Überrascht schaute er auf und mir direkt in die Augen. Er hatte mit dieser Frage gerechnet, dass konnte ich in seinem Blick erkennen, doch was er antworten sollte wusste er nicht. Währenddessen überlegte ich fieberhaft weiter, woher ich ihn oder Niall kennen könnte. Leider vergeblich. Es fiel mir einfach nicht ein.
Plötzlich richtete er seinen Blick direkt auf mich.
„Ich kann es dir nicht sagen. Nicht jetzt und nicht hier. Endlich habe ich seit längerer Zeit mal wieder jemanden getroffen, der mich nicht kennt.“, Trauer überzog sein Antlitz „ Ich weiß, dass du mit mir einen Cafe trinken bist, nicht weil ich berühmt bin, sondern weil du es wirklich willst. Es ist unbeschreiblich, was das für ein Gefühl ist. Nicht der perfekte sein zu müssen und zu wissen, die Person gegenüber akzeptiert dich, weil du bist, wer du bist und nicht weil du jemand anders bist.
Das kann ich jetzt nicht wieder einfach kaputt machen. Am liebsten würde ich es niemals tun, und das ist verrückt, weil ich dich gar nicht kenne, doch ich will es einfach nicht. Trotzdem weiß ich, dass du das Recht dazu hast und das ich mir das alles einmal selbst ausgesucht habe, weil ich es wollte, und ich wusste, worauf ich mich einließ.“
Er stoppte, und ich hielt gespannt den Atem an.Eines war ich mir sicher, egal wer auch immer er war, wer auch immer Harry war, Harold faszinierte mich. Er faszinierte mich, und ich wollte Zeit mit ihm verbringen, weil ich ihn mochte, und wegen nichts anderem.
„Wir machen einen Kompromiss, okay Hope?“
Ohne zu wissen was ich tat nickte ich. Ja, ich war einverstanden, was es auch war.
„ Ich werde es dir nicht heute sagen. Ich werde es dir niemals sagen, denn das kann ich nicht. Es auszusprechen fällt mir zu schwer. Es ist einfach unmöglich. Dieses Mal.“
Wieder unterbrach er sich selber, doch ich wusste, dass er noch mehr sagen wollte. Seinen Kompromiss vorstellen. Der, zu dem ich zugestimmt hatte, ohne dass ich wusste, welcher es war.„Wir machen einen Kompromiss, okay?“.
Zögerlich nickte ich und schaute in seine braunen Augen. Es war mir egal, was er sagte, ich würde ihm vertrauen. Ich würde zu allem zustimmen, denn ich liebte ihn. Er war doch für mich da. Mein ein und alles. Mein Leben. Warum also sollte ich nicht ja sagen?
„ Ich verlasse jetzt vorsichtig das Zimmer, und du wirst mir nicht folgen. Du wirst hier bleiben und kein Theater veranstalten. Ich lasse dich mit ihnen alleine, aber dafür verspreche ich, dass ich wieder komme. So schnell es geht.“
Erschrocken schaute ich ihn an. Er durfte mich nicht verlassen. Nein, das durfte er nicht.
Obwohl ich nicht antwortete erhob er sich vorsichtig. Ich hatte ihm schließlich schon zugestimmt, und jetzt musste ich meinen Teil des Kompromisses auch einhalten.
Nur aus diesem Grund blieb ich still sitzen, als er sich langsam aus dem Zimmer bewegte. Sein Blick war starr auf mich gerichtet, und es lag so viel Zärtlichkeit in ihm, dass mir ganz warm ums Herz wurde.
„Ich liebe dich.“, sagte ich mit meiner kindliche Stimme.
„Ich dich auch.“, antwortete er und dann war er mir noch einen Luftkuss zu. Ich fing ihn auf und erwiderte ihn.
Die Tür schloss sich hinter ihm und ich fing an zu weinen. Er durfte mich doch nicht alleine lassen, aber er musste, und das wusste ich.„Du gibst mir deine Adresse, und du wirst die Antwort bekommen. Das ist der Kompromiss. Du musst noch bis morgen warten und ich brauche deine Adresse, dafür bekommst du deine Antwort.
Und bevor du etwas sagst, ich weiß, dass eine Adresse etwa sehr persönliches ist, und man sie nicht so schnell heraus gibt, doch meine Antwort ist genauso eine Sache, die man nicht so schnell heraus gibt, vor allem, wenn die Leute dich nicht erkennen und noch nicht einmal eine Ahnung der Antwort haben.“Ich war überrascht von dem Kompromiss. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit, dass ich ihm meine Adresse geben sollte. Ich wusste nicht einmal, ob ich es wirklich tun sollte.
Meine Adresse. Er würde wissen, wo ich wohnte.
Vielleicht war er ja ein Perverser. So gut kannte ich ihn noch nicht, um das auszuschließen. Oder ein Dieb. Dann war er aber definitiv an der falschen Stelle. Bei uns gab es nicht viel zu holen.
Oder vielleicht… Ich stoppte meine eigenen Überlegungen.
Ich kannte Harold zwar nicht und ich hatte keinen blassen Schimmer, wer er war, doch ich würde meine beiden Beine dafür ins Feuer legen, dass er weder ein Perverser, noch ein Dieb oder irgendeine andere Gräulichkeit war. Und aus dieser Überzeugung heraus nahm ich eine Serviette, zog einen Kuli aus der Tasche und schrieb meine Adresse auf.Ordentlich und groß genug, damit er sie auch wirklich lesen konnte.
Ohne Zweifel gab ich ihm die Serviette und ich meine ein kleines Lächeln zu erkennen. Ich brachte ihm Vertrauen entgegen, und ich hoffte, dass er dieses nichts missbrauchte.So verging auch noch der restliche Abend und als mir vor Müdigkeit fast die Augen zufielen verabschiedeten wir uns voneinander.
Eine Umarmung und das Versprechen, dass ich morgen von ihm hören würde waren das letze, was er von sich gab, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
Wenige Sekunden schaute ich ihm noch nach, dann nahm die Dunkelheit ihn komplett in sich auf, und es war, als wäre er nie da gewesen.
Doch in mir blieb ein Glücksgefühl bestehen, welches mich mit federleichtem Schritt in die Wohnung gehen ließ.„Hope. Wach auf du Schnarchnase. Post für dich.“
Aufgeregt kam Sam in mein Zimmer gestürmt. Störrisch öffnete ich die Augen und sah, dass sie mit einem weißen Brief wedelte. Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung, und ich wusste genau, was als nächstes kam.
„ Colchen!“, schrie Sam nach Cole. Sie klang dabei so aufgeregt, dass Cole nur wenige Sekunden später neben ihr stand, nur mit einer Boxershort bekleidet.
„ Was ist passiert?“, fragte er alarmiert „Muss ich den Onkel Doktor rufen, oder lieber direkt das Krisenamt?“
„Hm.“, nuschelte ich nur, denn ich war noch immer im Halbschlaf.
„Nein, besser Cole.“, Sam machte eine Kunstpause, bevor sie nun mit dem Brief vor dem Gesicht von Cole herum wedelte.
„Unsere Liebe Freundin hier hat einen Brief bekommen. Ich weiß zwar nicht von wem, aber so wie der Umschlag aussieht, und so ordentlich wie ihr Name geschrieben ist, ist es kein Brief vom Finanzamt, oder irgendeine Rechnung.“Ich verdrehte nur die Augen. Cole bemerkte es und fing an zu lächeln. Er schien amüsiert.
„ Sam, dann gib unserer lieben Freundin doch mal den Brief und dann lassen wir sie erst einmal in Ruhe wach werden. Du wirst noch früh genug erfahren, was der Inhalt dieses Schriftstückes ist.“
Ehe Sam dagegen protestieren konnte, nahm Cole ihr vorsichtig den Brief aus der Hand, legte ihn auf mein Bett und schob Sam aus meinem Zimmer.
Endlich schloss sich die Tür und es kehrte wieder Ruhe ein.Wenige Sekunden verstrichen und ich versuchte erst einmal wach zu werden. Sam hatte mich abrupt geweckt, eine Sache, die ich nicht mochte. Danach fühlte ich mich immer schlapp und gereizt. Woher, das kam konnte ich nicht sagen, es war einfach so. Ruhe war das einzige was dagegen half, sonst würde ich den ganzen Tag mies gelaunt sein.
Trotzdem war ich ebenfalls gespannt, was in dem Brief stand, denn ich war mir sicher, dass es die Antwort auf meine Frage war. Aus diesem Grund nahm ich den Brief von meinem Bett und schaute ihn mir von außen an. Die Schrift, in der mein Name geschrieben war, war tatsächlich sehr ordentlich und es war eine schöne Handschrift, das konnte man sofort erkennen.
Langsam drehte ich den Brief um und öffnete eine Ecke, dann hielt ich inne.
Plötzlich kamen Zweifel auf, und ich war mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich wissen wollte, was in dem Brief stand.
Ja, ich wusste, dass ich gestern diese Frage gestellt hatte und die Antwort gar nicht abwarten konnte, doch plötzlich war diese Sicherheit verschwunden. War Zweifeln gewichen.
Ich wusste nicht, was die Antwort war, doch ich wusste, dass Harold sie mir nicht sagen konnte.
Wie viel Macht besaß diese Antwort also dann?Vielleicht wirkt das alles jetzt ein wenige übertrieben, doch das sind die Gedanken, die mir damals durch den Kopf gingen, und wenn ich heute meine Geschichte betrachte, dann weiß ich, dass ich damals nicht übertrieben habe. Ja, es hört sich so an, doch es ist nicht so. Meine Zweifel und die Angst vor der Antwort waren berechtigt gewesen.
Trotzdem öffnete ich den Brief ganz, denn ich hatte um die Antwort gebeten und jetzt wollte ich sie auch annehmen.
Was mich aber wunderte, war, dass sich in dem Umschlag kein Briefpapier befand, sondern eine Karte.
Verblüfft holte ich sie aus dem Umschlag.
Es war eine Konzertkarte, das sah ich auf den ersten Blick. Doch erst bei näherem Betrachten konnte ich erkennen von wem sie war.One Direction.
Mit einem Schlag wusste ich, wer er war und ich konnte meinen eigenen Gedanken nicht glauben.
Er war Harry. Harry Styles und Niall Horan.
DER Harry Styles und DER Niall Horan.
Mir wurde schlecht und ich stürzte aus dem Bett, rannte aufs Klo und übergab mich.
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Different (Harry Styles)
FanfictionHope und Harry. Der gleiche Anfangsbuchstabe und ihre Liebe zur Musik ist wohl das Einzige, was sie verbindet. Ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie, die arme Straßenmusiker, die das Wort glücklich nur aus Geschichten kennt. Er, d...