Der Abend mit Harry wurde der schönste Abend, den ich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte. Harry ließ mich vergessen, wenigstens für Minuten und ich hatte das erste Mal das Gefühl zu leben. Richtig zu leben. Vielleicht ist das verrückt, oder ganz sicher ist es verrückt, doch so war es.
Nie zuvor in meinem Leben habe ich mich so gefühlt. Für mich war Leben immer eine schreckliche Sache.
Ja, es gab Momente, die waren schön. Doch keiner dieser Momente hat mir den Atem geraubt und mich vollends glücklich gemacht.
Die meiste Zeit war mein Leben die reinste Hölle.
Und nein, damit meine ich keine Eltern, die mir nach acht Uhr Abends Süßigkeiten verboten haben oder Fernsehverbot. Und nein ich wurde auch nicht geschlagen, oder vergewaltigt.
Nichts dergleichen.
Es war schlimmer.
Viel schlimmer. Mein Leben war voller Dunkelheit und Gewalt. Psychischer und Physischer. Nur wurde die Physische nie an mir verübt. An anderen. Andere Leute, die ich geliebt habe. Das war schlimmer, als wenn sie an mir verübt geworden wäre.Doch darum geht es jetzt nicht. Darum ging es nie. Ich wollte es vergessen und ganz tief in meinem Kopf verschließen.
Harry, unser erster Abend, das ist es, worum es geht.„Wo wollen wir hingehen? Hast du einen besonderen Wunsch?“, fragte Harry mich, doch ich schüttelte nur stumm den Kopf. Mir war es egal, ich kannte noch nicht einmal besonders viele Cafés in London. Cafe trinken gehen war eine weitere Sache, die wir uns nicht al zu oft bis nie leisten konnten.
„ Dann suche ich aus.“, sagte er und zog sich wieder die Kapuze über den Kopf.
„Warum tust du das?“, wollte ich von ihm wissen. Es rutschte mir einfach heraus.
„ Weil ich heute Abend nicht Harry bin und nicht als dieser erkannt werden möchte. Heute Abend bin ich Harold.“
„Harold?“, ich fing an zu lachen.
„Hey, hast du etwas gegen meinen Namen?“, wollte er gespielt empört wissen.
„ Wenn du es genau wissen willst, heiße ich sogar Harold Edward.“
Er sagte dies so bemüht ernst, dass ich noch mehr zu lachen anfing. Ich konnte nicht sagen, woher es kam und wieso sein Name mich so amüsierte. Es war einfach so.„ Ich weiß auch nicht, was meine Eltern sich damals bei diesem Namen gedacht haben.“ Immer noch lachte ich und mittlerweile fing auch Harold an zu lachen.
„ Deine Eltern waren auf jeden Fall sehr originell.“
„Oh ja, das waren sie. Manchmal wünsche ich mir aber, sie wären es nicht gewesen. Und dein Name? Wieso haben deine Eltern dich Hope genannt?“Mit dieser Frage brachte er mir kurzzeitig aus dem Konzept. Es war eine harmlose Frage, doch sie hatte die Macht mich verstummen zu lassen.
„Ich weiß es nicht.“, brachte ich einfach nur heraus. Es war keine richtige Lüge, doch es war gewiss nicht die Wahrheit. Die Wahrheit aber konnte ich ihm nicht erzählen, und so musste er sich damit begnügen.
„ Hope. Hoffnung. Vielleicht…“, fing er an, doch beim Blick in meine Augen verstummte er. Er deutete meinen Blick richtig und wechselte schnell das Thema.
In der Sekunde, die zwischen diesen zwei Augenblicken verstrich wurde auch aus seinem Lächeln ein ernster Gesichtsausdruck. Zwar hielt er nur diese eine Sekunde an, doch ich hatte ihn bemerkt.
Trauer.
Sie war in jedem Menschen versteckt. Bei manchen lag sie offensichtlich an der Oberfläche, bei anderen tief versteckt irgendwo innen drinnen. Trotzdem kannte jeder dieses Gefühl und jeder hatte ein Ereignis, oder eben mehrere, die ihn traurig machen konnten.
Auch Harold.
Und Harry, fragte ich mich Augenblicklich. Warum wollte er eigentlich heute Abend Harold sein, nicht Harry? Noch immer wusste ich nicht, wer Harry war ( oder wer Niall genau war).
Während wir schweigend nebeneinander her liefen überlegte ich, ob ich es ihn fragen sollte und durfte.Er hatte ja scheinbar Angst, dass ich ein Fan war und es schien ihn zu erleichtern, dass ich nicht wusste, wer er war, doch ich wollte es unbedingt wissen.
Irgendwie beschäftigte es mich und so war mir klar, dass ich ihm diese Frage an diesem Abend stellen würde.„Hier sind wir.“, sagte Harold und hielt mir die Tür auf.
Ich trat in das halbdunkle Cafe und sofort empfang mich abgestandenen Luft. Es hielten sich einige Menschen in diesem Cafe auf und Stimmen waren zu vernehmen. Trotzdem war es mir nicht unangenehm und ich folgte Harold zu einem Tisch in einer dunklen Ecke. Noch immer trug er die Kapuze und ich wusste, dass er sie an diesem Abend nicht abziehen würde. Da ich kleiner war als er konnte ich ihm relativ gut ins Gesicht sehen, doch die Dunkelheit tat ihr übriges, das man ihn beinahe gar nicht erkannte.„Was möchtest du trinken?“, fragte er mich bevor die Bedienung kam.
„Einen Latte Machiatto.“, antwortete ich ohne groß zu überlegen. Es gehörte zu den Sachen, die ich am liebsten trank mir aber sehr selten nur kaufte.Die Bedienung kam und Harold orderte zwei Latte Machiatto, welche uns nur wenige Minuten später gebracht wurden. In dieser Zeit schwiegen wir beide, doch die Stille die dadurch entstand war angenehm und wir musterten uns beide immer wieder verstohlen. Mit mehr Licht wäre es mir einfacher gefallen und mir fiel auf, dass ich ihn bis jetzt nur im dunklen gesehen hatte. Das spärliche Licht hatte mich ihn nie komplett ansehen lassen. Ich konnte mir vorstellen, dass er bei hellem Licht noch besser aussah, weil man das alles seine Gesichtes und Körpers sehen konnte.
Als uns aber die Getränke gebracht wurden und die Bedienung wieder verschwunden war konnte ich meine Frage nicht mehr länger zurück halten.
„ Ich würde gerne etwas von dir wissen. Ich weiß nicht so richtig, wie ich es formulieren soll, doch du und Niall gestern schient überrascht zu sein, dass ich euch nicht kenne oder eher gesagt nicht erkannt habe. Du ziehst deine Kapuze über den Kopf, damit sie den größten Teil deines Gesichtes verdeckt und bist diesen Abend Harold und nicht Harry. Ich kann mir dadurch ziemlich einfach denken, dass du berühmt bist und Angst hast, ich würde dich irgendwie ausnutzen wollen. Wenn es dich beruhigt, dass will ich nicht, doch ich verstehe, wenn du mir nicht glaubst. Aber mich beschäftigt die Frage, wer du bist. Bis jetzt habe ich sie aus Höflichkeit nicht gestellt, doch ich kann es nicht mehr zurück halten.
Also Harold, oder Harry, wer bist du wirklich? Und wer ist Niall?“Hey Different,
das ist jz ein kürzeres Kapitel, doch der Cut hat sich angeboten.
Sry, dass ich euch schon wieder mit einem Autorentext nerve, doch ich habe noch was zu sagen…Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr und hoffe ihr habt Silvester toll gefeiert.
Ich möchte gerne mit euch auf 2015 anstoßen :P Dafür stellen wir uns jz einfach mal ein imaginäres Sektglas vor ( natürlich mit Alkoholfreiem Sekt, für alle, die noch zu jung für Alkohol sind *hust hust* ;) )
Auf ein erfolgreiches Jahr und noch ganz viele tolle Momente.Hab euch lieb :*
Xx Sophie
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Different (Harry Styles)
FanficHope und Harry. Der gleiche Anfangsbuchstabe und ihre Liebe zur Musik ist wohl das Einzige, was sie verbindet. Ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie, die arme Straßenmusiker, die das Wort glücklich nur aus Geschichten kennt. Er, d...