Chapter 36

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„ Sie wissen, wer ich bin. Sie wissen es."
„Hope, da kannst du dir nicht sicher sein."
„Verdammt Harry, sie haben ein Bild von meinem Gesicht auf dem man mich haargenau erkennt. Jeder, der möchte, kann mich erkennen. Sie wissen, wie ich heiße, wo ich wohne, wie alt ich bin und was ich mache. Sie wissen es. Sie wissen alles."
„Hope.", flüsterte er und wollte mich umarmen, doch ich stieß ihn weg.
„Sie schreiben über mich, zerreißen sich das Maul und bewerten mich. Sie urteilen und hassen mich. Ich habe ihnen nichts getan, und trotzdem hassen sie mich. Ich habe ihre Hoffnung, ihre Träume und ihr Leben zerstört, einfach nur, weil ich dich liebe. Sie drohen mir. Harry, sie drohen mir.", die letzten Worte schrie ich beinah und Cole steckte seinen Kopf ins Zimmer.
„Alles in Ordnung?", Harry nickte ihm als Antwort auf seine Frage, und obwohl Cole wusste, dass es gelogen war, schloss der die Tür schnell wieder. Ihn ging das, was hier geschah nichts an. Zumindest jetzt noch nicht. Es war Harry und mein Ding. Zumindest sollte es Harrys und mein Ding sein.
„Hope, wer droht dir? Doch nicht die Reporter?"
„Nein, die nicht. Die verbreiten nur Gerüchte. Deine Fans, sie drohen mir. Sie hassen mich, bezeichnen mich als Schlampe und wollen mich am liebste tot sehen."
„Du musst aufhören die Sachen auf Twitter zu lesen. Du musst damit aufhören, sonst macht es dich kaputt."
„Du hast also Ahnung? Ja, du weißt natürlich, was man tun muss, damit man nicht kaputt geht. Woher? Woher weißt du das? Harry, du gehst doch selber kaputt. Sie machen dich fertig. Ich kann nicht aufhören das alles zu lesen und ich bin mir sicher, dass auch du es manchmal liest. Dich macht es fertig, weil du niemanden enttäuschen willst. Dich machen die Fragen der Reporter fertig, ihre Artikel. Harry, du kannst mir nicht helfen. Du kannst mir nicht sagen, was ich falsch mache, weil du selber daran zerbrichst. Manchmal frage ich mich, warum du nicht schon längst aufgehört hast, genug Geld hast du ja."
„Ich mache es nicht wegen dem Geld. Nein, ich liebe es. Ich liebe es zu singen. Auf der Bühne zu stehen und Menschen mit meinem Gesang zu bewegen. Ich liebe es. Es war immer mein Traum, und er ist wahr geworden. Natürlich gibt es Schattenseiten, die gibt es doch immer. Aber es ist mein Traum."
„ Das alles nimmst du dafür in Kauf? Die Lügen, die Gerüchte... Alles?"
„Es gibt ja auch schönes. Die Momente, in denen dir die Fans den Atem rauben. Wenn du im Stadion stehst und sie eine ihrer Fanaktionen durchziehen, bei denen dir der Atem stehen bleibt. Dann weißt du, warum du das alles in Kauf nimmst. Warum du dich manchmal mit ihnen rumschlägst."
„Was ist mit deinem Privatleben? Harry, sie machen es kaputt und dich stört es, das merke ich doch."
„Ich versuche es zu trennen, doch es klappt nicht immer."
„Es klappt nie."
„Das stimmt nicht. Sie wissen nicht alles."
„Aber zu viel."
„Hope...", Harry versuchte mir in die Augen zu schauen, doch ich senkte den Blick.
„Nein, Hope, bitte tu es nicht.", fing er an zu flehen und vorsichtig hob ich den Blick.
„Was? Was soll ich nicht tun, Harry?"
„Wirf uns nicht so einfach weg."
„Warum glaubst du immer, dass ich das tun will?"
„Weil es schon so viele getan haben."
„Und du sagst, dass du dein privates und berufliches Leben trennst. Das es funktioniert."
Daraufhin sagte er nichts mehr. Schaute mir einfach nur in die Augen, bevor er sich umdrehte und ging. Ich ließ es geschehen. Blieb in meinem Raum stehen und schaute ihm hinterher. Zuckte zusammen, als die Tür ins Schloss fiel und blieb stehen. Ich wusste, dass er zurück kommen würde. Ich wusste es, ich wusste nur nicht wann.
„Hope, war das gerade Harry? Ist er gegangen?", Sam kam in mein Zimmer gestürzt und schaute mich entsetzt an. Ich nickte.
„Kommt er wieder?", wieder nickte ich nur.

Fünf Tage vergingen. Fünf Tage saß ich in meinem Zimmer auf mein Bett und starrte einfach nur an die Wand. Am sechsten Tag kam Cole in mein Zimmer und drückte mir meine Gitarre in die Hand.
„Es ist Zeit, Hope. Du musst etwas tun. Geh singen, wir brauchen das Geld oder geh zu Harry. Entschuldige dich."
Wortlos nahm ich die Gitarre und zog mich um. Nein, entschuldigen würde ich mich auf keinen Fall. Dafür war ich zu stolz. War mir zu sicher, dass ich Recht hatte.

Different (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt