Mein Herz schien mir förmlich aus der Brust zu springen vor Aufregung und ich bekam weiche Knie. Was sollte ich nur sagen? Wie fing man ein Gespräch mit einem wildfremden Jungen an?
Noch hatte er mich nicht bemerkt und so blieb ich einfach stehen und drehte mich zu den anderen um. Die grinsten alle nur und machten hektische Handbewegungen nach vorne.
Ich sollte ihn endlich ansprechen, aber wie denn bloß? Wie sollte ich das schaffen, ohne mich dabei ganz zum Affen zu machen?
Was sollte ich sagen?
Immer noch spielte ich mit dem Gedanken umzudrehen, als ich Todesmutig einfach die letzen drei Schritte zu dem Jungen ging.
Er schien mich zu bemerken und schaute mich interessiert an.
Mist. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück.
Ich merkte, wie mir schlecht wurde und die Musik mich nervte. Sie hinderte mich daran logisch nachzudenken und so sagte ich wohl das dümmste zu dem Jungen, was ich hätte sagen können:
„ Warum trägst du eine Basketballmütze und eine Sonnenbrille?“
Die Worte hatten kaum meinen Mund verlassen, da wollte ich mich auch schon dafür selber schlagen. Ich merkte, wie ich rot wurde.
Ich war drauf und dran mich umzudrehen, als der Angesprochene anfing zu lächeln.
„ Interessanter Anmachspruch. Muss ich mir wirklich merken. Dann frag ich mal zurück. Warum trägst du ein Kleid?“
Sein Lächeln verwandelte sich in ein Lachen und ich starrte ihn einfach nur völlig perplex an.
Ich verstand die Welt nicht mehr.
„Ich…“, fing ich an zu stottern und er hörte auf zu lachen, um mir zu zuhören.
Blöd nur, dass ich aufhörte zu reden, weil ich nicht den geringsten Schimmer hatte, was ich sagen sollte.
„Sind das dort hinten deine Freunde?“, fragte er und deutete hinter mich. Ich drehte mich um und sah Sam und Cole, die beide grinsend da standen und jetzt zu uns herüber winkten.
„Ja, sind sie.“
„ Und um was habt ihr gewettet?“, fragte er freundlich.
„Gewettet?“
„Na du hast scheinbar keine Ahnung, was du sagen sollst und die beiden dahinten beobachten dich die ganze Zeit. Ihr habt doch bestimmt eine Wette am laufen.“
Ich verstand was er meinte und verneinte es sofort.
„Nein, keine Wette. Ich habe einfach zu schnell ja gesagt, ohne den beiden richtig zu zuhören.“, erklärte ich verlegen.
„Und, wozu hast du ja gesagt?“, der Junge schien sich wirklich dafür zu interessieren und das überraschte mich. Normalerweise waren Jungs doch ganz anders.
„Dazu, dass die beiden heute Abend einen Jungen raussuchen durften und ich ihn ansprechen musste.“
„Und dieser Junge steht gerade vor dir?“
Ich nickte bloß.
„Und was sollst du dann machen, wenn du ihn angesprochen hast? Angesprochen hast du ihn ja jetzt, wenn auch mit einem besonders merkwürdigen Spruch.“, sagte er und sein Grinsen wurde immer breiter.
„Ich weiß es nicht.“, antwortete ich ehrlich.
„Möchtest du vielleicht etwas trinken? Oder darfst du mich nur ansprechen.“, er klang belustigt, aber trotzdem weder verspottend noch als würde er sich über mich lustig machen. Die ganze Situation schien ihn einfach zu erheitern und so sagte ich ja.
Ich folgte ihm zur Bar und bestellte eine Cola.
„Kein Alkohol?“, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Bin ich zu jung für.“
Er schien überrascht zu sein.
„ Wie alt bist du denn?“
„17“
„Oh, ich hätte gedacht du wärest älter. Wie bist du denn dann überhaupt hier rein gekommen?“
„ Der Türsteher hat keine Ausweiskontrolle gemacht.“, ich grinste und auch er grinste wieder.
„Da hast du aber Glück gehabt.“
Wir bekamen unsere Getränke, ich meine Cola und er sein Bier.
Vorsichtig nahm ich einen Schluck des kühlen Getränkes. Es holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und ließ mich langsam wieder logisch denken.
Sofort kamen auch die Fragen zurück.
Was machte ich hier? Was sollte ich als nächstes sagen? Wieso…
Bevor ich zu sehr ins Grübeln geraten konnte zog der Junge seine Sonnenbrille ab und legte sie zur Seite.
Ein paar blaue Augen schauten mich an und in ihnen lag etwas Verschmitztes und wieder fragte ich mich, warum er überhaupt eine Sonnenbrille in einem Club trug. Dieses Mal aber war ich schlau genug meine Klappe zu halten.
„Um auf deine Frage von vorhin zurück zu kommen, ich trage Sonnenbrille und Cap, damit man mich nicht erkennt.“
Ich verstand gar nichts mehr.
„Warum darf man dich nicht erkennen?“
„Du kennst mich nicht?“, stellte er sofort die Gegenfrage. Überrascht schaute ich ihm ins Gesicht, doch so sehr ich auch überlegte, ich kannte ihn nicht. Er war hübsch, das viel mir erneut auf, doch kennen tat ich ihn nicht.
„Nein.“
Ohne etwas zu sagen zog er sich die Cap vom Kopf. Als er bemerkte, dass ich noch immer keine Ahnung hatte, wer er war fing er erleichtert an zu lächeln.
„Ist auch egal, wer ich bin. Vielmehr interessiert es mich, wer du bist.“, lenkte er schnell von sich selber ab.
Ich merkte, dass er das Thema wechseln wollte, und obwohl ich gerne wissen wollte, wer er war tat ich ihm den Gefallen und sagte ihm meinen Namen.
„Ich bin Hope. Hope Summer.“
„Gehst du noch zur Schule?“, stellte er mir auch sofort noch eine Frage, bevor ich ihn irgendetwas fragen konnte.
„Nein.“, antwortete ich nur einsilbig, denn das war kein Thema über das ich gerne sprach.
Schnell nahm ich noch einen Schluck meines Getränkes, bevor er noch weitere Fragen stellen konnte. Auch er schien zu bemerken, dass ich nicht mehr reden wollte und trank einen Schluck.
„Möchtest du tanzen?“, fragte er und ich verschluckte mich fast an meiner Cola.
Obwohl ich Musik machte und sang zählte tanzen nicht unbedingt zu meinen stärken, trotzdem nickte ich. Es war besser als weitere Fragen zu beantworten.
Ich hatte noch nie gerne viel von mir erzählt, denn ich hatte gelernt, dass es die anderen nicht interessierte.
Wir beide standen auf und ließen unsere halb vollen Getränke einfach zurück. Die Tanzfläche war gut gefüllt und ich schaute mich nach Sam oder Cole um, doch ich entdeckte keinen von beiden.
Egal dachte ich und ich folgte dem Jungen auf die Tanzfläche.
Es lief gerade irgendein Popsong, den ich nicht kannte, doch ich fing einfach an zu tanzen.
Der Rhythmus war nicht schwer zu erkennen und auch der Junge fing an zu tanzen.
Schnell merkte ich, dass auch er nicht gut tanzen konnte und sich einfach nur irgendwie zum Rhythmus der Musik bewegte.
Als ich das sah fing ich an zu lachen. Ich konnte nichts dagegen tun und es auch nicht stoppen. Vielleicht war es die Erleichterung, dass ich den Abend schon fast überstanden hatte, ohne mich dabei völlig zu blamieren. Oder einfach nur, weil ich anfing den Jungen, der mir gegenüber stand, zu mögen.
Mein Lachen entlockte ihm wieder ein breites Grinsen und eine freche Bemerkung.
„Freut mich, dass ich dich unterhalten kann. Normalerweise liegen die Mädchen mit kreischend zu Füßen, wenn ich anfange zu tanzen.“
„Wieso sollte ich?“, fragte ich ihn verwundert.
Meine Frage schien ihn aus der Bahn zu werfen.
„Mist.“, entfuhr es ihm. Ich merkte, wie er nach einer Antwort suchte, und fragte mich erneut, warum er mir nicht einfach sagte, wer er war. Mir war klar, dass er sich gerade verplappert hatte und mir damit einen Hinweis gegeben hatte, doch ich merkte auch, dass er es genoss, dass ich nicht wusste, wer er war.
Ehe er irgendetwas antworten konnte wechselte das Lied und ein langsamer Song wurde eingespielt.
Verlegen standen wir beide uns gegenüber, während sich um uns immer mehr Pärchen bildeten und sich im Rhythmus des Songs bewegten.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Bisher war ich noch nie in solch einer Situation gewesen. Sollte ich mit ihm tanzen oder lieber gehen?
Auch er schien unschlüssig zu sein, doch dann hielt er mir seine Hand hin und nach kurzem zögern ergriff ich sie.
Er zog mich näher an sich heran und legte mir eine Hand auf die Taille. Langsam fing er sich an zu bewegen und ich tat es ihm gleich.
Obwohl wir beide nicht tanzen konnten traten wir uns nicht einmal gegenseitig auf die Füße.
Ich genoss den Tanz und nach nur wenigen Minuten war es auch schon wieder vorbei und es wurde wieder ein Popsong gespielt.
Verlegen lösten wir uns voneinander.
„Ich sollte vielleicht gehen.“, sagte ich.
„Wieso?“, wollte er wissen. Darauf wusste ich keine Antwort. Ich wusste nicht mal mehr, was ich hier genau tat. Er war ein wildfremder Junge und ich hatte mit ihm getanzt. So schnell war ich noch nie einem Jungen so nahe gekommen und ich wusste noch nicht einmal, wie er hieß, oder wer er war. Ich wusste nichts von ihm, außer wie er aussah, und dass ich ihn irgendwo her kenne müsste, dies aber nicht tat.
„Darf ich dich wieder sehen?“, fragte er, als ich nichts antwortete.
Die Frage überraschte mich. Er wollte mich wirklich wieder sehen nach den wenigen Minuten, die wir miteinander verbracht hatten?
Doch ich kam zu keiner Antwort, denn ich wurde angerempelt und dabei nach vorne gestoßen. Zum Glück fing mich mein Gesprächspartner noch rechtzeitig auf, bevor ich fallen konnte.
Seine starken Arme hielten mich fest und ich brauchte wenige Sekunden um zu realisieren, was gerade passiert war. Ich lag in den Armen eines fremden Jungen.
Als mir das bewusst wurde löste ich mich schnell von ihm und trat den Rückzug an. Ich schaute nicht mehr zurück und ging einfach davon.
Erst einmal ein dickes Sorry, dass ich so lange nicht geupdatet habe. Irgendwie bin ich mit dieser Szene nicht voran gekommen und muss sagen, dass ich noch immer nicht zufrieden bin. Finde es selbst noch ein wenig unlogisch und alles, aber ich wollte gerne updaten und hoffe jetzt einfach dass es besser ist, als ich es finde. Würde mich über ehrliche Kritik freuen und habt auch keine Angst davor mir zu sagen, wenn ihr Passagen aus dem Kapitel oder das ganze Kapitel nicht so gut findet, weil ich mich dann wirklich noch mal an dieses Kapitel setzen werde und es versuchen werde besser zu machen.Xx Sophie
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Different (Harry Styles)
FanfictionHope und Harry. Der gleiche Anfangsbuchstabe und ihre Liebe zur Musik ist wohl das Einzige, was sie verbindet. Ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie, die arme Straßenmusiker, die das Wort glücklich nur aus Geschichten kennt. Er, d...