Chapter 23

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„Du wirst uns nicht los.  Niemals. Wir werden dich immer verfolgen. Deine Träume beeinflussen und dein Leben zerstören. Stück für Stück und mit solch einer Genauigkeit, dass du es nie wieder reparieren kannst. Wir werden dir alles nehmen, wieder und wieder, bis du dich nicht mehr traust zu lieben. Wir werden deine Liebe zerstören, bis er dich verlässt. Bis er dich im Stich lässt, so wie er es tun sollte. So wie es das Beste wäre, denn du hast ihn nicht verdient. Du hast diese Liebe nicht verdient. Sein Vertrauen und seine Zuneigung. Es wird der Tag kommen, an dem du sie missbrauchen wirst und ihn damit zerstörst. Es wird der Tag kommen, an dem du ihm das Herz brichst, weil du ihn verlässt. Der Tag, an dem er einsieht, dass du ein Fehler warst. Du bist Abschaum und wir werden dich das jeden einzelnen Tag wissen lassen."


Schweißnass wachte ich  auf. Schon wieder ein Alptraum. Ich wollte gerade versuchen weiter zu schlafen, als ich bemerkte, dass es kein normaler Alptraum gewesen war. Die gerade erlebte Szene hatte ich zum ersten Mal erlebt. Sie war keine Erinnerung, sondern ein wirklicher Traum. In diesem Moment prasselten tausend Gedanken auf mich ein, die mich mit einem Schlag hell wach werden ließen.


Seit einer Woche war ich von jeglichen Alpträumen und Erinnerungen verschont geblieben. Das erste Mal seit langem und fast schon hatte ich es gewagt zu glauben, dass ich meine Vergangenheit endlich überwunden und hinter mir gelassen hatte. Hoffnung war in mir aufgekeimt, doch es war zu einfach gewesen. Viel zu einfach, das wurde mir aber erst jetzt bewusst.


Langsam ging ich jedes einzelne Wort erneut durch. Du wirst uns nicht los. Ich hatte es nicht geschafft. Sie waren noch immer da. Jede einzelne Erinnerung. Sie hatten mich nicht verlassen. Niemals. Wir werden dich immer verfolgen. Deine Träume beeinflussen und dein Leben zerstören. Genau davor hatte ich Angst. Das sie mich niemals in Ruhe lassen würden und mir damit so vieles kaputt machen würden.

Irgendwann schlief ich über meine Gedanken wieder ein.



„Guten Morgen Honey.", flüsterte mir jemand ins Ohr und überrascht schlug ich die Augen auf.

„Honey?", fragte ich verwundert.

„Ja Honey.", antwortete er und dann bewegten sich seine Lippen von meinem Ohr zu meinen Lippen.  Ehe ich mich versah gab er mir einen Kuss. Gerade als er mit seiner Zunge meine Lippen berührte stieß ich ihn weg.

„Harry, lass das.", lachte ich und er schaute mich nur groß an." Ich habe noch nicht einmal Zähne geputzt und glaub mir, du willst mich erst küssen, wenn ich das getan habe. Was machst du eigentlich hier?"

„Dich besuchen."

„Ach ne."

„ Ich wollte dich überraschen.", raunte er und schon wieder beugte er sich vor um mich zu küssen

„Harry, meine Zähne.", sagte ich nur und er wich enttäuscht zurück.


Schnell huschte ich ins Bad und putzte mir die Zähne. Dabei beobachtete ich die ganze Zeit mein idiotisches Grinsen im Spiegel. Beinah erwischte ich mich beim summen, aber ich letzten Augenblick konnte ich mich davon abhalten.

Als ich mich einigermaßen hergerichtet hatte ging ich zurück in mein Zimmer.

„Jetzt kannst du mich küssen."

„Jetzt will ich nicht mehr.", schmollte Harry und setzte sich auf mein Bett. Dabei verschränkte er die Arme und schob die Unterlippe vor.

„Dein Ernst?", fragte ich und ehe ich mich versah konnte ich mein Lachen nicht mehr zurück halten. Wie er da saß, das war einfach zu putzig.

„Dann eben nicht. Werde es überleben.", scherzte ich und ging an meinen Schrank um mir einen Pulli heraus zu nehmen.  Ich hatte ihn gerade gefunden, als sich zwei Arme von hinten um meine Hüfte schlangen.

„Kannst wohl doch nicht ohne.", scherzte ich, bevor ich mich umdrehte und Harry endlich seinen Guten Morgen Kuss gab.


„Wie bist du eigentlich herein gekommen?", wollte ich von Harry wissen, während ich ihm eine Tasse Tee hinüber schob. Wir hatten mein Zimmer verlassen und Harry saß am Küchentisch, während ich versuchte ein Frühstück zu zaubern mit den wenigen Sachen, die wir da hatten.

„Deine Freundin. Hab geklingelt und sie hat aufgemacht. Musste fast ihre Augen vom Boden aufsammeln, als sie mich gesehen hat."

„Ja Sam ist manchmal ein wenig hysterisch."

„ Nicht nur Sam. Solche Mädchen bestimmen mein Leben und wenn du mit mir zusammen sein möchtest auch deins. Leider."


Hatte er mich gerade gefragt, ob wir zusammen sein wollen? Oder hatte ich es einfach nur falsch verstanden?

„Anfangs können wir es zwar noch verbergen, aber irgendwann wird es jemand heraus bekommen.", fügte er noch hinzu.

„Du möchtet mit mir zusammen sein?", fragte ich perplex.

„ Merkt man das nicht?", stellte er die Gegenfrage.

„Ich verstehe nicht warum."

„Möchtest du etwa nicht mit mir zusammen sein. Ich hatte gedacht, dass du es auch wollen würdest."

„Doch Harry, ich will es. Ich verstehe nur nicht warum. Wieso ausgerechnet ich. Da draußen gibt es so viele Frauen, die du haben kannst und du nimmst mich, obwohl ich nichts habe und niemand bin."

„Sag so etwas nicht.", erwiderte er und zog mich auf seinen Schoss. „Du hast eine wundervolle Stimme und du bist Hope Summer. Meine Hope Summer. Das nenne ich nicht einen niemand. Das habe ich dir schon einmal gesagt, und es wird sich auch nicht ändern. Also hör auf so etwas zu denken."

„Danke.", flüsterte ich und ein Gefühl der Geborgenheit schlich in mir hoch. Ein Gefühl, welches ich erst ein Mal in meinem Leben verspürt hatte.

 Panisch bemerkte ich, wie sich die Erinnerungen wieder zurück schlichen und ich kurz davor war eine weitere dieser Erinnerungen zu durchleben. Bitte nicht. Nicht jetzt, bat ich inständig. Harry sollte davon nichts mitbekommen. Er sollte nicht merken, wie kaputt ich war.

„Ich mache mir auch noch einen Tee.", sagte ich schnell und wand mich aus Harrys Umarmung, der das Ganze zum Glück nicht merkwürdig fand.

Die Erinnerungen verschwanden wieder und dankbar machte ich das Frühstück zu Ende.


„Ich würde dich gerne meinen Bandkollegen vorstellen. Einen hast du ja schon kennen gelernt."

Überrascht schaute ich Harry an. Jetzt ging er aber ran. Erst sagte er mir, dass wir jetzt zusammen waren, was mir vorher irgendwie nicht so klar gewesen war, und jetzt wollte er mich seinen Freunden vorstellen.

„Oder geht es dir zu schnell?", fragte Harry, als er mein Gesicht sah.

„Na ja, vielleicht ein wenig.", antwortete ich „ Wann denn?"

„Nächste Woche Freitag. Da hätten sie alle Zeit."

„Ok.", stimmte ich zögernd zu.

„Keine Angst Hope. Sie sind alle nett und werden dich mögen. Niall hast du ja schon auf deine Seite gezogen. Er redet meinem Geschmack nach eindeutig zu oft von dir und ist schon ganz aufgeregt dich wieder zu sehen. Der kleine Ire ist eben irre.", lachte Harry.


Na wenn das nicht mal der perfekte Satz für ein Kapitel Ende ist. Der kleine Ire ist irre, ganz meiner Meinung.  ;)

Different (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt