Kapitel 17 ✔️

27 0 0
                                    

Den Rest des Nachmittags spielten Yoongi und ich mit den Kindern. Es erleichterte mich sehr, dass er nicht mehr so abweisend war, wie heute früh.

Später ging ich dann in die Küche um das Abendbrot vorzubereiten. Vorher schaute ich noch schnell in das Wohnzimmer. Der Zustand von Jimin hatte sich nicht verändert. Er schlief immer noch, hatte sich aber auf den Bauch gedreht und alle vier Extremitäten von sich gestreckt. Ich holte mein Handy raus um ein Foto zu machen damit ich es ihm später unter die Nase reiben konnte.

In der Küche angekommen überlegte ich kurz was ich heute machen sollte und entschied mich für Bolgogi.

Nachdem das Essen fertig war, ging ich zurück zu Yoongi und den Kindern, um sie zu holen. Ich stellte mich in die Tür des Spielzimmers und schaute glücklich zu, wie Yoongi seine ganze Aufmerksamkeit den Kindern schenkte. Wenn man nicht genau hin sah, konnte man leicht denken, dass alles wie immer war. Aber ich sah in seinen Augen nicht das selbe, wie vor der Diagnose, wenn er sich mit den Kindern beschäftigte.

Auf einmal entdeckte mich Namida und rief: "Mama!". Dabei zeigte sie auf mich. Erschrocken schaute ich zu Yoongi und dann zu meiner Tochter. Mit Tränen in den Augen fragte ich: "Was hast du gerade gesagt?"

Ich ging langsam vor ihr auf die Knie, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. "Mama, Mama!", sagte sie wieder, diesmal aber zweimal hintereinander. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest an mich. Sie hatte mich gerade das erste Mal Mama genannt.

Ich fing an zu lachen und wenig später stieg Namida mit ein. Sie hatte so ein niedliches Lachen. Nach einer Weile löste ich mich wieder von ihr, denn ich merkte, dass sie weiterspielen wollte.

Ich schaute ihr noch lächelnd hinterher und hob dann meinen Blick. Ich schaute direkt in Yoongis traurige Augen. "Weißt du wie sehr ich mir gerade gewünscht habe, dass unser Kind zum ersten Mal Mama zu dir sagt?", sagte er und dabei floß ihm eine kleine Träne über die Wange.

Schnell rutschte ich auf dem Boden zu ihm und wischte seine Träne von der Wange. Dann sah ich ihm in die Augen und sagte: "Hey, nicht weinen. Du weißt wie sehr ich es hasse dich weinen zusehen." Dann gab ich ihm einen liebevollen Kuss.

Durch ein Räuspern, das von der Tür kam, wurden wir unterbrochen. Ich drehte mich zur Tür und sah dort einen leicht verschlafenen Jimin stehen. "Ich wollte nur kurz bescheid sagen, dass Kooks und Tae mich gleich abholen werden. Der Tierarzt, wo sie hin mussten, ist hier in der Nähe. Übrigens, deine Kinder haben herausgefunden wie man den Fahrstuhl bedient." Nachdem er das gesagt hatte, war er wieder verschwunden.

Fuck, das war nicht gut. Wir hatten gar nicht mitbekommen, wie sich die Kinder verdünnisiert hatten. Wenn sie jetzt heraus gefunden haben wie sie Fahrstuhl fahren, haben wir ja überhaupt keine Absicherung mehr. Wenn man sie jetzt sucht würde, können sie ja überall sein und nicht nur auf der Etage, wo man sie zu Letzt gesehen hatte.

Wir hatten nämlich, als die Kinder angefangen haben krabbeln zu lernen, ein kleines Tor an die Treppe jeweils oben und unten angebracht. Damit sie nicht die Treppe runterfielen. Wir sind aber nicht davon ausgegangen, dass sie so schnell lernen würden, wie man mit einem Fahrstuhl fährt.

Schnell stand ich auf und Yoongi teilte mir noch mit, dass er nicht mit Abendbrot essen würde und sich schon mal hinlegt, weil er schon müde sei.

Danach ging ich runter. Ich fand meine Kinder im Wohnzimmer mit einem Feuerzeug spielen. Wo haben die das denn her? Ich eilte zu ihnen und nahm es weg. "Oh, da ist ja mein Feuerzeug.", sagte Jimin und nahm es mir aus der Hand.

"Willst du mich verarschen? Die Kinder haben damit gespielt. Weiß du was da alles passieren kann? Wofür brauchst du eigentlich ein Feuerzeug?", regte ich mich auf. "Naja, wenn halt irgendwann mal das Licht ausgehen sollte.", meinte mein bester Freund. Ich sah ihn mit einem What-the-hell-Blick an, daraufhin zuckte er nur mit seinen Schultern. Danach wollte er es sich wieder in seine Hosentasche stecken.

"Oh nein, mein Lieber. Du bekommst das erst wieder, wenn du gehst. Und bringst es nie wieder mit.", bestimmte ich und nahm es ihm weg. Danach legte ich es auf den Wohnzimmerschrank, damit die Kinder nicht mehr daran kommen könnten.

Jimin kam nicht mehr dazu zu schmollen, weil es an der Tür klingelte. Jimins Mitfahrgelegenheit war da. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Augenblicklich kam mir ein Zwergspitz entgegengesprungen und verschwand im Haus.

Ich sah förmlich wie der Hund mit dem Traum heute zeitig schlafen zu gehen verschwand.

Ich seufzte tief und fragte danach die beiden vor der Tür, ob sie reinkommen wollten. Diese Frage war eigentlich überflüssig, denn ihr Hund war gerade in unser Haus gerannt.

Ich ließ sie vorbei und schloss die Tür hinter ihnen wieder. Kooks fing gleich an Yeontan wieder einzufangen. "Ihm geht es wohl wieder blendend, was?", fragte ich amüsiert. Darauf nickte Tae lachend. Und wir folgten gemeinsam den freudigen Rufen meiner Kinder ins Wohnzimmer.

Sie hatten diesen verspielten Zwergspitz sehr ins Herz geschlossen und freuten sich immer, wenn sie ihn sahen.

Als wir im Wohnzimmer ankamen, sahen wir eine sehr niedliche Szene. Jungkook saß auf dem Boden und um ihn herum sprang ein kleiner Hund und zwei Kleinkinder, die noch nicht richtig laufen konnten.

Ich drehte mich zu Tae und sagte: "Ich glaube ihr bleibt noch eine Weile. Willst du was trinken?" Ich wartete nicht auf seine Antwort, sondern lief gleich los um aus der Küche, was zu trinken zu holen. Dabei sah ich das nun kalte Essen auf dem Tisch. Toll, das konnte ich dann nochmal warm machen. Danach kehrte ich mit Gläsern und einer Wasserflasche zurück ins Wohnzimmer.

Ich reichte meinem Halbbruder ein Glas und Jimin das andere, danach füllte ich Wasser in diese. Wir fingen an uns über dies und das zu unterhalten. So bekam ich auch mit, dass nächste Woche Namjoon, seine Freundin und Hoseok kommen wollten. Unterbrochen wurden wir manchmal von den Freundenschrei eines meiner Kinder oder einem leisen bellen.

"Tae, ich will Kinder!"

Tae spuckte sein Wasser wieder aus, welches er gerade hinterschlucken wollte, und sah seinen Freund entgeistert und sprachlos gleichzeitig an. "Was?", bekam er dann doch raus.

"Du hast mich schon verstanden.", sagte Kooks lächelnd und schaute weiter auf den bunten Haufen, der um ihn rum sprang.

Eine Weile blieb Tae noch so stehen und schaute verdutzt aus der Wäsche. Lachend reichte ich Jimin das Notfallhandtuch, diese waren dafür da, dass wenn die Kinder kleckern es gleich weggemacht werden konnte, Tae hatte ihn getroffen.

Es war einfach nur herrlich, ein glücklicher Jungkook, ein mega verwirrter Tae und ein nasser wütender Jimin.
Perfekte Kombi.

First LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt