Kapitel 1

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Zum Glück klingelte es gerade. Alle rückten die Stühle und es wurde ziemlich laut, was aber niemanden mehr störte. Schule war aus und wir wollten alle nach Hause. 

"Mei, kommst du noch mit in die Stadt?", fragte mich Akiko meine Beste Freundin und packte ihre Bücher in die Tasche. Ich sah sie an und nickte. 

"Ich muss nur vorher kurz zu Kotaro", sagte ich und sie grinste. 

"Da komm ich doch gerne mit." 

"Nicht nur du, Akiko", mischte sich nun auch Yoko ein. "Wir alle finden Bokuto heiß." Ich seufzte und schüttelte mich leicht. "Stell dich nicht so an, Mei." 

"Er ist mein Bruder, das ist ekelhaft", verteidigte ich mich nur und schulterte meine Schultasche. Yoko grinste mich nur an und wir machten uns auf den Weg zur Sporthalle. Kotaro war Kapitän unseres Volleyball-Teams und im Grunde gab es für ihn auch nichts anderes. Und bald waren auch noch die Vorausscheide für die Meisterschaft. 

Als wir drei in der Turnhalle angekommen waren, waren die Jungs aus dem Team schon voll in ihrem Element und trainierten. 

"Kotaro!", rief ich, genau in dem Moment als er hoch sprang, um einen seiner diagonalen Angriff zu machen. Er ließ sich von mir ablenken und versämmelte den Schlag. Sofort fiel er auf die Knie und hielt sich den Kopf. 

"Verdammte Scheiße, das war mein Fehler, es tut mir so leid! Den hätte ich machen können", schrie er. Ich machte mich sofort kleiner und hob entschuldigend beide Hände, als Akaashi mich ansah. Er seufzte und ging zu Kotaro. 

"Es ist nur Training", seufzte Akaashi. 

"Trotzdeeeem!" Mein Bruder sprang auf und sah mich dann an. "Mei, meine kleine Mei." Sofort gab ich mir nicht mehr die Schuld, sondern sah ihn wütend an. 

"Hör auf mich so zu nennen!", raunte ich. Er grinste nur und kam zu uns. Erst zwinkerte er Akiko und Yoko zu, die sofort total hibbelig wurden. "Ich gehe mit Yoko und Akiko noch in die Stadt, wird es wieder so spät wie gestern bei dir?" 

"Sieht ganz danach aus", nickte er. 

"Gut, dann koche ich schon mal." 

"Passt auf euch auf", meinte er dann und hob eine Hand. Ich nickte nur und wir gingen dann, aber wie immer musste ich mir die ganzen Kommentare von Yoko und Akiko anhören, wie toll mein Bruder doch war. Ein Verrückter, das war er. Aber wahrscheinlich dachte nur ich so, weil er mein Bruder war und ich mir niemals auch nur irgendwie vorstellen konnte, dass er in irgendeiner Weise sexy war ... oder sonst irgendwas. Wobei ich zugeben musste, dass er schon ein guter Volleyballspieler war. Im Volleyball war er einer der Besten, das musste ich ihm schon lassen. 

Yoko wollte heute was anderes probieren, sodass wir nicht zu unserem gewohnten Café gingen, sondern ein bisschen weiter in die Stadt hinein fuhren. Tokio war riesig und sie meinte, wir müssten auch mal was anderes ausprobieren. Also saßen wir jetzt mitten in Tokyo in einem wirklich angesagten Café ... zumindest sah es so aus, weil wirklich viel los war. 

Ich hatte mir einen Schoko-Eisbecher bestellt und löffelte ihn genüsslich, wohingegen Akiko sich eine Waffel bestellt hatte. Yoko allerdings hatte beides. Ich begriff echt nicht, wie sie so viel in sich hinein stopfen konnte und nicht zunahm. Das war wirklich mega unfair, wenn ihr mich fragt. 

"Was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns das Spiel von deinem Bruder mal ansehen?", fragte Yoko und ich sah sie an. 

"Ihr wollt sie anfeuern?", fragte ich. Sie nickte und streckte ihre Faust nach oben. "Als wir letztens Mal dabei waren, war es wirklich ziemlich aufregend. Wir sollten ihre Cheerleader oder sowas werden." 

Haikyuu - Kompliziert geht immer! KurooxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt