„Du warst ein Versehen, verstehe es doch endlich. Ich wollte dich nicht. Wir wollten dich nicht. Niemand will dich. Niemand wird dich jemals wollen." Ihre Worte waren hart und verfehlten ihre Wirkung nicht. Ich wusste es, ich hatte es immer gewusst, doch diese Worte ausgesprochen zu hören tat mehr weh, als sie nur zu denken. Es riss mein kleines Herz entzwei und ich hatte das Gefühl, dass sie ein Teil davon mitnahm, als sie das Zimmer verließ. Tränen liefen meine Wange hinunter, und ich wollte sie stoppen. Meine kleine Hand fing einzelne Tränen auf, während mein zarter Kinderkörper die Tränen und die aufsteigenden Gefühle unterbinden wollte. Ich bekam es nicht hin.
Ich versuchte zu schreien, um mich zu schlagen, irgendetwas anderes zu tun als einfach nur in dieser Ecke zu sitzen und zu weinen. Zu warten, während ich zerbrach. Auf ihn zu warten, damit er mir sagte, dass ich es wert sei geliebt zu werden. Ich klammerte mich an diese Hoffnung und wollte sie nicht gehen lassen. Ich hoffte, dass wenigstens er mich wollte, gewollt hatte. Ich liebe ihn doch und er mich. Er musste mich wollen.
Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei. Ich konnte ihm niemanden zuordnen, doch ich erschrak fürchterlich. Er war laut und markerschütternd. Ich war mir sicher, diesen Schrei nie wieder zu vergessen und kauerte mich nur noch mehr in die Ecke.
Ein weitere Schrei folgte und noch einer. Sie waren schlimm, doch sie waren harmlos gegenüber dem, was noch folgen sollte.
„Wir machen einen Kompromiss, okay?".
Zögerlich nickte ich und schaute in seine braunen Augen. Es war mir egal, was er sagte, ich würde ihm vertrauen. Ich würde zu allem zustimmen, denn ich liebte ihn. Er war doch für mich da. Mein ein und alles. Mein Leben. Warum also sollte ich nicht ja sagen?
„ Ich verlasse jetzt vorsichtig das Zimmer, und du wirst mir nicht folgen. Du wirst hier bleiben und kein Theater veranstalten. Ich lasse dich mit ihnen alleine, aber dafür verspreche ich, dass ich wieder komme. So schnell es geht."
Erschrocken schaute ich ihn an. Er durfte mich nicht verlassen. Nein, das durfte er nicht.
Obwohl ich nicht antwortete erhob er sich vorsichtig. Ich hatte ihm schließlich schon zugestimmt, und jetzt musste ich meinen Teil des Kompromisses auch einhalten.
Nur aus diesem Grund blieb ich still sitzen, als er sich langsam aus dem Zimmer bewegte. Sein Blick war starr auf mich gerichtet, und es lag so viel Zärtlichkeit in ihm, dass mir ganz warm ums Herz wurde.
„Ich liebe dich.", sagte ich mit meiner kindliche Stimme.
„Ich dich auch.", antwortete er und dann war er mir noch einen Luftkuss zu. Ich fing ihn auf und erwiderte ihn.
Die Tür schloss sich hinter ihm und ich fing an zu weinen. Er durfte mich doch nicht alleine lassen, aber er musste, und das wusste ich.
„Bist du glücklich?", fragte er mich und freudestrahlend nickte ich. Ja, ich war definitiv glücklich.
Glücklich darüber hier in seinen Armen liegen zu können. Seiner Stimme lauschen zu können und seinen Atem zu spüren.
„Und du?", wollte ich nun von ihm wissen. Ich sprach leise, denn ich hatte Angst, dass sie mich hörten.
„Ich habe dich und das macht mich glücklich."
Seine Worte wärmten mich.
Auch Stunden, nachdem er mich schon wieder verlassen hatte wärmten sie mich noch. Immer wenn die Kälte anfing meine Gliedmaßen taub werden zu lassen dachte ich wieder an seine Worte zurück.
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Different (Harry Styles)
FanfictionHope und Harry. Der gleiche Anfangsbuchstabe und ihre Liebe zur Musik ist wohl das Einzige, was sie verbindet. Ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie, die arme Straßenmusiker, die das Wort glücklich nur aus Geschichten kennt. Er, d...