32. Storys

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"Ich schätze, da ich für dein kaputtes Auto verantwortlich bin, fange ich wohl mit meiner Geschichte an." "Ja, das sehe ich als gerecht." Sie nickte und murmelte in sich hinein: "Das muss ich Rod auch noch irgendwie schonend beibringen..." Anscheinend hatte das Auto ihm gehört, doch nun konnte ich es nicht mehr ändern...

Also begann ich meine Geschichte. Angefangen bei meiner Ankunft in New York und wie ich die Avengers, Peter, Ned und MJ kennen gelernt hatte. Jo, im Gegensatz zu mir, kannte die Avengers und glaubte mir zuerst nicht. Doch schließlich konnte ich sie überzeugen. Ich fasste die Tage, die ich dort verbracht hatte, kurz zusammen und erzählte ihr von Hydra. Zumindest alles was ich über sie wusste. Doch das reichte schon um sie ordentlich zu schocken.
Die Zeit in der Gefangenschaft ließen sich ebenfalls recht einfach zusammenfassen. Ich berichtete von Hill, Bucky, Athena und schließlich Halwith. Als ich zum Leoparden Teil kam lachte sie nur. "Also das wird jetzt wirklich zu abgedreht. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe?" Provokant sah ich sie an. "Meinetwegen, ich zeig es dir, aber ich möchte festhalten, ich habe dich gewarnt."

Ich ging ein paar Schritte zurück, da es einfacher war sich im Sprung zu verwandeln. Es fühlte sich seltsam an sich wieder zu verwandeln. Das letzte mal war nicht sehr gut ausgegangen. Ich trat ans Feuer und ließ ein Grollen aus meinem Rachen entweichen. Jo glotzte mich mit aufgerissenen Augen und offen stehendem Mund an. "Das... glaub ich nicht. Das ist verrückt. Ich meine ja, der Hulk und Thor sind auch nicht gerade normal, aber du... du kannst dich in einen Leoparden verwandeln." Nachdem sie mich weitere fünf Minuten angestarrt hatte fing sie sich wieder. Ich lief eine kleine Runde und verwandelte mich wieder in einen Menschen um meine Geschichte fortzusetzen.

"Also, wo war ich stehen geblieben?" Ich wischte eine Träne weg und verbannte die Erinnerungen aus meinem Kopf. Dann setzte ich mich zurück ans Feuer. Es war mittlerweile komplett dunkel geworden und die Bäume warfen lange Schatten um uns herum. "Halwiths Büro. Wie ging es weiter?" Ich erzählte von unserem angeblichen Deal, von der Flucht durch die Tunnel und dem Kampf, dass alles nur ein Test gewesen war und ich ihn ordentlich verhauen hatte. Dann erzählte ich von der Stimme in meinem Kopf, ließ aber den Großteil der Brutalität weg um Jo nicht komplett zu verstören. Die abgelimderte Version war schon genug.
Dabei merkte ich, dass die Stimme aus mein Kopf verschwunden war. Nun ja, ich spürte sie noch irgendwie, doch seid dem Tod meiner Mutter hatte sie keine Anweisungen mehr gegeben.

Zuletzt erzählte ich von meinem Traum von Bucky. Das was Jo am meisten zu verwundern schien, waren meine Träume. Aber es stimmte ja auch, ich träumte viel und das schlimmste war, wie realistisch meine Träume waren. Ich hatte jedes mal geglaubt, dass es Realität war.

Dann herrschte Schweigen. Ich starrte ins Feuer und versuchte die Tränen zurück zu halten. Denn jetzt kam erst das schlimmste was passiert war. "Was ist los? Was ist danach passiert?" "Ich... habe jemanden verletzt, den ich sehr geliebt habe." Ich konnte es einfach nicht aussprechen. Ich konnte nicht. "Du konntest doch nichts dafür, oder? Du wurdest kontrolliert." "Das macht keinen Unterschied. Sie ist... weg und sie kommt nie mehr zurück. Und es ist meine Schuld." Meine Stimme brach ab und ich begann zu schluchzen. Jo setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. "Schon ok. Manchmal tut es gut sich einfach auszuweinen."

Es schien als wüsste sie auch nicht wirklich, was sie dazu sagen sollte. Verständlich. Sowas hörte man ja auch nicht alle Tage. "Irgendwie habe ich es geschafft zu fliehen." Ich schluckte schwer, doch ich wollte meine Geschichte beenden. "Dann bin ich in die Stadt gekommen und habe Rod getroffen... an einer Bushaltestelle. Er hat mich mitgenommen und wir haben zusammen gegessen. Den Rest der Geschichte kennst du ja... Das mit deinem Wagen tut mir wirklich leid. Ich bin mir sicher mein Onkle besorgt dir einen neuen." "Glaub mir, dein Onkel ist noch dreimal reicher, als du glaubst..." Sie schmunzelte, aber irgendwo hatte sie ja recht. Ich kannte ihn nicht sehr gut.

Das Feuer wurde kleiner und die Nacht immer kälter. Der Mond schien durch die Zweige und tauchte den Wald in verwunschenes Licht. Jo stand auf um erneut Holz auf das Feuer zu legen. Es musste für die ganze Nacht reichen. "Kannst du mich als Leopard eigentlich verstehen?" Sie versuchte es möglichst gleichgültig zu sagen, doch ich konnte die Neugier unmöglich überhören. "Ja schon, ich rieche und höre auch wesentlich besser." "Faszinierend." Ich lächelte. Irgendwie freute ich mich, dass es sie so interessierte. "Hast du schonmal ausprobiert wie schnell du bist?" "Nein, ich hatte bisher keinen Grund dazu. Wie schnell sind Leoparden?" " Ich weiß nicht. 50 km/h? Ich weiß nur das sie extrem weit springen können." "Na ja..." ein Gähnen unterbrach meinen Satz, "vielleicht finden wir das morgen raus. Ich glaube es würde uns beiden nicht schaden etwas Schlaf zu bekommen." "Ja Mama." Antwortete sie mit gespielt kindischer Stimme. Sie lachte und als das Feuer wieder richtig brannte machte sie es sich auf dem blätterbedeckten Boden bequem. "Sieht aus als müssten wir meine Geschichte auf morgen verschieben, aber ich glaube wir haben dafür noch mehr als genug Zeit." Ich nickte nur.

Ich nahm mir schließlich doch noch eines der Brötchen und als ich fertig gegessen hatte, verwandelte ich mich, da es wärmer war mit Fell zu schlafen, legte mich ans Feuer und schloss die Augen. Ich war tot müde und es tat unglaublich gut die ganze Anspannung fallen zu lassen. Auch wenn es vielleicht gefährlich war so unachtsam zu sein. Es war mir egal. Dafür würde ich morgen bestimmt auch noch genug Zeit haben.

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