Seonghwa pov.
"Tschüss, Prinzessin.", lächelte ich ihm zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange während ich den Kleinen in einem warmen Schal einpackte.
Es war gerade sehr früh morgens. Joong war aufgestanden um zur Arbeit zu gehen und weckte mich aus Versehen mit auf, weshalb ich mich dazu entschied aufzustehen und ihm ein Frühstück vorbereitete während er eine Dusche nahm.
Mit der Zeit hatte ich mich darüber informiert was mein Freund am liebsten aß beziehungsweise es okay fand. Ich machte in letzter Zeit viel Gemüse, legte ihm einen Apfel in die Tasche und ließ ihn viel viel Wasser trinken.
Er sollte nicht hungern... Auch wenn mein Freund nicht viel Nahrung zu sich nahm sollte er nicht hungern. Da sollte er lieber Wasser trinken oder Kaugummi kauen um ein Sättigungsgefühl zu haben.
Ich gab wirklich mein bestes. Vielleicht wirkte es auf dem ersten Blick nicht so aber ich versuchte mein bestes ihm zum Essen zu bringen. Es war besser, dass er regelmäßig leichte Sachen aß als nichts zu Essen.
Auch heute aß er genug um mich nicht traurig zu machen, bevor er eben seine Sachen nahm und zur Tür ging. Ich bekam wirklich Bauchschmerzen wenn ich sah, dass Joong nichts anderes außer einen halben Apfel und viel Wasser zu sich nahm und leider konnte ich es nicht verstecken, was mich wirklich nervös machte.
"Tschüß Hwa...", verabschiedete er sich von mir.
Seufzend sah ich ihm hinterher und schloss die Tür sobald er im Aufzug war. Ich fühlte mich wie eine Frau, die ihren Ehemann zur Arbeit verabschiedete.
Ehemann...
Ein Lächeln schlich auf meine Lippen. Ich wollte es. Ich wollte es wirklich.
Deshalb wollte ich mich auch bessern. Ich wollte ein guter Mann für meine Liebe sein. Genug für ihn sein.
Ich setzte mich ein paar Stunden später auf mein Sofa. Komplett fertig gemacht, schon angezogen, Haare gemacht, Taschentücher bereit gelegt und das erzählen geübt. Es war lange her, dass ich jemandem etwas über meine Vergangen erzählt habe.
Manche Themen hatte ich auch nie erwähnt, nicht Mal meine Mutter wusste von manchen Sachen. Sie wusste nicht davon was mir passiert war als die Polizisten meinen Vater aus dem Haus zerrten. Was die anderen in der Schule gegen mich gesagt hatten...
Es war schwer. Wirklich schwer, besonders für einen Heranwachsenden, weshalb ich mir sogar Kartei Karten gemacht hatte und meine Finger auf den Tasten Strg, fn und W lagen. Den Tab konnte ich sofort schließen und um ehrlich zu sein würde ich auch darauf warten mich schlecht zu fühlen um vor allem weglaufen zu können.
Gerade als ich mich bereit fühlte rief mein Therapeut an, ich trat daraufhin dem Anruf mit zitternder Hand bei. Ich konnte jeder Zeit gehen, den Anruf verlassen. Mindestens gab das mir ein Gefühl der Sicherheit, doch ich wollte es schaffen. Unbedingt. Trotzdem musste ich mich zuerst bei Herr Nam erkundigen und würde ihn sicherlich viel fragen zum Thema 'Was soll ich fragen?', 'Wie läuft das ab?' und 'Denken Sie, Sie können mich heilen?'.
❖
Hongjoong pov.
"Hallo?", fragte ich die Frau am Empfang.
Die etwas fülligere Frau sah zu mir hoch mit ihren strahlenden blauen Augen, so freundlich. Es war überraschend für mich, nicht in einem negativen Sinn. Wir wussten wie fatphobic unsere und besonders unsere Gesellschaft war.
"Ich... Wollte einen Termin machen. So bald wie möglich, wenn es auch geht heute.", teilte ich ihr mit.
"Zufällig haben wir erst gerade kurzfristig eine Absage bekommen. Herr Nam ist gerade in einer Sitzung, Sie können danach rein. Es dürfte ungefähr eine dreiviertel Stunde dauern. Setzten Sie sich gerne.", sagte die Sekretärin und lächelt mich an.
"Okay gut. Dankeschön.", erwiderte ich bevor ich leise zum Wartezimmer tapste.
Breite Sofas, teure Umgebung... Was hatte man denn von einem Psychiater erwartet von dem sich Yeosang behandeln ließ? Und mein Freund...
Ich griff in meine Tasche und trank ein wenig von meinem Wasser... Ich war unglaublich nervös.
Mein Blick fiel auf die Frau, sie bemerkte meinen Blick und sah etwas angespannt hoch.
"Wie heißen Sie?", fragte ich.
Sie fühlte sich um Welten erleichtert, dass ich sie nur ansah um das zu fragen.
"Han Sohyun.", sagte die Brünette.
"Freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin Kim Hongjoong.", kommentierte ich der älteren Frau und gesellte mich zu ihr.
"Ein freundlicher junger Mann.", lächelte sie.
"Kein Mann.", erwiderte ich.
Verwirrt sah sie mich an.
"Ich sehe mich als nicht-binär. Sie können mich jedoch mit jedem Pronomen ansprechen.", erläuterte ich Sohyun.
"Ah Entschuldigung. Was eine freundliche junge Person.", verbesserte sie sich und ließ mich Lächeln.
"Danke...", schmunzelte ich.
Es war schön respektiert zu werden. Für eine Weile unterhielten wir uns und es war überraschenderweise sehr nett. Ich erfuhr ein wenig über ihren Alltag und ihre Persönlichkeit. Anfang 30, immer hoffnungslos verliebt, aber ein sehr großes Herz.
Danach... Wurde ich schon aufgerufen. Die Sekretärin führte mich vor das Zimmer, wo ich Herr Nam erblickte als ich rein tritt. Ein Mann, etwas älter als ich mit einem freundlichen Ausdruck. Er sah aus wie ein Lehrer, ein sympathischer. Schüchtern setzte ich mich hin und wurde von ihm begrüßt.
"Hallo, Herr Kim."
"Sagen Sie Hongjoong zu mir.", erwiderte ich ihm.
Amüsiert nickte er mir zu.
Ich lehnte mich auf dem Sessel zurück und spielte etwas mit meinen Händen rum.
"Viele meiner Freunde sind bei Ihnen. Kang Yeosang und heute hatte mein Freund seine erste Sitzung."
"Ist das so? Wie heißt er?"
"Park Seonghwa."
Ernst blickte ich zu dem Älteren und kam direkt zum Thema.
❖
Therapist pov.
"Herr Nam, ich habe eine Essstörung. Wahrscheinlich nicht nur eine."
Ich erinnerte mich eine Stunde zurück. "𝐇𝐞𝐫𝐫 𝐍𝐚𝐦, 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐚𝐛𝐞... 𝐒𝐨𝐜𝐢𝐚𝐥 𝐀𝐧𝐱𝐢𝐞𝐭𝐲."
Überrascht sah ich ihn an. Irgendwas war anders an ihnen. An dem Paar. Fast schon merkwürdig, zugleich jedoch unglaublich, dass sie dies schon entschlüsselt haben. Bei Park Seonghwa waren alle Anzeichen da, doch nun musste ich auch Kim Hongjoong kennenlernen. Beide hatten wirklich etwas gutes getan, sie wollten sich selber helfen. Außerdem würde ich nun ofter beide Seiten eines Ereignisses sehen.
"Heute hatte ich einen Patienten. Er hatte auch eine Selbstdiagnose. Sie kennen sich selber anscheinend gut."
"Ja das kann sein."
Der Blauhaarige wirkte etwas stolz als ich das sagte.Er zögerte bevor er weiter sprach, "Ich tue mich aber deswegen auch viel an... Können Sie mir helfen?"
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ASMR ❖ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓
Fanfictionᴰⁱᵉˢ ⁱˢᵗ ᵉⁱⁿᵉ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿ ⁱⁿ ᵈᵉʳ ᵈᵉʳ ᵍᵉˢᵗʳᵉˢˢᵗᵉ ᴹᵘˢⁱᵏˢᵗᵘᵈᵉⁿᵗ ᴷⁱᵐ ᴴᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ᵃᵘᶠ ᵈⁱᵉ ᴾᵉʳˢᵒⁿ ᵗʳⁱᶠᶠᵗ, ᵈⁱᵉ ⁱʰⁿ ʲᵉᵈᵉⁿ ᵀᵃᵍ ᵃᵘᶠ'ˢ ᴺᵉᵘᵉ ᵉⁱⁿᵉ ᴬᵘˢᶻᵉⁱᵗ ᵇᵉˢᶜʰᵉʳᵗ, ᴬˢᴹᴿ ʸᵒᵘᵗᵇᵉʳ ᴾᵃʳᵏ ˢᵉᵒⁿᵍʰʷᵃ. -𝘚𝘩𝘪𝘱𝘴- SEONGJOONG Woosan Minsang (Yungi)