Chapter 25

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Ich habe es geschafft. Ich habe es wirklich geschafft weiter zu schreiben. Ich weiß nicht wieso ausgerechnet jetzt, aber es macht mich glücklich, dass ich die Zeit und die Idee zum weiter schreiben gefunden habe. Ich hoffe, dass es euch gefällt ♥  Das letzte Kapitel ( also das Sorry Kapitel) habe ich gelöscht, aber ich wollte mich noch für eure Kommentare bedanken.  Das bedeutet mir echt viel :)

„Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder", verabschiedete Niall sich als letzter von mir. Die anderen waren schon in ihre Autos gestiegen, doch Niall hatte mir noch unbedingt von seinem letzten Ausflug mit seinem Bruder erzählen wollen. Jetzt hatte er sich aber auch dazu entschlossen nach Hause zu fahren und nachdem er mir noch einmal kurz gewunken hatte, fuhr er davon.

„Geschafft.", sagte Harry freudestrahlend und gab mir einen Kuss. „Ich glaube sie mochten dich.", fügte er dann noch grinsend hinzu, bevor auch wir uns ins Auto setzten.
„ Ich hoffe es.", antwortete ich ihm. „ Ich wüsste nicht, was ich ansonsten machen würde.", gestand ich Harry und er schaute mich überrascht an.
„Du hattest wirklich Zweifel oder? Ich meine, dass sie dich nicht mögen würden? Ich habe daran nämlich nicht eine Sekunde lang gezweifelt."
Liebe heißt zweifeln, kam mir dabei in den Sinn. Das hatte Cole vor ein paar Wochen zu mir gesagt, als ich ihn danach gefragt hatte, was Liebe bedeutete.
„Ja.", antwortete ich ehrlich. „Ich hatte Angst davor, dass sie mich nicht mögen würden. Und das du dann vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben würdest wollen.", diese Worte waren sehr ehrlich und mit ihnen machte ich mich in einer gewissen Weise auch verletzlich, aber ich konnte nicht anders, als sie auszusprechen. Sie belasteten mich und hätten mich zerfressen, wenn ich es nicht getan hätte.
Harry schaute mich einfach nur stumm an und sagte nichts. Seinen Blick konnte ich nicht deuten und mir wurde unbehaglich zu Mute.

„Harry. Sag was. Bitte.", flehte ich und hoffte auf eine Antwort.
„ Ich weiß nicht was und ich weiß nicht wie.", flüsterte er und meinen Körper überzog eine Gänsehaut. Ob aus Wohlwollen oder aus Angst, ich wusste es nicht.
„Hope, ich weiß nicht, was hier zwischen uns passiert. Was das zwischen uns ist. Ich kann es irgendwie einfach nicht in Worte fassen. Ich weiß nur, dass ich noch nie so gefühlt habe. Aber ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch ist. Ob wir einfach weiter machen sollen, oder ob wir etwas ändern müssen. Es bestürzt mich, vor welchen Dingen du Angst hast und um was du dir Sorgen machst. Wir beide kommen irgendwie aus verschiedenen Welten und das ist mir wirklich egal, aber ich weiß nicht, ob es dir egal ist. Mein Herz sagt definitiv ja. Ja, wir tun das Richtige. Aber mein Verstand fragt sich, ob wir beide das Gleiche wollen."

Seine Worte verblüfften mich. Ich war überrascht, wie viel er mitbekam und wie sensibel er doch war. Er war aufmerksam und machte sich Gedanken darüber, was ich wollte und nicht nur darüber, was er denn wollte. Seine Worte waren ehrlich und so wie ich vor wenigen Sekunden, hatte auch er sich mit ihnen verletzlich gemacht. Harrys Blick war so intensiv, dass ich gar nichts sagen konnte, aus Angst den Moment zu zerstören. Ich rutschte einfach nur näher zu ihm heran, beugte mich über die Mittelkonsole des Autos und küsste ihn. Meine Lippen liebkosten seine perfekten, rosafarbenen Lippen. Sie waren weich und ich fing an mich zu verlieren. Ich merkte, dass ich schon viel weiter, als bei Falsch oder Richtig war. Ich trieb irgendwo auf dem offenen Meer, ohne Rettungsring oder irgendetwas, an dem ich mich festhalten konnte. Ich wusste, dass ich auf eine spitze Felswand zutrieb, aber ich war verloren und konnte mich dagegen nicht wehren. Trieb einfach darauf zu und wusste, dass es ein schlimmes Ende nehmen würde, konnte es aber nicht verhindern, weil ich es nicht wollte. Ich wollte es nicht verhindern. Wollte das, was da gerade zwischen uns geschah. Wollte alles davon, jeden einzelnen Moment, egal ob Freude oder abgrundtiefer Schmerz. Er ließ mich mich lebendig fühlen. Lebendig und liebenswert.
„Ich will dich.", sagte er leise, als unsere Lippen sich lösten.
„Und ich will dich.", antwortete ich eben so leise zurück.


An diesem Abend fuhr er mich nicht zurück in meine Wohnung, sondern nahm mich mit zu sich. Mit großen Augen betrachtete ich die Umrisse seines gigantischen Hauses, die ich im dunklen nur erahnen konnte.
„Harry, es ist riesig.", entfuhr es mir, als er den Wagen parkte. Staunend stieg ich aus dem Auto. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie beeindruckend es bei Tageslicht aussehen musste.
„Lass uns hinein gehen.", sagte Harry leicht verlegen. Es war ihm anzumerken, dass er sich nicht wohl fühlte. Zögernd griff er nach meiner Hand. Ich ließ mich von ihm in sein Haus belgleiten und als er das Licht im Flur anmachte konnte ich nicht anders, als große Augen zu machen. Allein der Flur war beinah so groß wie die komplette Wohnung von Cole, Sam und mir. Wie groß mussten dann die anderen Zimmer nur sein?

Wir zogen unsere Schuhe aus und Harry fragte mich, ob ich etwas trinken wollte. Ich verneinte und folgte ihm in eine riesige Küche.
„Ich brauch aber ein Wasser.", versuchte er die Stille zu durchbrechen. Ich merkte, dass Harry sich immer noch nicht wohl fühlte, aber ich konnte nichts sagen. Ich war versunken im Anblick dieses Hauses, nein dieser Villa. All der Platz, all die Sachen und er lebte alleine. Erst jetzt wusste ich wirklich, was Harry vorhin gemeint hatte. Die Welten, aus denen wir stammten, waren komplett unterschiedlich und mir war es nicht egal. Er hatte Recht. Es belastete mich. Er hatte alles. Er konnte sich an materiellen Dingen alles kaufen, was er brauchte. Er verdiente Millionen mit seinem Gesang und brauchte sich keine Sorgen darum zu machen, ob er für den Monat genug Geld verdient hatte. Ich aber musste das. Ich konnte mir nicht alles leisten und jeder Monat war ein neuer Kampf.

„ Hope, warum weinst du?", fragte Harry verunsichert. Überrascht schaute ich ihn an. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie mir langsam eine Träne nach der anderen über die Wange lief.
Warum weinte ich? Ich wusste es selber nicht. Konnte es nicht in Worte fassen, was mich bedrückte. So sehr bedrückte, dass ich nicht anders konnte, als meinen Tränen freien auf zu lassen.
„Ich glaube, Harry, dass du Recht hattest. Mir ist es nicht egal, dass unsere beiden Welten so verschieden sind. Ich kann dir nicht glauben, dass du mich wirklich magst. Egal, wie oft du es mir sagst, tief in meinem Herzen lauert eine Stimme, die mir sagt, dass ich das alles nicht verdient habe. Das ich dich nicht verdient habe. Das du mich verlässt. Vielleicht genau dann, wenn ich dich am meisten brauche. Eine Stimme, die mir sagt, dass du besseres als mich verdienst und dass ich nicht gut genug für dich bin. Ich meine, du bist Harry fucking Styles und ich bin ein Niemand. Ich bin total kaputt und vielleicht sogar unfähig zu lieben. Ich weiß, dass du ein gutes Herz hast und mich wirklich magst, aber ich kann es nicht glauben. Weil ich es nicht gewohnt bin, geliebt zu werden. Weil ich weiß, dass ich das alles, dass ich dich nicht verdient habe.", atemlos hörte ich auf zu sprechen. All diese Worten waren einfach so aus mir heraus gebrochen, und nur wenige Sekunden später folgten ihnen weitere Worte, die sich einfach nicht stoppen ließen: „Und ich habe die ganze Zeit die Angst, dass der Moment kommt, in dem du mich auslachen wirst und mir sagst, dass du nur mit mir gespielt hast. Oder das ich aufwache, und alles nur ein Traum war. Ein schöner Traum, der aber niemals Wirklichkeit werden wird. Ich weiß nicht, was von beidem schlimmer wäre. Aber der Gedanke, dass auch nur eines der beiden Dinge passieren könnte, macht mir schier verrückt. Das alles, alles was auch immer zwischen uns passiert, ist das Schönste, was ich in meinem ganzen Leben bisher erlebt habe, aber vielleicht sollte ich auch einfach gehen und es beenden, bevor es zu groß wird und mir den Atem raubt und zu viel Macht über mich besitzt." Ich merkte, dass die Panik mich langsam ergriff und Harry kam zu mir und zog mich in seine Arme. Er umarmte mich energischer, als er es jemals getan hatte und es schien, als wollte er mich davor bewahren auseinander zu brechen.

„Hope, beruhig dich. Ich weiß nicht, wer dich dazu gebracht hat, so zu denken. So wenig von dir selber zu halten, aber alles was hier passiert hast du verdient. Du hast mich verdient. Im Gegenteil, ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe. Du bist wundervoll und gibst mir das Gefühl ich selber sein zu können. Das hat schon lange keiner mehr getan. Und glaub mir, ich habe nicht so schnell vor dich zu verlassen. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich dir das klar machen könnte. So klar, dass du dir keine Gedanken mehr darum machen musst und die Sorgen dich nicht zerfressen. Hope, du kannst mir alles erzählen, ich hoffe du weißt das. Und wenn du mir erzählen möchtest, was dich bedrückt und wer dir in der Vergangenheit das Selbstvertrauen genommen hat, dann werde ich da sein. Ich werde da sein. Vergiss das nicht, ich werde da sein."
Ich blickte in seine Augen, und wusste, dass er die Wahrheit sagte. Er würde da sein. Trotzdem konnte er mir die Panik und die Zweifel nicht komplett nehmen. Sie waren immer noch da. Dort, wo man sie mir vor Jahren gesätt hatte und dort, wo sie seitdem gediehen.

Different (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt