First Love

Kapitel 22 ✔️

"Yoongi? Bist du wach?", wurde ich von der Seite leicht angetippt. "Nein!", grummelte ich und versuchte mich um zu drehn. Ich schaffte es aber nicht besonders gut, denn wie mir jetzt auffiel war ich in einer sitzenden Postition eingeschlafen.

"Yoongi, wir müssen jetzt aus dem Flugzeug raus!", sagte die Person die mich geweckt hatte mit mehr Nachdruck in der Stimme. Ich stöhnte und setzte mich dann langsam auf. Kurz sah ich mich um, nur um dann festzustellen, dass das Flugzeug gelandet war.

"Bittersehr, Herr Min. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt!", sagte eine Flugbegleiterin. Sie hatte mir meinen Rollstuhl wieder gebracht. Schnell erhob ich mich und setzte mich in den Rollstuhl. Ich wollte so schnell wie möglich hier raus.

Die anderen waren schon vorausgegangen, nur noch Jimin war hier. Er war auch der jenige der mich geweckt hatte. Zusammen gingen wir über die boarding bridge.

"Geht es dir wieder gut?", fragte er immer noch leicht besorgt. "Jup, es wäre aber wirklich toll gewesen, wenn ich es vorher gewusst hätte, dass wir fliegen.", antwortete ich ihm. Danach sagte er nichts mehr und wir liefen schweigend weiter.

Im Flughafengebäude angekommen, suchten wir die anderen. Als wir sie nicht fanden, rief Jimin Namjoon an und fragte wo sie auf uns warteten. Dieser schickte dann seinen Standort über Kakao.

Wenig später hatten wir sie gefunden. "Die Schlafmütze ist aufgewacht! Dann können wir ja jetzt los!", freute sich Tae.

Wir verließen gemeinsam den Flughafen und Hoseok rief uns ein Taxi, welches uns zu unserem Hotel bringen sollte. Heute Abend findet die Talkshow statt und morgen würden wir schon wieder zurück fliegen. Ich spielte mit dem Gedanken mir ein Taxi zu bestellen und zurück zu fahren oder ich zwinge Jin mich zu fahren.

Am Hotel angekommen, checkten wir ein und bezogen unsere Zimmer. Wir hatten aber nicht viel Zeit, denn wir wollten bevor wir zur Talkshow mussten uns noch mit Jin treffen. Wir hatten ausgemacht, uns in einen Park, der in der Nähe des Talkshowgebäudes lag, zu treffen.

Ich schaute nochmal schnell in den Spiegel um zu schauen ob meine Haare noch ausgehtauglich waren. Ich nahm mir einen Kamm und richtete sie wieder, nachdem ich festgestellt hatte, dass sie durch das Schlafen im Flugzeug etwas verruschelt waren.

Als ich gerade raus gehen wollte klingelte mein Handy. Ich vermutete, dass es Sayuri war und ich behielt recht. Ich nahm den Anruf schnell entgegen.

"Na? Seit ihr schon angekommen?", fragte sie mich als Begrüßung. "Ja sind wir und weißt du was, sie hatten mir vergessen zu sagen, dass wir nach Seoul fliegen!", beschwerte ich mich. "Oh, geht es dir gut? Hattest du eine Attacke?", fragte sie mich bestürzt. "Ja ne, alles wieder gut. Jungkook hat mich wieder runtergebracht.", beruhigte ich sie.

Danach teilte ich ihr noch mit was heute so der Plan sei und das ich leider deswegen nicht so lange telefonieren könne. Als es an meiner Tür klopfte, legte ich auf und wünschte ihr noch einen schönen Tag. Danach rollte ich zur Tür und öffnete sie.

Davor stand ein strahlender Tae, der verkündete das wir jetzt los gehen würden. Ich schnappte mir noch meine Jacke und fuhr ihm dann hinterher. Unten angekommen warteten schon die anderen auf uns.

Wir setzten uns alle Sonnbrillen und Caps auf, denn das wir keine Band waren hieß nicht automatisch, dass wir nicht erkannt werden und das würde nicht in unseren Zeitplan passen. Danach liefen wir los, denn der Park befand sich ganz in der Nähe.

"Da, da, ich sehe ihn schon!", rief Tae aufgeregt und hüpfte hoch und runter. Ich glaube der hat schon wieder Drogen bekommen. Dann rannte er los, auf Jin zu und warf sich den überraschten jungen Mann in die Arme.

Wir liefen ihm gemächlich hinterher und als wir bei ihnen ankamen, begrüßten wir Jin ausgiebig. Wir freuten uns alle wieder einmal vereint zu sein.

Wir schlenderten etwas durch den Park und unterhielten uns ausgelassen. Aber immer darauf bedacht, dass wir nicht zu sehr auffielen. "Hey, wie geht es dir so?", fragte mich Jin und deutete auf meinen Rollstuhl. "Ach, eigentlich ganz gut. Ich lerne gerade wieder das Laufen und kann schon ein paar Schritte gehen, aber nur mit Stütze.", berichtete ich ihm. Er meinte darauf, dass er sich sehr für mich freue und ich es ihm unbedingt zeigen müsse.

"Übrigens, Yoongi will seiner Freundin einen Heiratsantrag machen!", posaunte Tae heraus. Danach rannte er schnell weg. Dieser Kleine...

Da ich ihm leider nicht hinterher rennen konnte, übernahm das Jimin für mich und fing ihn ein. Ich schlug ihn einmal, aber passte auf, dass es nicht so stark war.

Wir lachten. Wie ich das alles vermisst hatte. Die nervige aber auch schöne Gesellschaft meiner sechs früheren Bandkollegen.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Ich war es eindeutig nicht mehr gewöhnt geschminkt zu werden, generell geschminkt zu sein. Es war mega ätzend und es krabbelte wie sau.

Wir sind vor gut einer Stunde in dem Talkshowgebäude eingetroffen. Uns wurde dort direkt Kleidung gegeben, die wir anziehen sollten und danach wurden wir von Stylisten bearbeitet. Tae schien es richtig zu genießen, dass auf sein Gesicht Farbe geklatscht wurde.

Nach einer halben Stunde waren dann alle fertig gestylt und wir hatten eine kurze Besprechung wie die Talkshow ungefähr ablaufen sollte.

"Also, ihr werdet schon auf den beiden Sofas sitzen und dann geht der Vorhang hoch. Dann begrüße ich. Dann ihr. Es sitzt ein kleines Publikum von 30 Leuten im Saal. Es werden Karten gezogen und darauf stehen die Gespräches Themen. Folgende Themen werden auf jeden Fall besprochen: die Zeit nach dem Unfall, Beruf, Musik, Liebe. Habe ich was vergessen? Ach ja, vergesst nicht, wir sind live.", sagte die etwas gestresste Moderatorin. Ich hoffe die erleidet auf der Bühne keinen Herzinfarkt.

Wir begaben uns langsam auf die Bühne und setzten uns auf die Sofas. Mein Rollstuhl wurde, nachdem ich mich hingesetzt hatte, weggerollt. Toll. Was ist wenn ich mal aufs Klo muss?

Neben mir saßen Hoseok und Jimin und neben Jimin saß Jungkook. Die anderen saßen auf dem zweiten Sofa.

Der Kameramann zählte runter und die letzten drei Zahlen zeigte er nur mit seinen Finger. Dann ging es los. Der Vorhang hob sich. Applaus.