Kapitel 3✔️

26 2 0
                                    

Sayuris Pov
Zwei Monate später

"Tae ich bin beim Arzt!", rief ich noch schnell, in das nicht gerade kleine Haus, und knallte die Haustür hinter mir zu. Ups, das wird Ärger mit Jungkook geben, dieser konnte es gar nicht leiden wenn man Türen, so wie ich es nannte, geräuschvoll  zu machte. Ich fand das etwas übertrieben. Die Tür wird ja nicht gleich aus den Angeln fallen, wenn ich sie mit mehr Schwung zumachte.

Ich bin vor gut einem Monat nach Busan zurück gezogen, zu Tae meinem Halbbruder. Dieser wohnt zusammen mit Jungkook im Stadtzentrum von Busan.

Ich ging den kleinen gepflasterten Weg bis zum Parkplatz, setzte mich dort in mein Auto und gab Jimins Adresse ein. Der frisch eingestellte Tanzlehrer wollte unbedingt bei der Untersuchung seines Patenkindes, wie er einfach bestimmt hatte, dabei sein.

Wir hatten wieder einen sehr guten Draht zueinander, was zum einen auch Taes Verschulden war. Jimin war sehr stur und wollte überhaupt nichts mehr von mir wissen. Als er dann aber von der Schwangerschaft erfahren hatte, war er hin und weg und wollte sofort Patenonkel werden.

Dies hat dann leider zu einer sehr langen Diskussion zwischen ihm und Tae geführt, er wollte natürlich auch Patenonkel werden. Das ging dann so weit, dass sie Kai Bai Bo gespielt haben und Kooks als Schiedsrichter fungierte. Bei mir bestand die Befürchtung, dass ich parteiisch sein könnte. Am Ende hat dann Jimin den Wettkampf gewonnen.

Ich bog in die Straße von Jimin ein und hielt an. Sofort wurde die Tür aufgerissen und ein Flummi mit schwarzen Haaren sprang auf den Beifahrersitz. "Hey, na mein Kleiner oder Kleine wie geht es dir heute?", fragte er mein Kind, während er mit seinen Händen meinen leicht gewölbten Bauch betatschte. "Hallo Jimin. Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Wie geht es dir denn?", antwortete ich sarkastisch.

Er hat es wohl falsch interpretiert, denn er sagte: "Das freut mich. Mir geht es wunderbar. Ich werde dich nämlich heute das erste Mal sehen. Ich freue mich das du schon Manieren hast. Ich sehe meine Anwesenheit färbt ab. Hey!" Ich schlug ihn einmal kurz, nahm seine Hände von meinem Bauch und fuhr los.

Die ganze Fahrt über wurde ich von seinem neuen Job vollgequatscht und darüber wie sehr er sich freute das "Würmchen" zu sehen. So wurde es zwar von Tae getauft, aber langsam wanderte es auch in Jimins Sprachgebrauch ein. Ich schüttelte nur den Kopf und streute manchmal schlaue Bemerkungen ein.

Nach ungefähr weiteren 15 Minuten waren wir da. Wir stiegen aus und gingen in das große Gebäude. Ich meldete mich an der Rezeption an und wurde danach gebeten im Warteraum Platz zu nehmen. Nach nicht allzu langer Zeit, die für Jimin eine Ewigkeit war, kam eine Arzthelferin und rief meinen Namen auf.

Schnell stand ich auf, gefolgt von Jimin. "Entschuldigen Sie, sind Sie der Vater?", fragte die freundliche Arzthelferin. "Nein, aber der baldige Patenonkel!", erwiderte ein stolzer Jimin. Seine Begeisterung wurde aber schnell getrübt, als die Frau meinte: "Tut mir leid, Sie dürfen nicht bei der Untersuchung dabei sein." Jimin wollte schon anfangen zu protestieren, als ich schnell mit dem Kopf schüttelte. Mir war es ganz Recht, dass er nicht mit rein durfte.

"Guten Tag Frau Kim. Ich bin Dr. Jung, Ihre Ärztin. Wenn es keine Beschwerden gibt, würde ich Sie bitten auf der Liege Platz zu nehmen und Ihren Bauch frei zu machen!" Begrüßte mich meine Ärztin. Ich befolgte Ihre Anweisungen und wenig später hatte ich kaltes Gel auf meinem Bauch und ein Schallkopf.

"Hier können Sie den Kopf sehen und hier", plötzlich stoppte sie abrupt in ihrer Erklärung und schaute nochmal genauer nach. "Frau Kim, herzlichen Glückwunsch. Sie erwarten Zwillinge!", teilte sie mir begeistert mit.

"Wirklich?", fragte ich überrumpelt. Wow, das ist krass. Ich glaube Jimin und Tae werden sich freuen. Während ich in Gedanken meinen Plan ausheckte, brachte Dr. Jung ihre Untersuchungen zu Ende. Danach verabschiedeten wir uns und ich machte mit der Arzthelferin noch einen nächsten Termin aus.

Dann ging ich zu Jimin, währenddessen setzte ich ein trauriges Gesicht auf. Als er mich sah sprang er erfreut auf, aber sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, als er meinen sah. Die Fahrt über war es sehr ruhig und ich sah im Augenwinkel, dass Jimin immer mal wieder den Mund öffnete, ihn dann aber wieder schloss, weil er es sich anscheinend anders überlegt hatte. Ich musste mich echt zusammen reißen, um nicht zu lachen. Aber ich wollte sie unbedingt beide zusammen überraschen und das ging nur so.

Ich hielt vor meiner Haustür, die nicht mehr lange meine Haustür sein würde. Ich hatte nämlich eine kleine aber feine Wohnung in der Nähe gefunden, wo ich bald einziehen wollte. Wir stiegen aus, noch immer schweigend, und gingen über den kleinen Weg zur Haustür. Ich schloss sie auf und ging rein, hinter mir Jimin, der sie wieder zuknallte.

Ich hörte von oben einen frustrierten Schrei, dann Treppengepolter und noch während Jungkook die Treppe runter polterte, rief er: "Wie oft habe ich... TAE, komm schnell!" Er hatte seine Vorgehensweise sehr schnell geändert, als er unsere Gesichter sah. Auch Tae kam jetzt die Treppe runter. Keiner sagte etwas bis ich schließlich meinte: "Jimin wird nicht Patenonkel!" Trotz das ich das ausgesprochen habe, was alle außer mir dachten, wurde die Stimmung mit einem Mal noch düster und trauriger. Tae bekam sogar glasige Augen.

Ups, ich muss es wohl auflösen. Schnell ging ich zu meinem Halbbruder und schloss ihn in die Arme. Leise flüsterte ich ihm, so dass er es nur hören konnte, ins Ohr: "Ihr beide werdet Patenonkel!" Schnell löste er sich von mir und schaute mir ins Gesicht. In seine Augen sah ich ganz klar Unglauben und leichte Verwirrung. Ich nickte kräftig mit meinen Kopf.

Dies brachte Tae zum ausrasten. Er sprang wortwörtlich an die Decke. Jetzt war es an der Zeit, dass Jimin und Kooks verwirrt drein blickten. Ich lachte und wollte schon zu einer Erklärung ansetzen, wurde aber von einem Flummi unterbrochen. "Zwillinge, Zwillinge!" Jetzt musste ich noch mehr lachen. Die Gesichter der anderen hellten sich auf, so wie es schien hatten sie es auch verstanden.

Plötzlich spürte ich einen Schlag an meinem Arm. Jimin hatte mich geschlagen und schaute mich bitterböse an. Oh. "Man, weißt du überhaupt was ich für einen Schreck bekommen hatte?", fragte er mich und ich bekam etwas Mitleid mit ihm. "Tut mir leid, ich wollte es euch nur unbedingt zusammen sagen!", als er meine schuldbewusste Mine sah, nahm er mich schnell in den Arm. Als wir uns wieder lösten, nahm ich das Ultraschallbild aus meiner Tasche und zeigte es Jimin. Danach wollte ich es Tae zeigen. Dies musste aber leider noch etwas warten, den er sprang immer noch wie ein Flummi durch den Raum und Kooks versucht ihn vergeblich wieder einzufangen.

Der hatte heute wohl zu viel Zucker bekommen.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt