8. lebensmüde, liebenswürdige Menschen

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Keuchend und nassgeschwitzt schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Schwer atmend schaute ich mich um. Ich war nicht tod...
Ich saß kerzengerade in meinem Bett und langsam sickerte die Erkenntnis durch meinen aufgewühlten Verstand: das war alles nur ein Alptraum. Erleichtert ließ ich meinen Kopf zurück auf das Kissen fallen. Nach und nach senkte sich mein Herzschlag wieder und ich beschloss erst einmal kalt zu duschen.

Danach war mein Kopf klarer. Ich zog eine bequeme Jogginghose und einen Hoodie aus meinem Kleiderschrank und setzte mich dann in meinem Gammeloutfit vor den Laptop.

- Hey Mum. Wie läuft die Reise so?♡
- Hey Schatzt ich habe nur kurz Zeit, aber bis jetzt lief alles gut. Ich wünsche dir einen schönen Tag und melde mich wieder, wenn ich die Zeit dazu habe. Bye Liebes ♡
- Alles gut. Viel Spaß noch. Bis bald♡

Damit war das Gespräch beendet. Ich schlürfte in die Küche und traf dort auf Pepper und einen Mann, den ich noch nicht kannte. "Morgen Pepper und Typ, den ich nicht kenne." Ich hatte nach dieser Nacht kein wirklich großes Bedürfnis an Gesprächen. Und es interessierte mich auch nicht wirklich wer er war. "Steve Rogers" antwortete er auf meine nicht ausgesprochene Frage. Schlagartig zuckten die Bilder seines Türschilds aus meinem Traum in mir hoch.  Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken los zu werden und nahm wortlos die Milch aus dem Kühlschrank, kippe sie mit Cornflakes zusammen in eine Schüssel und schlenderte zum Sofa. "Alles in Ordnung Quenn? Geht es dir gut?" fragte die besorgte Stimme meiner Tante. "Alptraum..." antwortete ich knapp. "Alles gut." Ich wollte sie nicht beunruhigen, also ließ ich Einzelheiten aus. Außerdem war es nur ein Traum. "Also" der Mann, den ich nicht kannte (bis auf seinen Namen), schien sich nicht davon abhalten zu lassen ein Gespräch anzufangen. "Quenn, hab ich recht?" "Ja, wir wurden uns noch nicht vorgestellt" Ich gab mich geschlagen. "Wohnen sie zufällig im Zimmer neben Pepper und Tony?" "Ja, woher weißt du das?" Er schien ehrlich verwirrt. "Nur so eine Vermutung... Was macht man denn hier so, wenn man sich Die Zeit vertreiben möchte?" Wechselte ich das Thema, denn ich hatte nicht vor den ganzen Tag hier rumzusitzen. "Ich mache Büroarbeitarbeit, und Steve und Sam trainieren am Nachmittag und Tony tüftelt in seiner Werkstatt... aber nichts, was für dein Alter geeignet ist. Wenn dir langweilig ist kannst du Peter, MJ und Ned besuchen. Sie sind oft zusammen unterwegs." "Ok, gern. Schick mir die Adresse." Peters Handynummer hatte ich schon gestern bekommen, da es vorauszusehen war, das wir uns öfter sehen würden.

Nachdem ich mich umgezogen hatte lief ich zur Bushaltestelle. Nach einer halben Stunde Fahrt stieg ich in der Innenstadt aus, wenige Straßen von der Wohnung entfernt, in der Peter mit seiner Tante lebte. MJ und Ned waren schon da und warteten auf mich. "Hi." Ich betrat den Flur und wurde herzlich von May (Peters Tante) begrüßt und hereingebeten. Wir blieben jedoch nicht lange sondern verließen die Wohnung und bummelten entspannt durch die Innenstadt.

Ich erfuhr, dass Peter Spiderman war, was mich ca. eine Viertelstunde sprachlos machte, da er schon mehrmals fast gestorben war (was er ebenfalls erzählte), aber das schien ihn irgendwie nicht besonders zu stören... Warum war fast jeder den ich bisher hier getroffen hatte Lebensmüde???
Insgesamt war es ein sehr schöner, entspannter Nachmittag. Abends gingen wir in ein Chinesisches Restaurant. Das Essen war köstlich und schließlich kamen wir wieder zu der Bushaltestelle wo es für mich "auf Wiedersehen" hieß. Wir verabredeten uns für übermorgen und ich fuhr mit dem Bus zurück "nach Hause".

Ich setzte mich zu Pepper, Tony, Steve und einer Frau mit roten Haaren (ebenfalls noch unbekannt), die gerade zusammen zu Abend aßen. "Hey, bin wieder da." "Hey, möchtest du noch was essen es ist noch was da." Pepper wies mit dem Kinn in Richtung Küche, wo ein Topf aus dem Herd stand. "Nein danke, wir haben in der Stadt gegessen. Ich geh heute früh ins Bett, bin ziemlich k.o." "Natasha, das ist Quenn meine Nichte. Quenn das ist Natasha Romanoff. Sie ist ebenfalls ein Avenger." Pepper stellte uns noch vor und nach einem kurzen Gespräch, was ich ziemlich schnell abwimmelte, wandte ich mich in Richtung meines Zimmers.

Was ich nicht wusste war, dass das für die nächste Zeit meine letzte entspannte Nacht sein würde...

A NEW AVENGERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt