17. Athena

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Ich wachte auf. Trübes Licht. Fleisch in der Durchreiche. Stille. Alles wie jeden Morgen...

Es waren einige Tage vergangen seit der Winter Soldier zurück gekehrt war und wir hatten seit dem viele Gespräche geführt. Er erzählte mir von seinem alten Leben, von Hydra und von seinem damaligen Freund. Es stellte sich heraus dass er genau der Mann war, den ich als Steve Rogers kannte, denn er lebte ebenfalls im Avengers Hq, wie Tony und Pepper. Ich erzählte Bucky von ihm, doch ich wusste nicht sehr viel. Ich hatte ihn an dem Morgen, als ich ihn kennengelernt hatte recht forsch abgewimmelt, was ich jetzt ein wenig bereute. Bucky, so nannten ihn seine Freunde und ich nun auch. Sein ganzer Name war James Buchanan Barnes.

Auch ich erzählte viel. Das Pepper meine Tante war, das meine Mutter auf Geschäftsreise ist und ich deshalb bei meiner Tante wohnen sollte und wie ich schließlich hier gelandet war. Ich erzählte von meiner ersten Verwandlung und von meiner Verwirrung, da man hier von nichts und niemandem Informationen bekahm und von allem was bisher geschah .

So freundeten wir uns an, was mich zum einen überraschte, da er viel älter war als ich, zum anderen aber auch nicht, denn mit wem hätte ich mich hier sonst anfreunden sollen. So fristeten wir unser Dasein in unseren Zellen. Ab und zu verschwand Bucky für ein paar Tage, denn er hatte nach wie vor Aufträge und wenn er sie nicht erfüllte, würde Hydra Verdacht schöpfen und ihn wieder löschen und das durfte unter keinen Umständen passieren. Seit wir einander hatten war das Leben etwas  angenehmer geworden, doch das hieß nicht, dass sich unser Hass auf Hydra gelegt hatte. Ab und zu spekulierten wir, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab auszubrechen, doch es gab nichts was er nicht schon versucht hatte, was wir tun könnten.

Doch eines Tages änderte sich auch mein Leben. Bucky war erneut auf einem Einsatz und ich langweilte mich in meiner Zelle fast zu Tode, als sich plötzlich die Tür öffnete und zwei Männer mit Machienengewehren hereinstürmten. "Auf die Knie und Hände hinter den Kopf. Sofort!" Schrie einer der Beiden. Völlig perplex gehorchte ich und ließ mir die Hände mit technischen Handschellen auf den Rücken fesseln. Der eine Soldat packte mich am Oberarm, der andere richtete seine Waffe auf meinen Kopf, so verließen wir meine Zelle. Wir ließen die Zimmer die ich schon kannte hinter uns, das waren Dr. Hills Labor und der Raum in dem ich verwandelt worden war, und liefen mit schnellen Schritten weiter den Gang entlang. Links, rechts, wieder links, durch eine Stahltür, wieder links, bis wir zu einer weiteren Tür kamen, die in eine Art Turnhalle führte. Die Wände waren hoch und grau, der Boden aus Beton und in einer Ecke standen ein paar Matten. Keine Fenster. Nur diese eine Tür, durch die wir gekommen waren. Sie war leer, bis auf... Sie.

In der Mitte der Halle stand eine Frau. Sie war groß, schlank und muskulös. Sie hatte rabenschwarzes Haar, das ihr nur bis zum Kinn reichte und sie hatte stechend grüne  Augen die einen durchbohrten sobald man den Raum betrat. Ihr Gesicht war fahl, doch sie war nicht krank, das sah man sofort. Die Frau machte den Eindruck, als könnte sie es mit 20 ausgebildeten Soldaten der Elite auf einmal aufnehmen und dabei keine Gefangenen machen. Sie hatte einen rabenschwarzen Ganzkörperanzug an und an ihrem linken Arm war ein winziger, in den Anzug eingebauter, Computer zu sehen. Ihr Eindruck flöste einem mächtig Respekt ein, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und eiserne Miene zu bewahren.

Als ich bis auf einige Meter zu ihr geführt worden war, anscheinend hatten selbst die Soldaten ein ungutes Gefühl, die mir immernoch ein MG gegen die Schläfe hielten, warf sie plötzlich einen Chip, der die Größe einer Ein-Euro-Münze hatte. Dieser traf mich an die rechte Seite meines Halses und blieb dort haften. Ich schlug meine Hand an des Hals, als wollte ich eine Fliege erschlagen, doch der Chip saß fest. Man konnte ihn nicht abziehen, denn er hatte sich in die Haut gehakt. "Solltest du versuchen ihn zu entfernen, reißt du dir die Halsschlagader auf." Kam es völlig emotionslos aus Richtung der augenscheinlichen Agentin. Die Stimme der Frau war laut und kalt und man hörte ihr an das sie es gewohnt war Befehle zu geben, die ohne Wiederrede oder Fragen befolgt wurden.

"Hey, was soll der Scheiß?!" Protestierte ich, doch sofort erhielt ich die Strafe für meinen Kommentar. Ein brutaler, stechender Schmerz fuhr durch meinen ganzen Körper, der sich anfühlte als wäre ich von einem Blitz getroffen worden. Er ging, wie wäre es anders zu erwarten, von dem Chip an meinem Hals aus, der von einem fast nicht sichtbaren Zeichen der Agentin aktiviert worden war.

Ich schüttelte mich, riss mit aller Kraft an meinen Fesseln und viel schließlich auf die Knie. Ich schrie aus Leibeskräften bis ich keine Luft mehr in den Lungen hatte und versuchte den Schock irgendwie abzuleiten, doch es gelang mir nicht. Der Schmerz ließ nach etwa 30 Sekunden von selbst nach und ich sackte erschöpft zusammen.
"Wer... zum Henker, sind sie?" Presste ich zwischen, for Wut und Schmerz, zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Du wirst mich nur unter meinem Decknamen kennen. Athena, nach der grichischen Göttin der Kriegslist." "Ihr benennt viel nach grichischer Mythologie, nicht?" Meine Frage klang eher wie ein wütendes Stöhnen, denn mein Körper hatte den spontanen "Angriff" immernoch nicht ganz verkraftet.

"Hydra hat mir die Aufgabe deines Trainings und deiner Ausbildung anvertraut." Redete sie weiter, ohne auf meine Frage zu reagieren. Sie wante sich an die zwei Soldaten, die immernoch neben mir standen. "Ihr könnt gehen, ich habe sie unter Kontrolle." Beide nickten nur und verdrückten, sich so schnell es eben ging, ohne unhöflich zu wirken. Mit einem krachenden Geräusch schlossen sie die Stahltür hinter sich und es wurde still.

Nun war ich mit Athena allein, ob ich es wollte oder nicht. "Nun, Quendolyn Black, wir werden ab jetzt viel Zeit zusammen verbringen..." ein bösartiges Lächeln schlich über ihr Gesicht, bevor ihre Miene wieder zu Stein wurde.

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