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Seonghwa pov.

Beunruhigt saß ich da. Es war nicht wegen Hongjoong sondern eher wegen meiner Mutter. Normalerweise hätte ich den Anruf auch nicht angenommen wäre sie nicht bei mir, doch durch sie war ich dazu gezwungen. Anrufe anzunehmen war die schlimmste Sache für mich. Es war schlimmer als jede Konversation weil ich sonst Notfalls auch Gesten benutzen konnte doch bei Telefonaten war es einfach ein nacktes Gespräch. Ich konnte nichts in der Gegend ansprechen und ablenken nein so etwas gab es nicht.

Durch meinen Beruf als Streamer rief die Plattform früher auch an aber zum Glück konnten wir es nun mit E-Mail klären. Das Team war wirklich respektvoll und ich bekam auch oft PR Packages von verschiedenen Firmen zum Auspacken in meinen Videos, wurde auf Events eingeladen, doch niemand war sauer auch wenn ich nicht aufkreuzte. Irgendwie belastete es mich trotzdem.

Ich wünschte ich könnte diese Angst überwinden doch die wurde im Umkreis von Menschen immer schlimmer und schlimmer.

Manche würden vielleicht darüber lachen, da ich Lives machte aber da war das Ding, dass ich meine Zuschauer nicht hörte sondern las. Ich hatte nicht den Stress sofort zu antworten außerdem kannte ich die meisten nur vom Username.

"Mein Sohn du bist ja ganz verspannt und ganz bleich. Und du schwitzt?! Oh nein was ist denn los? Wird mein großes Baby krank?", fragte meine Mom und wischte mit einem Tuch meine Stirn ab.

Auch ihre Freundinnen sahen mich besorgt an. 

"Ach Seonghwa du musst auf dich aufpassen.", meinte Frau Kang, ja sie war Yeosangs Mutter, und wuschelte ging durch meine Haare.

"Ich wünschte nur mein Sohn hätte jemanden wie dich ausgesucht. Mingi ist zwar auch kein schlechter Junge aber wirklich hormongesteuert."

"Ja wäre schon süß gewesen aber anscheinend hast du jemand anderen im Auge hmmm?", schmunzelte Frau Choi.

Jongho und Yeosang hatten anscheinend zutun weswegen sie nicht hier waren und ich war nur hier weil ich meine Mutter besuchen wollte. Es war nicht geplant, dass andere hier waren, doch nun war ich hier gefangen.

Die Runde war immer so als würden sie etwas wichtiges besprechen wollen. War das Oberhaupt des Hauses nicht da sprang ein anderer Vertrauter ein ein. Zum Beispiel in dem Fall der Kims Hongjoongs Bruder. Erst jetzt fragte ich mich ob ich ihn hätte Bescheid sagen sollen, doch es war schon zu spät.

Ich sah meinen Joongie schon und stand auf um ihn zu begrüßen. Sein Blick lag nur auf mir und wir beide ignorierten den Lärm hinter uns so gut wie es ging.

"Hab dich vermisst...", murmelte der Blauhaarige und bekam eine sanfte Umarmung von mir.

"Ich dich auch wie geht es d-", wollte ich gerade fragen da unterbrach mich eine Stimme von der Seite.

"Bruderherz...", meinte jemand und ließ Hongjoong zu ihm sehen.

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich sofort und er verbeugte sich vor ihm. Er war anders. Gehorsamer, kälter und ängstlicher...

"Was würden Mutter und Vater sagen würden sie dich so sehen?! Du bist eben eine Schande. Was zur Hölle ist das für Kleidung? Und wieso sagst du nicht, dass du vor hast so einen guten Jungen wie Seonghwa zu Daten?! Er verdient etwas besseres."

Der Ausdruck Hyukjaes verdunkelte es sich. Ich verstand nicht wie er seinen Bruder so behandeln konnte und wieso er für mich urteilte. Daraufhin scheuerte er Hongjoong schon einen.

Kurz blieb ich überfordert stehen bevor ich auch ihm eine ins Gesichts schlug. Schockierte Geräusche ertönten und jetzt lag all die Aufmerksamkeit auf mir. Meine Anxiety stieg und war gerade das größte Gefühl in mir doch mein Beschützerinstinkt gegenüber Joongie lag direkt dahinter. Noch einmal boxte ich in sein Gesicht und sah ihn auf den Boden fliegen.

Die Mitarbeiter unseres Hauses kamen sofort und verarzteten ihn während ich flüchtete. Ich konnte es nicht das alles nicht mehr aushalten und verbergen und reagierte aus Verzweiflung genervt als Joong nach meiner Hand griff.

Gerade wollte ich ihn einfach zurücklassen, da kam er mit einfach hinterher und lief mit mir ins Haus meiner Mutter. Zusammen flüchteten wir in mein altes Zimmer und setzten uns auf mein Bett. Die Vorhänge zog ich zu und legte mich hin während er da saß. Gut denn ich wollte wirklich nicht berührt werden. Sogar seine bloße Anwesenheit störte mich um ehrlich zu sein gerade.

Stundenlang saßen wir in Stille da. Hongjoong mit einem betrübten Ausdruck. Klar er wurde von seinem eigenen geschlagen und ich versuchte den Schock zu überwinden.

Vorsichtig ließ ich meine Hand neben ihn gleiten. Sein Blick fiel auf sie, danach schaute er in meine Augen und verschränkte sie mit seiner als er sich sicher war, dass ich es wirklich wollte. Mit meinem Daumen fuhr ich seinen Zeigefinger herab und massierte seinen Handknöchel. Ein Seufzen verließ seine Lippen und er legte sich zu mir. Bemitleidend sah ich ihn an und er mich auch. Wir unterhielten uns ohne zu sprechen. Unsere Gesten sagten schon genug. Joongie aber auch ich fanden es angenehmer nicht zu reden.

"Seonghwa! Hongjoong! Kommt ihr bitte runter."

Verwundert sah ich zur Tür. Meine Mutter hatte uns gerufen. Seufzend rieb ich meine Augen und setzte mich auf.

Der Blauhaarige tat das gleiche, umarmte mich kurz und fest zur Stärkung. Er war so liebenswert... Sanft ging ich durch seine Haare und richtete sie da sie etwas zerzaust waren.

"Wir sollten ausstehen.", meinte ich.

Hongjoong nickte und küsste meine Wange sanft bevor er Aufstand. Mein Herz raste bei der Geste und ich musste etwas durchatmen. Ich kam ihm hinterher, er öffnete die Tür, doch ich hielt ihn auf.

"Warte kurz.", meinte ich und legte meine Hand an sein Handgelenk.

Verwirrt drehte er sich zu mir sah auf unsere Hände.

"Meine Mom denkt sicher etwas falsches wenn sie dich so sieht.", erklärte ich und richtete sein Oberteil.

"Oh sorry.", murmelte er.

"Hat man meinen Bauch gesehen?"

Man merkte die Unsicherheit in seiner Stimme und ich sah wie er seine Kleidung noch mehr zurecht rückte.

"Nein?", erwiderte ich fragend.

"Okay..."

Es wurde still doch diesmal war es wieder unangenehm. Ich wusste nicht ob ich es ihn nicht hätte sagen sollen denn jetzt war es so. Doch ich wusste auch meine Mutter falsches gedacht hätte.

"Seonghwa?!", rief meine Mom noch einmal nur etwas lauter

"Runter.", meinte ich und verschränkte unsere Hände.

Ich zog ihn flüchtig mit nach unten und sah meine Mom auf dem Sofa sitzen. Ihre Stirn war in Falten gelegt und sie sah zu uns. Natürlich sorgte sie sich, da ich sonst ein ruhiger Mensch war. Ich war wirklich enttäuscht von mir selber. Egal was passiert wäre ich hätte es nicht vor ihr auslassen sollen. Zusammen mit Joong setzte ich mich zu ihr.

"Entschuldigung...", murmelte ich und sah ihren wütenden Blick.

Wenn ich eins über die Jahre gelernt hatte ihr Schweigen war schlimmer als ihr Streiten.

Die Lage war Ernst.

"Was ist falsch mit dir? Was verheimlichst du mir!? Ich will es endlich wissen Seonghwa!"

ASMR ❖ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt