Schnell fing ich an zu überlegen. Was wollte ich den von Harry wissen? Was interessierte mich?
„Bist du gerne du?“
Die Frage war gestellt, bevor mir bewusst wurde, wie dumm sie doch eigentlich war.
„Sorry, blöde Frage.“, warf ich direkt ein, bevor Harry etwas antworten konnte.
„Warum? Es ist eine interessante Frage. Bin ich gerne ich?“Schüchtern lächelte ich ihn vorsichtig an. Meinte er es wirklich ernst? Fand er die Frage wirklich interessant, oder hatte er es nur so gesagt?
„Ich glaube, dass ich darauf nicht einmal eine Antwort habe. Ich habe mir da noch nie Gedanken drüber gemacht. Obwohl ich schon denke, dass ich gerne ich bin. Es sind nur Kleinigkeiten, die ich nicht mag. Aber so ist es doch bei jedem Menschen, oder? Und du? Bist du gerne du?“
„Ja.“
Intuitiv schoss das Wort aus meinem Mund.
Ja, ich war gerne ich.
Ich hatte eine schreckliche Vergangenheit und auch mein jetziges Leben war nicht einfach, doch ich war trotzdem gerne ich. Ich hatte zwei wundervolle Freunde, und machte das, was ich liebte. Musik.
In irgendeiner verdrehten Weise war ich glücklich und das wunderte mich. Irgendwie hatte ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht, weil ich es nie für nötig gehalten hatte.„Bist du glücklich?“, fragte er mich und freudestrahlend nickte ich. Ja, ich war definitiv glücklich.
Glücklich darüber hier in seinen Armen liegen zu können. Seiner Stimme lauschen zu können und seinen Atem zu spüren.
„Und du?“, wollte ich nun von ihm wissen. Ich sprach leise, denn ich hatte Angst, dass sie mich hörten.
„Ich habe dich und das macht mich glücklich.“
Seine Worte wärmten mich.
Auch Stunden, nachdem er mich schon wieder verlassen hatte wärmten sie mich noch. Immer wenn die Kälte anfing meine Gliedmaßen taub werden zu lassen dachte ich wieder an seine Worte zurück.
Ich habe dich und das macht mich glücklich.„Hope?“, fragte Harry vorsichtig.
„ Ich war glücklich.“, murmelte ich leise.
„Was?“Harrys Frage holte mich wieder komplett ins hier und jetzt zurück.
„Nichts.“, log ich schnell. „Möchtest du noch etwas trinken?“
„Nein, danke.“, er lächelte leicht, schien aber dennoch verwirrt.
Ich wusste, dass er noch mehr Fragen hatte. Fragen die viel tiefgreifender waren, als das er sie stellen konnte. Auf jeden Fall noch nicht jetzt und das wusste er. Aus Höflichkeit blieb er einfach still und vermied es mich al zu lange anzustarren.
„Möchtest du noch etwas unternehmen, oder soll ich dich in Ruhe lassen?“
„ Es wäre nett, wenn du gehen würdest.“ Ich hoffte, dass ich ihn damit nicht vor den Kopf stieß, aber ich hatte plötzlich das Bedürfnis allein zu lassen.
Zu viele Bilder kamen wieder hoch und ergriffen Besitz von mir. Ich wollte nicht, dass er das mitbekam. Wollte nicht, dass er sah wie gestört ich doch war.
„Darf ich deine Handnummer haben?“
„Es tut mir leid Harry. Ich habe kein Handy.“
„Du hast kein Handy?“
„Nein, ich habe nicht die Mittel dazu.“, die Antwort war mir peinlich, schließlich gab ich gerade zu, dass ich so gut wie kein Geld hatte und das vor einem Multimillionär. „Aber ich würde dir meine Nummer geben, wenn ich eins hätte.“Ein Lächeln schlich sich auf seine Gesichtszüge.
„ Wenn ich dich noch einmal um ein Treffen bitte, kommst du dann?“
Zögerlich nickte ich. Ja, dieses Mal würde ich kommen. Ich konnte mich nicht mehr länger von ihm fern halten.
„ Versprochen?“
Wieder nickte ich nur, doch ich schaute ihm dabei in die Augen. Ich konnte nicht lügen, wenn ich dies tat und so versprach es nicht nur ihm, sondern auch mir selber.
„ Wann? Morgen? Morgen Abend? Wir machen, was du willst.“
„Morgen Abend ist gut. Und bitte überrasch mich.“
„Morgen Abend um sechs. Und dieses Mal kannst du nicht fern bleiben, denn ich werde dich abholen.“Mit diesen Worten stand er auf und verließ die Wohnung.
An der Tür drehte er sich noch einmal um.
„Ich freue mich.“, sagte er und in seinen Augen konnte ich erkennen, dass er es ernst meinte.
„Ich mich auch.“, antwortete ich mit der gleichen Ernsthaftigkeit.
Dann war er verschwunden und ich lehnte noch immer im Türrahmen.
Ich hatte ein Date. Ein Date mit Harry Styles.
Ich wusste nicht, wie viele Mädchen mich dafür umgebracht hätten.Nachdem die Euphorie abgeklungen war räumte ich schnell die Tassen weg und verzog mich in mein Zimmer.
Dort nahm ich mir meine Gitarre und fing an zu spielen. Ich weiß, dass ich hätte schlafen sollen, denn es war schon spät, doch ich konnte es noch nicht.
So viele Gefühle wechselten sich in mir ab und drohten mich zu verschlingen.
Was sollte ich nur fühlen? Was war in solch einer Situation richtig?
Ehe ich es verhindern konnte schlug meine Stimmung plötzlich um.Was sollte ich fühlen. Trauer? Wut? Hass? Oder doch Liebe?
Ich wusste es nicht. Ein Gefühl schien stärker als das andere zu sein.
Oh, ich hatte ihn geliebt. Er war der einzige, den ich jemals geliebt hatte.
Sollte mein Herz vor Liebe also zerspringen?
Doch er war nicht mehr da.
Wann würde ich ihn wieder sehen? Würde ich ihn überhaupt wieder sehen? Wo würde ich ihn wieder sehen?
Wohl nicht mehr auf unserem Planeten. Gab es überhaupt andere Orte in diesem Universum, wo ich ihn wieder sehen konnte, oder war es Hoffnungslos?
Sollte ich darüber wütend sein, oder traurig?
Hass empfand ich wohl, darüber war ich mir im Klaren. Wie groß er aber war, dass wusste ich nicht.
Ich hasste sie dafür, dass sie mir das alles angetan hatten. Dafür, dass sie mich hassten. Dafür, dass sie mich verabscheuten. Dafür, dass sie ihn mir genommen hatten. Dafür, dass sie ihn offensichtlich nicht bei mir sehen wollten. Dafür, dass sie mich zwangen sie zu verlassen, auf ihre ganz eigene Art und Weise.Die Bilder holten mich ein und ließen mich vor Schmerz schreien. Schnell legte ich meine Gitarre zu Seite, bevor ich sie fallen lassen konnte und krümmte mich vor Schmerz auf dem Boden.
So heftig war es schon seit Wochen nicht mehr gewesen. Warum ausgerechnet jetzt? Woher kamen die Bilder jetzt? Warum suchten sie mich jetzt heim?Als Cole und Sam nach Hause kamen lag ich noch immer auf dem Boden. Zwar hatte ich aufgehört zu schreien, doch mein ganzer Körper war nass von dem Angstschweiß. Meine Augen waren weit aufgerissen und doch sah ich nichts. Hinter mir lag eine Panikattacke und ich war unfähig irgendetwas zu tun.
Sam reagierte geschockt, denn sie hatte bis jetzt nie etwas mitbekomme.
Cole aber hatte es bemerkt und schon etwas geahnt. Deswegen nahm er mich vorsichtig hoch und legte mich in mein Bett. Dann zog er seine Schuhe aus und legte sich neben mich.
Das letzte was ich noch mitbekam war, wie er seine Arme um mich schlang und mir leise beruhigende Worte zuflüsterte, dann fiel ich in einen tiefen Schlaf.Ich weiß, das Kapitel kommt ein wenig verspätet und ist dann auch noch nicht einmal besonders lang und ich habe keine Entschuldigung oder irgendeine Ausrede. Habe es einfach verplant es bis Samstag fertig zu bekommen.
Dickes sry, aber hier ist das Kapitel ja jz und es ist mal wieder eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Und ich brauchte erst gute Musik, bevor ich mich daran setzen konnte das Kapitel fertig zu schreiben ( danke One Republic :P). Hoffe es ist gut geworden und ich verspreche es, dass ich mich bemühen werde das nächste Kapitel wieder pünktlich am Samstag hochzuladen :)Xx Sophie
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Different (Harry Styles)
FanfictionHope und Harry. Der gleiche Anfangsbuchstabe und ihre Liebe zur Musik ist wohl das Einzige, was sie verbindet. Ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie, die arme Straßenmusiker, die das Wort glücklich nur aus Geschichten kennt. Er, d...