Different (Harry Styles)

Epilog

Heute sind seitdem über 60 Jahre vergangen. Über ein halbes Jahrhundert. Vor wenigen Tagen habe ich meinen 80. Geburtstag gefeiert, im Kreise meiner Familie und Freunde.
Harry ist vor vielen Jahren schon von uns gegangen. Vor 58, um genau zu sein. Mit gerade einmal 25 Jahren ist er an Drogen gestorben. Ob es immer noch die Folgen unserer Trennung waren, kann ich nicht sagen. Niemand weiß es, doch was ich weiß ist, dass es mit ihm nach unserer Trennung nur noch berg ab ging.
Auch mir ging es nicht gut. Ich habe die Trennung nie vergessen und ihn nie überwunden. Harry war meine große Liebe und über 60 Jahre habe ich es nicht über mich gebracht unsere Geschichte zu erzählen.

Jetzt aber bin ich alt und werde bald sterben. Unsere Geschichte aber will ich nicht mit ins Grab nehmen. Sie hat mich schon mein ganzes Leben lang verfolgt, sie soll mir nicht auch noch in den Tod folgen.
Nie habe ich irgendwem etwas von uns erzählt. Nie habe ich von Harry gesprochen, doch tausende Male habe ich um ihn geweint. Bei seiner Beerdigung stand ich ganz hinten, dort wo mich niemand gesehen hatte, und habe um ihn getrauert. Um ihn geweint, während die Wut in mir immer größer geworden war. Man hatte uns unseres Glückes beraubt. Nie bin ich darüber hinweg gekommen. Ich hätte glücklich sein können, doch ich war es nie wieder.

Nur wenige Monate nachdem ich mich von Harry getrennt habe, habe ich auch Sam und Cole verlassen. Ich habe die Musik niedergelegt und nie wieder gesungen, oder auch nur eine Gitarre in die Hand genommen. Zu sehr hat die Musik mich an Harry erinnert.
Durch Zufall hatte ich einen Job als Angestellte in einer Buchhandlung bekommen und mit dem Geld, welches ich verdiente, hatte ich mir eine Wohnung leisten können.
Ganz hatte ich nie den Kontakt zu Sam und Cole verloren, doch es war nie wieder, wie es vorher war. Auch die beiden haben mich zu sehr an ihn erinnert, und ich wollte abschließen mit meinem alten Leben.

Doch erst nach Harrys Tod habe ich auch die Stadt verlassen. Ich habe sogar den Kontinent verlassen und bin nach New York gezogen. Dort habe ich meinen Mann kennen gelernt. Am liebsten hätte ich geschrieben, dass ich mich dort verliebt habe, doch das wäre gelogen.
Evan fand ich toll und nett, doch verliebt war ich nie in ihn gewesen. Er aber hatte so um mich geworben, dass ich mich auf ihn eingelassen hatte und mit ihm auch eine Familie gründete. Wir haben zwei Kinder, Ellie und Anna, doch glücklich war ich nicht. Ich liebe meine Kinder über alles, doch es waren die Kinder von Evan und nicht von Harry. Jedes Lächeln, welches mir die Kinder oder Evan auf das Gesicht zauberten, kam nicht von Herzen. Kein Lächeln glich dem Lächeln, welches Harry mir aufs Gesicht zaubern konnte.
Obwohl ich alles hinter mir gelassen hatte, was mich an Harry erinnerte, erinnerte mich doch alles an Harry.

Manchmal fühle ich mich schlecht, weil ich Evan eine schlechte Ehefrau gewesen war, obwohl ich mir nicht einmal sicher bin, ob er das überhaupt bemerkt hat. Für ihn war die Welt perfekt, seine kleine, naive Traumwelt. Er hatte eben doch keine Ahnung, was wirklich in mir vorging.
Meine Töchter hatten das ein oder andere Mal etwas bemerkt und mich auch darauf angesprochen, doch ich hatte sie jedes Mal abwimmeln können. Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen belasten.
Evan ist vor zwei Jahren gestorben. Er wurde 83 Jahre alt.

Vor wenigen Monaten hatte ich Besuch von Niall. Der Mann, mit dem alles seinen Anfang genommen hatte. Lange, nachdem ich Harry verlassen hatte, hatten Sam und er sich ineinander verliebt. Gefunkt hatte es wohl schon eher. Sam war Niall die Freundin gewesen, die ich Harry nie hatte sein können. Irgendwann hatten die Beiden auch geheiratet, und ich glaube, dass sie sehr glücklich gewesen waren.
Niall hatte mir mitgeteilt, das Sam ebenfalls verstorben war und auch er das Ende spürte.
Es gab aber noch eine Sache, die er mir vorher unbedingt hatte sagen wollen.

Harry hatte mich geliebt. Er hatte mich wirklich geliebt und vor gehabt, mir einen Antrag zu stellen. Als ich ihn verlassen hatte brach für ihn eine Welt zusammen und er verfiel in tiefer Trauer, der er nie wieder entkam.
Die Nacht, in der er starb war eine von vielen gewesen, in denen er gesoffen und Drogen genommen hatte. Über Jahre hinweg hatten diese beiden Sachen ihn am Leben gehalten, dann hatten sie ihm das Leben genommen.

Harry hat mich geliebt. Wirklich geliebt und ich habe ihn verlassen. Hoffentlich kann er mir das jemals verzeihen. Hoffentlich bekomme ich noch eine zweite Chance, denn ich habe ihm noch etwas Wichtiges zu sagen. Ich habe noch einen Fehler richtig zu stellen. Eine Fehler, der mich sechs Jahrzehnte verfolgt hat.

Harry, ich hätte dich niemals verlassen dürfen. Ich hätte kämpfen müssen, auch wenn ich daran zerbrochen wäre. Es wäre es wert gewesen. Du wärst es wert gewesen, denn Harry,
Ich liebe dich.

An dieser Stelle endet das Tagebuch von Hope Summers.
Kurz nach ihrem Tod im Alter von 82 Jahren fand eine ihrer Töchter es in ihrer Schreibtischschublade.

Hey meine kleinen Differents

Ja ich bin wirklich fertig. Das ist das Ende. Nach anderthalb Jahren arbeit ist mein Baby fertig gestellt und es bricht mir das Herz, dass ich Hope und Harry jetzt gehen lassen muss. Ich habe den Epilog wieder und wieder überarbeitet, bis ich wirklich zufrieden mit ihm war. Ich finde, dass er in dieser Story einen sehr starken und wichtigen Part einnimmt. Und jetzt, als ich ihn mir gerade noch einmal durch gelesen habe, musste ich weinen. Irgendwie nimmt es mich sehr mit, dass ich meine Babys jetzt gehen lassen muss...

Jetzt wisch ich mir aber die Tränen weg und möchte mich bei euch bedanken.

Danke, an jeden einzelnen von euch, der diese Zeilen liest und Hope und Harry bis zum Ende begleitet hat. Danke an jeden, den ich mit diesen Zeilen berühren konnte. Das bedeutet mir so viel.

Das Schreiben ist meine große Leidenschaft und natürlich ist es mein Ziel, eine möglichst gute Story zu verfassen. Dafür muss ich aber wissen, was euch gefällt und auch was nicht. Hiermit möchte ich euch bitten, mir doch ein Feedback zu dieser Story zu hinterlassen. Es dauert nur wenige Minuten und ihr würdet mir damit einen riesigen Gefallen tun ♥

Vielen Dank ♥

Xx Sophie