Kapitel 19 ✔️

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"Und dann hatte er einfach gesagt, dass er über das Staubsaugerkabel gefallen ist und sich so den Knöchel verstaucht hat.", sagte Lexie lachend.

Wir sind, nachdem wir im Hafen etwas spazieren waren, zu mir nach Hause gefahren, weil es langsam dunkel und kalt geworden war, außerdem hatten die Kinder Hunger bekommen.

Zu Hause angekommen hat Lexie mir geholfen die Kinder zu füttern und anschließend ins Bett zu bringen. Vorher haben die beiden ihr natürlich noch gezeigt, wie gut sie laufen konnten.

Danach haben wir uns mit Wein auf das Sofa gesetzt. Sie erzählte mir gerade wie sie Namjoon kennengelernt hatte. Es war sehr lustig. Er hatte sich durch seine Tollpatschigkeit des Öfteren verletzt und musste deswegen immer mal ins Krankenhaus. Dort hatte er auch öfter Lexie gesehen und irgendwann hatte er sie nach einem Date gefragt.

"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragte Lexie mich nun neugierig. "Das ist eine lange Geschichte.", sagte ich lachend.

"Du musst wissen, ich helfe Menschen das laufen wieder zu erlernen, das ist mein Beruf. Ich bekam ihn als Patient. Er war immer sehr schlecht drauf und verbittert. Es hatte am Anfang keinen Spaß gemacht, das ist bei den meisten neuen Patienten so. Doch einmal musste ich meine Kinder mit zur Arbeit nehmen, weil der Babysitter krank war und Tae gerade außerhalb von Busan gearbeitet hatte. Yoongi fand die Kinder so toll, dass wir angefangen haben uns privat zu treffen. Ja, und irgendwann sind wir dann zusammen gekommen. Später bin ich dann auch bei ihm eingezogen.", erzählte ich unsere Geschichte.

In der Zwischenzeit war unser Wein alle geworden und ich stand auf, um eine neue Flasche zu holen. "Ich hoffe Weißer ist okay. Wir haben keinen Roten mehr.", rief ich ihr aus der Küche zu. "Na klar, wenn er lieblich ist, ist alles egal.", antwortete sie mir. Ich lachte und kam mit der Weinflasche zurück ins Wohnzimmer. Dort schenkte ich ihr und mir ordentlich ein.

Nach einer Stunde, zwei Weinflaschen später und sehr sinnlosen Gesprächen, waren wir schon sehr leicht, aber auch wirklich nur sehr leicht betrunken. "Wer ist denn eigentlich der leibliche Vater?", fragte Lexie mich und aus ihrer Stimme hörte man deutlich, dass sie beschwipst war.

"Das ist voll witzig. Ich kenne ihn nicht!", sagte ich lachend, okay war vielleicht doch etwas zu viel. "Wie das denn?", fragte sie leicht verwirrt. "Na, ich habe früher in Japan gewohnt und nach dem Tod meiner Mutter ging es mir nicht so gut. Da habe ich angefangen regelmäßig Bars zu besuchen. Es kam manchmal vor, dass ich One-night-Stands hatte. An ein paar kann ich mich gar nicht mehr erinnern, weil ich viel zu betrunken war. Und ja, dann wurde ich halt irgendwie schwanger. Dann bin ich zu Tae, weil ich niemanden in Japan mehr hatte, der mir hätte helfen können. Und dann sind die Kleinen Süßen auf die Welt gekommen.", erklärte ich ihr und musste mir manchmal das Lachen verkneifen. Jup definitiv zu viel.

Wir amüsierten uns noch eine Weile. Lexie berichtete mir von ihren seltsamen Ex Freunden und wie sie ihn loswurde. Ich erzählte von Jimins Date-Geschichten, von denen es zum Glück viel zu viele und verstörende gab und ich als beste Freundin kannte natürlich alle. Jimin hatte einfach kein Glück mit den Frauen, die meisten interessierten sich nur für seine Vergangenheit.

Wir lachten viel und es wurde immer später. Auf einmal hörten wir von oben ein weinen. Verwirrt blickte ich mich um. Was war das denn? Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und rief Yoongi an.

"Gibt es Probleme?", erkundigte er sich leicht besorgt. "Yoongi? Irgendwer schreit hier in unserm Haus.", berichtete ich ihm verwirrt. "Sayuri? Geht es euch gut?", fragte er noch besorgter. Ich nickte heftig mit dem Kopf, als mir aber auffiel, dass er mich gar nicht sah, gab ich ein bestätigendes Geräusch von mir.

"Sayuri.", stupste mich Lexid von der Seite an. Ich drehte mich zu ihr und sah sie fragend an. "Ich glaube, dass sind deine Kinder.", erklärte sie mir dann.

"Yoongi, ich weiß wer hier schreit, das sind die Kinder!", sagte ich sehr stolz über meine Erkenntnis. "Bist du betrunken?", fragte er nun leicht misstrauisch.

"Nö. Yoongi, was soll ich jetzt machen?", fragte ich ihn. "Gut, du bist eindeutig betrunken. Hör zu, wir sind schon auf dem Rückweg und fast da. Du gehst jetzt hoch und versuchst sie zu beruhigen. Ich bin gleich da und helfe dir.", sagte er und irgendwie klang er etwas aufgebracht. Aber warum das denn? Hatte ich was falsch gemacht?

Dann legt er auf und ich ging die Treppe hoch. Ich folgte dem Geräusch und fand ein Kind, das weinte. Gut, jetzt versuchen zu beruhigen. "Hey, Kleiner du musst leise sein, sonst wacht deine Schwester auf. Und außerdem ist Yoongi gleich da.", während ich das sagte, legte ich ihm meine Hand auf den Kopf.

Ich hörte von unten wie die Haustür auf ging und kurz darauf das Pling, welches einem signalisierte das der Fahrstuhl da war. Wenige Augenblicke später kam ein leicht gestresster Yoongi ins Zimmer gerollt. Nur um schlafende Kinder vorzufinden.

"Komm Sayuri, auf ins Bett.", sagte er nachdem er sich einmal durch seine super weichen aussehenden Haare gestrichen hatte. Danach rollte er aus dem Zimmer und ins Bad. Ich folgte ihm brav, wie ein kleines süßes Küken seiner Mutter. Küken sind so flauschig, genau wie seine Haare.

Dort putzte ich mir die Zähne. "Wo isch Legschie hin?", fragte ich ihn mit Schaum im Mund. "Die wurde von Namjoon mitgenommen, als er mich abgesetzt hatte.", erklärte er mir.

Ich nickt daraufhin und spülte meinen Mund aus. Langsam merkte ich die Müdigkeit aber schon. Ich schlurfte in unser Schlafzimmer und zog meine Jeans aus. Den Rest ließ ich an und kuschelte mich in unser weiches Bett.

Wenig später kam Yoongi und legte sich neben mich. Fast direkt kuschelte ich mich an ihn und fuhr durch seine Haare. "Hab ich dir schon mal gesagt wie weich die sind?", fragte ich ihn träumerisch. Er lachte nur leise und ließ sich weiter von mir durch die Haare streichen. In seinen Haaren sähen Haarspangen bestimmt schön aus.

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