Teil 41.1 - Diese Party ist debil

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Bereits ordentlich angeheitert von den beiden Wassergläsern Rum, oder was die alte Nachbarin auch immer eingeschenkt haben mochte,  machte sich die Fünfzehnjährige auf den kurzen Heimweg. In der WG war bereits einiges los, überall standen rauchende und Bier trinkende Punks und andere Freunde der beiden Jungs, von denen selbst jedoch keine Spur zu erblicken war. Der Musik folgend wollte das Mädchen sich nach einer kurzen Begrüßung gerade in die Küche schieben, da rief plötzlich jemand hinter ihr ihren Namen.

„Effy, Effy, psst, komm mal hier rüber!" Jan griff seine schwankende Mitbewohnerin beim Arm und zerrte sie hinter sich in sein Zimmer, wo er zuerst einmal die Tür schloss, um die Blicke der neugierigen Gäste auszusperren. An der angelehnten Balkontür stehend wartete bereits Sahnie, welcher etwas hinter seinem Rücken versteckt hielt und Jan böse anfunkelte.

„Wir sollten es ihr nicht sagen, so wird die Überraschung größer", gab der ewig miesepetrige Bassist zu bedenken, doch Jan hielt prompt dagegen: „Quatsch, das macht die Überraschung umso größer. Effy ist die beste Ablenkung überhaupt, nichts und niemand könnte das besser."

Hätte dies nicht bereits das seltsame Gehabe der beiden getan, spätestens das spitzbübische Grinsen im Gesicht des Blonden hätte verraten, dass irgendwas im Gange war. Erwartungsvoll blickte Effy vom einen zum anderen, wissend dass die beiden sowieso nicht widerstehen konnten, ihr das Geheimnis alsbald zu verraten. Und recht hatte sie, denn schon nach zehnsekündigem Blickduell gab Sahnie fluchend nach und willigte mit einem „Aber du bist schuld, wenn sie uns verpetzt!" ein.

Gerade wollte der Mann an der Balkontür das Geheimnis hinter dem Rücken hervorziehen, da platzte Ramona plötzlich in den Raum, in der Hand das Telefon. „Ah, hier bist du, ich hab dich schon gesucht. Ist für dich", meinte die Ältere und drückte ihrer besten Freundin den Hörer in die Hand.

Verwundert, da es nicht besonders häufig vorkam, dass jemand in der WG anrief und keinen der beiden Männer, sondern sie sprechen wollte ging Effy dran. „Hallo?", wollte das Mädchen vorsichtig wissen, um eine nüchterne, klare Aussprache bemüht.

„Ja, hallo, hier ist Freddie", erklang die vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung und zauberte dem Mädchen ein kleines Lächeln auf die Lippen. „Störe ich gerade? Ich wollte nur kurz wissen, ob alles so bleibt, dass du morgen Abend zu mir kommst, dann würde ich Karen nämlich jetzt bezahlen, damit sie bei ihrer Freundin übernachtet", erkundigte der Junge sich weiter.

„Effy, pack die Kondome weg!", befahl Jan laut und grinste das Mädchen frech an.

„Komm Süße, zieht die Hose auch noch aus!", stieg Sahnie direkt in das Spiel mit ein.

„Ja, es bleibt dabei", verkündete das Mädchen in den Hörer und drehte sich von den beiden Störenfrieden weg, um ihre Ruhe zu haben, doch sie hätte sich denken können, dass dies nicht funktionieren würde. Mit einem Aufquietschen sprang Effy aus Jans Reichweite, als dieser sie unerwartet in die Seite zwickte.

„Oh ja, genau so! Härter!", stöhnte der Gitarrist dem Mädchen ins Ohr, was mit Händen und Füßen gleichzeitig versuchte sich gegen den Angriff zur Wehr zu setzen, ohne dabei das Telefon fallen zu lassen.

„Ist alles in Ordnung bei dir?", erkundigte Freddie sich besorgt, währenddessen das Mädchen krampfhaft versuchte nicht laut zu lachen, obwohl Jans Finger sie aufs Übelste durchkitzelten.

Keuchend beruhigte sie ihn, konnte das Kichern jedoch nicht ganz unterdrücken: „Ja, alles okay."

Das Schweigen auf der anderen Seite des Hörers sagte bereits alles, was Freddie über das seltsame Verhalten seiner Freundin dachte, doch diese war für den Moment zu beschäftigt damit die Kitzelattacken abzuwehren, um dies zu bemerken.

𝐌𝐲𝐬𝐭𝐞𝐫𝐲𝐥𝐚𝐧𝐝 (Die Ärzte FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt