hier hin, falls ich nicht dort einschlief, aber jetzt war ich Zuhause und hatte den leeren Kühlschrank aufgefüllt bevor ich mich an den Stream gesetzt hatte.
Livestream... Da viel es mir wieder ein.
Social Anxiety...
Wie reagierte man denn wenn eine wichtige Person so etwas hatte?
Zwar verstand ich ihn nun besser, aber irgendwie war ich überfordert. Unendlich viele Fragen machten sich in mir breit denn bald würde er wieder hier her kommen. Ich wollte nicht falsch reagieren und ihn verschrecken oder negative Gefühle bei ihm auslösen.
Zögerlich stand ich auf und ging in die Küche. Es war nachts, weshalb ich das Licht anknippste. Mein Hunger war gerade unglaublich groß, was ziemlich verständlich war. Die letzten Tage hatte ich ja kaum etwas gegessen. Seufzend öffnete ich den vollen Kühlschrank. Alles sah so lecker aus, aber ich wollte nur ein wenig Essen. Deshalb machte mir zuerst nur etwas Kleines und aß es. Jedoch wurde ich nicht satt. Aß noch ein Brot und stopfte danach alles was ich finden konnte in mich rein.
Ich aß und aß und aß. So wie ein wildes Tier stopfte ich das Essen um mich. Vieles bröselte runter, doch ich hörte nicht auf zu essen.
Und das so viel, dass mir schlecht wurde und Realisation in mir aufkam. Die Übelkeit stieg mit jeder Sekunde an und ich war angewidert von mir selbst. Da es so viel war kam es alles hoch und ich rannte schnell ins Bad. Schnell hockte ich mich vor die Toilette und würgte alles was ich gegessen hatte wieder raus.
Es tat weh, war so widerlich und abartig.
Schon lange war ich nicht mehr so angewidert von mir selber.
Enttäuschung würde meine Gefühle auch gut beschreiben.
Enttäuschung... Wenn man genauer darüber nachdachte war schon es schon ein krasses Wort. Schon oft habe ich es gefühlt und Gegenüber mir wurde es auch oft verspürt. Es war das Gegenteil von Stolz.
Stolz...
Meine Familie kam mir in meinen Kopf, doch ich versuchte die Erinnerungen weg zu schütteln.
Nachdem ich fertig war mit kotzen stand ich auf nachdem ich mir meinen Mund abgewischt hatte. Meine Hand lag an meinem schmerzenden Bauch, mein Körper zitterte und meine Lippen bebten.
Wütend schlug ich gegen meinen Kopf und sank wieder zu Boden. Ein Schluchzer nach dem anderen verließ meine Lippen und ich zog meine Waage unter dem Schrank hervor.
Meine Essstörung war eine Sache, die mir meine Mutter mitgegeben hatte.
All der High Society Mist eben...
Nur weil sie etwas einflussreicher waren fühlten sie sich wie die Könige. So als wären wir adlige und mussten perfekt sein wurde ich immer gewogen, genauso wie mein beschränktes Essen.
Ich sollte perfekt sein. Musste es, doch ich wehrte mich dagegen so viel wie es möglich war.
Nachdem sie erfuhren, dass ich mich in der Schule anders gab als ich sollte wurden sie unglaublich sauer. Dazu kam noch, dass die Schulleitung gepetzt hatte, dass ich mir einem Jungen in der Schultoilette rum gemacht hatte.
Sie wollten mich verändern.
Meinten meine Pansexulität oder generell auf jemanden des gleichen Geschlechts zu stehen wäre eine Sünde.
Sie sperrten mich oft ein und gaben mir kaum etwas. Den meisten Teil meines Teenagerlebens verbrachte ich in meinem dunklen Zimmer.
Wieso hielt ich es also jetzt nur nicht durch?
Der Hass an mich selber staute sich an. Gerade war ich relativ zufrieden, da kam diese Situation wieder.
Mein Bruder hatte Recht. Ohne mich war alles besser. Ich war einfach eine Enttäuschung. Deswegen hatten sie mich mit 18 ja auch rausgeschmissen...
Genauso wie mein Weinen lauter wurde stieg auch meine Verzweiflung rasant. Ich fühlte mich kalt obwohl ich weinte. Ein komisches Gefühl von Kraftlosigkeit machte sich über meinen Körper breit.
Um mich zu beruhigen dauerte es etwas. Ich summte ihr Lied, welches auch Seonghwa kannte...
"Somebody take me home... I don't wanna be alone anymore..."
"Ich will endlich ein Zuhause haben...", schluchzte ich und saß noch eine Weile auf den kalten Fliesen bevor ich Aufstand und mich wog.
Abwartend und ängstlich sah ich auf die Zahl. Es war eigentlich relativ okay obwohl es weniger sein könnte. Ich müsste es nur noch halten und dafür sorgen, dass es etwas weniger würde.
Seufzend schon ich die Waage wieder unter den Schrank und ging in mein Zimmer. Fest kuschelte ich mich in meine warme Decke nachdem ich mich auf mein Bett schmiss.
Ich wunderte wieso Seonghwa das Lied kannte.
Er meinte seine Mutter hätte es geschrieben, aber das war doch meine. Ich kam schließlich nach ihr. Hätten wir eine gesunde Beziehung würde ich sie ja fragen aber ich wusste sie saß jetzt Zuhause in ihrer überteuerten edlen Kleidung. Die Haare zu einem Dutt gebunden und mit Haarspray und goldenen Spangen befestigt.
Wahrscheinlich hatte sie diese Snobs vorbei und lästerte mit ihnen. Frau Kang war bestimmt da. Besonders sie als Schauspielerin musste ihr Image halten auch da ihr Mann ein bekannter Politiker war. Dann kam Frau Choi, sie war wie ein Schoßhündchen an der Seite ihres Mannes, der CEO einer großen Beauty-Firma war. Da gab es auch Frau Park, die schon immer die netteste von ihnen war. Sie war die Tochter einer reichen Familie und heiratete einen erfolgreichen Geschäftsmann. Sie war auf jeden Fall sehr beliebt und wurde als Engel bezeichnet, da sie viel ihres Geldes spendete und immer wieder Spendenorganisationen organisierte.
Langsam fielen meine Augen zu und ich fiel in einen ruhigen Schlaf. Nach all dem Chaos war es schön Mal durchschlafen zu können...
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I'm just gonna leave this here...
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ASMR ❖ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓
Fanfictionᴰⁱᵉˢ ⁱˢᵗ ᵉⁱⁿᵉ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿ ⁱⁿ ᵈᵉʳ ᵈᵉʳ ᵍᵉˢᵗʳᵉˢˢᵗᵉ ᴹᵘˢⁱᵏˢᵗᵘᵈᵉⁿᵗ ᴷⁱᵐ ᴴᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ᵃᵘᶠ ᵈⁱᵉ ᴾᵉʳˢᵒⁿ ᵗʳⁱᶠᶠᵗ, ᵈⁱᵉ ⁱʰⁿ ʲᵉᵈᵉⁿ ᵀᵃᵍ ᵃᵘᶠ'ˢ ᴺᵉᵘᵉ ᵉⁱⁿᵉ ᴬᵘˢᶻᵉⁱᵗ ᵇᵉˢᶜʰᵉʳᵗ, ᴬˢᴹᴿ ʸᵒᵘᵗᵇᵉʳ ᴾᵃʳᵏ ˢᵉᵒⁿᵍʰʷᵃ. -𝘚𝘩𝘪𝘱𝘴- SEONGJOONG Woosan Minsang (Yungi)