Chapter 26

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„Möchtest du hier übernachten?", fragte Harry mich vorsichtig. Dabei schaute er mich so verunsichert an, dass ich nicht anders konnte, als leicht zu nicken, auch wenn ich nicht genau wusste, was es bedeutete. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie weit er gehen wollte. Was er mit dieser Frage wirklich meinte. Bei ihm übernachten. Nur in diesem Haus oder auch in seinen Bett? Nur schlafen, oder mehr? Morgen neben ihm aufwachen, während er mich in seinen Armen hielt? Obwohl ich auf keiner dieser Fragen eine Antwort wusste, war ich mir sicher, dass ich es wollte. Bei ihm übernachten. Es war der nächste Schritt bei dem, was zwischen uns war, und es fühlte sich gut an. Wenigstens für heute war ich beruhigter, dass er mich nicht so schnell verlassen würde, und aus diesem Grund hoffte ich, dass die Alpträume mich verschonen würden. Sie hatten mich auch in der letzten Zeit meist verschont. Seitdem ich wusste, dass ich sie beenden könnte, indem ich mich mit ihnen auseinander setzten würde, hatten sie mich größtenteils in Ruhe gelassen, und das beruhigte mich, denn ich war noch lange nicht bereit mich mit ihnen auseinander zu setzen.

„Aber ich habe nichts zum Schlafen bei.", fiel mir da plötzlich ein.

„Du kannst Sachen von mir haben. Sie werden dir zwar zu groß sein, aber es wird schon gehen.", bei dem Gedanken Klamotten von Harry zu tragen, musste ich lächeln.

„Hier, dieser Pulli ist nicht al zu groß und die Boxershort sollte auch einigermaßen gehen.", mit einem verschmitzten Lächeln gab Harry mir die Sachen, bevor er mir das Badezimmer zeigte, in dem ich mich umziehen konnte. Als ich die Badezimmertür hinter mir schloss, konnte ich nicht anders, als das Badezimmer erst einmal in Ruhe zu bestaunen. Es war ebenfalls riesig, hatte eine riesen Badewanne mit jeglichem Schnickschnack und eine ebenfalls gigantische Dusche. Außerdem konnte ich nicht davon ablassen, jegliche Produkte, die Harry benutzte, anzuschauen. Sein Shampoo, an dem ich auch sogleich roch, und sein Duschgel. Es roch wie Harry. Einfach fantastisch und ich entschied mich kurzerhand zu duschen und es zu benutzen. Mal schauen, ob Harry es erkennen würde, dachte ich mir verschmitzt. Ich konnte auch Spielchen spielen.

Nach einer halben Ewigkeit verließ ich das Badezimmer wieder. Frisch geduscht duftete ich fast wie Harry. Seine Klamotten waren wunderbar bequem und ich bildete mir ein, dass auch der Pulli nach ihm roch.

Auf dem Flur fühlte ich mich erst einmal verloren, und ich hatte keine Ahnung, wo Harry steckte. Vielleicht in dem Zimmer, aus dem er mir die Klamotten geholt hatte. Vorsichtig ging ich auf die Tür zu, die sich auch sogleich öffnete. Harry hatte mich wohl gehört. Er stand ebenfalls in Pulli und Boxershorts vor mir. Ich konnte nicht anders, als zu ihm zu gehen und ihn zu küssen. Er sah einfach so gut in diesen Klamotten aus, ich konnte die Finger nicht von ihm lassen.

„ Hast du mein Duschgel benutzt?", fragte Harry lachend und ich nickte beschämt. Vielleicht war Spielchen spielen doch nicht so meins. Plötzlich schämte ich mich für diesen kindischen Einfall und wurde rot.

„Und jetzt schämst du dich dafür.", stellte Harry fest, und musste nur noch mehr lachen. Verlegen zupfte ich an meinem Pulli, was Harry bemerkte. Immer noch grinsend nahm er meine Hände und zog mich näher an sich heran.

„ Meine Shampoowahl hat sich gerade noch einmal bestätigt. Wenn es so gut duftet, dass sogar meine Freundin es benutzen möchte, habe ich wohl das Richtige ausgewählt."

Seine Freundin. Diese Worte klangen so merkwürdig in meinen Ohren. Ich war seine Freundin. Seine Freundin. Er war mein Freund. Freund. Irgendwie klangen diese Worte so surreal. Ich war seine Freundin.

Harry und ich lagen in seinem Bett. Ich hatte mich an ihn gekuschelt und er hatte seinen Arm um mich gelegt, unser Blick war auf den Fernseher gerichtet. Es lief gerade irgendein Film, doch ich konnte mich auf die schnöde Liebesgeschichte einfach nicht konzentrieren. Meine Gedanken wanderten die ganze Zeit um die Tatsache, dass ich mit Harry in seinem Bett lag. Ich war bei Harry und lag in seinem Bett. Und dabei fragte ich mich die ganze Zeit, wie weit wir gehen würden. Wie weit ich bereit war zu gehen.

Different (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt