Kapitel 38

84 2 11
                                    


Kuroos Sicht

Die Schmerzen brachten mich um. Zwar hatten mir die Sanitäter Schmerzmittel gegeben, aber sie wirkten noch nicht. Ich wusste auch noch nicht wirklich, ob wie überhaupt wirken würden, wenn ich jetzt wieder spielte. Natürlich war mir bewusst, dass ich einen Fehler machte, aber nachdem ich Lev und Kenma gesehen hatte, war mir klar, dass ich keinen Rückzieher machen kann. Auch wenn es mehr als dumm war und ich mir somit meine Zukunft einfach nur kaputt machte.

Und dennoch konnte ich nicht nicht spielen.

Ich sah Lev an, der zusammen gezuckt war, als ich ihn gebeten hatte sich neben mich zu stellen. Ich wusste, dass er sich die Schuld geben würde. Ich konnte nicht bestreiten, dass er Schuld hatte, denn er hatte einfach alles was ich gesagt hatte ignoriert. Aber ich würde ihn jetzt nicht im Stich lassen.

Ich wusste auch, dass Naoi-san und auch Mei nicht damit einverstanden waren, was ich hier tat. Und auch Nekomata-sans Blick hatte mir deutlich gemacht, dass er es nicht gut hieß. Nur ich sah keine andere Möglichkeit.

"Kommt zusammen", sagte ich zu den anderen, nachdem Lev sich nicht bewegte. Ich versuchte so gut ich konnte zu verschleiern, wie sehr ich Schmerzen hatte. Ich musste sie einfach runter schlucken und mich normal bewegen. Auch wenn mein Arm schon zitterte und ich allein bei dem Gedanken ihn zu bewegen mich übergeben könnte, musste ich durchhalten. Suguru würde ich diesen Sieg nicht überlassen. Weder den Sieg über mich, noch über Lev, noch den Sieg hier im Turnier. Zumal er noch dafür büßen wird, was er Mei und auch meinen Jungs angetan hatte.

Ich drehte mich um und streckte meine Hand aus.

"Kommt schon, ich hab was zu sagen", sagte ich noch mal. Wir hatten noch ein bisschen Zeit, auch wenn der Schiri schon gepfiffen hatte. Inuoka nickte sofort und kam zu mir. Er legte seine Hand auf meine und sah mich an.

Nach ihm kam sofort Yaku zu uns und legte sofort seine Hand auf die von Inuoka. Yaku sagte nichts, er sah mir nur direkt in die Augen. Er musste nichts sagen, in den drei Jahren zusammen hatten wir uns auch so verständigen können und ich wusste genau, dass er das hier auch nicht gut hieß, aber ich war sein Kapitän und er respektierte mich, also sagte er nichts, auch wenn ich wusste, dass er mich nach dem Spiel mehr als zur Sau machen würde. Das war seine Art, dass er das aber nicht jetzt tat, sondern erst nach dem Spiel, war seine Art mir zu zeigen, dass er hinter mir stand, egal was ich entschied.

Yamamoto ballte seine Hände zu Fäusten, er biss die Zähne zusammen und sah mich an. Natürlich benutzte ich meinen linken Arm, was sie alle bemerkt hatten. Aber dann legte er auch seine Hand auf die von Yaku.

Als nächstes kam Fukunaga. Er war keiner der Sorte, die viel sprach oder sich irgendetwas anmerken ließ. Ich war damals froh gewesen, dass er ein bisschen aufgetaucht war, als Kenma und Yamamoto aneinander geraten waren. Somit hatte ich mir nicht mehr solche Sorgen um Kenma gemacht, denn mit Yamamoto und Fukunaga hatte er gute Freunde gefunden. Aber jetzt ... jetzt sah ich in Fukunagas Blick, dass auch er mehr als angepisst war. Und dennoch legte er seine Hand ohne etwas zu sagen, auf die von Yamamoto.

"Komm schon her, Kitten", sagte ich ohne aufzusehen.

"Nein", antwortete Kenma, sodass ich jetzt doch aufsah. "Erstens sehe ich nicht ein, die Fehler von Lev auszubügeln. Er hat mehr wie Scheiße gebaut und ich werde ganz sicher nicht mehr mit ihm auf diesem Feld stehen bleiben."

"Wir sind das Blut", sagte ich und sah ihm in die Augen. Störte so seinen Redefluss. Kenma biss die Zähne zusammen. "Wir sind ein Team, Kenma, wir gewinnen und verlieren zusammen, so war es schon immer. Was hat sich geändert?"

Haikyuu - Kompliziert geht immer! KurooxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt