ᴇᴘɪʟᴏɢᴜᴇ ¹

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(Die selbe Nacht wie Chapter 65)

Mingi pov.

"Ich wünschte ich könnte besser für dich sein.", sagte ich ihm und zog an meiner Zigarette.

Meine Augen schloss ich, zog das Gift bis tief in meine Lunge und genoss es zugleich auch. Sadistisch...

Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippe als ich den Rauch ausatmete. Er stieg auf in Form einer grauen Wolke. Eine Wolke, die sich auf mein Leben gelegt hatte. Ich wollte kein Trübsal blasen, doch nicht nie in meinem Leben fühlte ich mich so hin und her gerissen.

Trotzdem sah ich zu ihm und kicherte freudig. Der junge Mann, der mein bester Freund geworden war. Der, den ich liebte, aber weniger als meinen Partner.

"Wieso kicherst du?", fragte Yunho und ließ mich lauter lachen.

"Yeosang ist so ein Gesundheits-Freak und sein Verlobter ist ein Raucher und Trinker.", erklärte ich ihm.

Meine roten Haare fielen in mein Gesicht, vorsichtig strich ich sie beiseite. Kurz war meine Aufmerksamkeit woanders sah ich seine verletzten Augen als ich zurück sah.

"Verlobter..."
Der Brünette wirkte für einen Moment so verwundbar und biss sich auf seine Unterlippe. Bereute er es? An seiner Stelle würde ich es bereuen in seiner Position an meiner Seite zu sein.

Ich hob meine Augenbrauen überrascht an und tupfte die Zigarre am Aschenbecher ab. Graue Asche prasselte runter, das Feuer, jedoch erschlosch nicht.

"Komm her...", sagte ich und klopfte einladend auf meinen Schoß.

Der Jung zögerte, doch letztenendes konnte er mir nicht wiederstehen und ließ sich auf meinen Oberschenkeln nieder. Meine Hand wanderte seinen diese hinauf, seinen Kopf vergrub der Größere in meiner Halsbeuge.

"Ich hoffe ich sterbe früh...", entkam meinen Lippen als ich beruhigend über seinen Rücken klopfte.

Sofort hob sich sein Kopf. Süß.

"Sag das nicht.", erwiderte der Älteste, seine Augen füllten sich mit Tränen.

Mein Blick wurde sanfter vorsichtig küsste ich die aufkommenden Tränen weg. Der Gestank der Zigarette ließ ihn jedoch nicht angewidert schauen.

"Ich lasse euch beide nur leiden.", seufzte ich gegen seine kostbaren Lippen.

Ich liebte ihn so... Ich konnte ihn nicht loslassen. Genauso wenig wie meinen Verlobten.

"Du wirst Yeosang heiraten.", schluckte er.

"Und mich vergessen. In der Öffentlichkeit wirst du mit ihm sein.", wimmerte der Jung.

Was er aus unserer Verlobung schlussfolgerte war falsch. Seine schlechte Vorahnung, die ihn Bauchschmerzen beritt stimmte so ganz und gar nicht.

"Ich habe ihm einen Antrag gemacht, ja. Mit ihm verlobt zu sein macht mich stolz, aber wir werden nicht heiraten. Das möchte er selber nicht solange etwas zwischen uns ist. Yunho, ich werde dich niemals aufgeben. Es ist einfach nur eine Bezeichnung: Verlobte...", machte ich dem Ältesten klar.

Seine blonden Haare fielen in sein Gesicht, ich küsste seinen dunklen Einsatz und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

"Vielleicht wollte ich mit dir verlobt sein! Oder verheiratet!"

Aufgebracht sah er zu mir und löste sich. Bei seinem Blick fühlte ich mich noch widerlicher als sonst schon.

"Ich weiß wie du bist Yunho. Du wolltest nie heiraten, das hattest du mir erzählt. Selbst als du nicht von Yeosang wusstest. Du willst gerade einfach nur mein Inneres brennen lassen und bist ziemlich erfolgreich."

Der Blick in seinen Augen veränderte sich schlagartig. Er liebte mich unglaublich sehr. Selbst die Vermutung, dass er mich verletzte hatte tat ihm weh.

Entschuldigend blickte er runter und legte seine Hand auf meine Brust, an mein gebrochenes Herz, mein gebrochener Willen.

"Es ist okay...", flüsterte ich, hielt seine Hand fest und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.

Normalerweise lag zwischen uns mehr Lust als Liebe, doch diese Abwechslung tat mir unglaublich gut.

"Willst du mir was zu trinken holen?", fragte ich.

Der Angesprochene nickte und stand auf.

"Mein Pulli steht dir Klasse!", rief ich ihn hinterher.

Mit einem stolzen Grinsen kam er zurück, zwinkerte mir zu und setzte sich provokant auf meinen Schoß. "Ich weiß"

Es gab einen Grund wieso ich keinen der beiden loslassen konnte.

Ich machte die Dose auf trank etwas von der Cola.

"Ich weiß dass du es weiß.", sagte ich.
"Das liebe ich nämlich..."

Ich streichelte ihm über die Wange, nahm meinen letzten Zug und wollte die Zigarette löschen als er nach ihr griff und selber daran zog. Ein Grinsen legte sich auch meine Lippen. Anders als Yeo nannte er mich nicht ekelhaft, sondern küsste mich mit seinen rötlichen Lippen. Zwar leidenschaftlich aber kurz. Es reichte um einander Zuneigung zu schenken.

Yunho stand auf, setzte sich neben mich. Seine Beine warf er über meine und schaltete den Fernseher an.

"Wollen wir den Film von gestern zuende Schauen?", fragte der Blonde.

Er erinnerte sich an unseren angefangenen Filme, er erinnerte sich an gemeinsame Pläne. Yun war nicht 24/7 unterwegs. Ich genoss es mehr Zeit mit ihm zu verbringen anstatt Zuhause alleine zu sein.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

"Gerne.", antwortete ich.

Bei Yunho fühlte ich mich so jung, was ich schließlich war. Mit ihm konnte ich das Leben genießen, doch Sangie hatte sich schon fest gelegt. Sein Alltag war durchgeplant, voll, einseitig, doch das lag an seinem Leben in der Öffentlichkeit und seinen Eltern.

Yeosang gab mir Sicherheit, Komfort. Er weinte in meinen Armen, ließ mich ihn halten. Unsere Beziehung war süß wie reife Früchte. Wir gingen erwachsen miteinander um, gingen jeden Tag zusammens ins Bett standen zusammen auf. Anders ausgedrückt hatten wir eine bestimmte Regel, einen Rhythmus. Wir redeten von 'Schatz' und 'Liebling'.

Im Gegensatz dazu war Yunho anders, jung. Der Ältere benahm sich so. Frech, Selbstbewusst, Aufgedreht und sehr liebend. Auf Partys gingen wir immer gerne zusammen. Er war meine richtige Person zum falschen Augenblick, doch vielleicht war es gut. Der Jung wollte das Leben genießen viel machen, viel zudem ich nicht in der Lage wäre, da meine Prioritäten wo anders lagen.

Die beiden waren auf verschiedene Weisen extrem. Ich vermisste bei dem einen die andere und anders herum. Deshalb war ich so egoistisch, deshalb war ich so wie ich war. Deswegen wurde ich auch nie gut genug für beide sein, doch niemand, wirklich niemand, konnte meine Liebe zu beiden hübschen Jungen jemals auch nur ansatzweise hinterfragen. Sie hatten nicht das Recht dazu, denn schließlich liebte ich beide Abgrundtief.

ASMR ❖ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt