ABGESCHLOSSEN
,Onkel D', so bezeichnet Mila jahrelang den besten Freund ihres Vaters. Schon immer hat er einen wichtigen Platz in ihrem Herzen gehabt und auch wenn sie in ihren Kinderjahren oft für ihn schwärmte, ist Robert immer unerreichbar gewese...
Mila sitzt einige Minuten wie erstarrt auf ihrem Platz und starrt ins Leere. Auch wenn Robert fort ist und sie schon längst nicht mehr berührt, spürt sie dennoch ein Kribbeln an den Stellen wo er vor wenigen Augenblicken mit seinen Fingerkuppen entlang gestrichen hat.
Die Gänsehaut ist immer noch nicht abgeklungen und der feste Griff um ihren Nacken ebenfalls präsent. Ein Klingeln ihres Handys holt das Mädchen zurück in die Realität, doch als sie auf den Display blickt bleibt ihr der Mund offen stehen.
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Dieser Arsch! Schnell tippt die Blondhaarige die Worte ein, die sie dem Mann am liebsten ins Gesicht schreien würde. Sie ist volljährig und wird von ihrem Vater und jetzt auch noch von Robert so behandelt, als wäre sie noch zwölf. Mila sendet die Nachricht ab ohne vorher über ihren genauen Sinn nachzudenken, doch als sie es sich nochmal durchliest weiten sich ihre Augen.
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Ja, ihren Vater hat sie oft schon Daddy genannt, aber jemand wie Robert gibt diesem Wort eine komplett neue Bedeutung, über die die Achtzehnjährige noch nie wirklich nachgedacht hat- bis jetzt -.
Vergeblich ist der Versuch die Nachricht zu löschen, da Robert sie schon gelesen hat und am liebsten würde das Mädchen ihr Handy aus dem Fenster schmeißen, dennoch ertönt ein weiteres Mal der Klingelton und auch ein weites Mal starrt Mila ihren Display mit weit aufgerissenen Augen an.
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Sie hätte es wissen müssen und genervt seufzend schaltet sie ihr Handy aus. Dieses ganze Chaos macht sie irgendwann noch wahnsinnig und am liebsten würde sie die Zeit zurückdrehen. Dahin zurück, als ihre Mutter noch lebte und als ihre einzige Sorge das alleine einschlafen war. Robert hat ihr oft gute Nacht-Geschichten vorgelesen und er ist solange bei ihr geblieben bis die kleine Mila behutsam in den Schlaf gefallen ist.
Aber das ist schon so lange her und sie würde sicherlich jetzt nicht mehr neben diesem Mann einschlafen, geschweige denn sich gute Nacht-Geschichten von ihm anhören. Das alles ist Vergangenheit und in der Gegenwart ist sie eine ganz neue Person, die niemals zulassen würde, dass ihre Schwächen wahrgenommen werden.
Ein lautes 'Tss' entgleitet Mila und gestresst, wegen ihren eigenen Gedanken, wippt sie unruhig mit ihrem rechten Bein auf und ab. Sie hat nicht bemerkt, dass ihre Augen glasig geworden sind und das sich ihre Atmung rapide intensiviert hat. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich schnell und die Achtzehnjährige verspürt ein enge-Gefühl, welches ihr immer weiter die Luftröhre zuschneidet. Das Thema 'Mama' ist immer sehr heikel, vor allem in der Gegenwart ihres Vaters, doch nur wenn Mila alleine ist lässt sie zu, dass diese Gedanken sie einnehmen und innerlich zerstören. Schon öfters hat sie Panikattacken erlitten ohne das es irgendjemand mitbekommen hat und das ist auch jetzt der Fall.
„Fuck" murmelt sie und springt sofort auf. Sie eilt in den Eingangsbereich und holt aus einem kleinen Kästchen, das auf einem Regal steht, ihre AirPods mit denen sie sich verbindet. Die Blondhaarige öffnet die Türe und wird sofort von der heißen Vormittagssonne begrüßt, weswegen sie ihre Augen gezwungenermaßen zusammenkneift.
Mit ihren Flipflops läuft sie auf dem heißen Asphalt in Richtung Strandpromenade, die um diese Zeit noch nicht viel besucht ist. Das Lied 'ghost of you' von 5sos spielt im Hintergrund während das Mädchen betrübt die Palmen zählt, die sich am Rand entlang der Straße ziehen. Ein paar mal atmet sie tief ein und aus, bis sich ihre Atmung und ihr genereller Gemütszustand wieder reguliert haben.
Mit ihrem Handrücken reibt sie sich die erschöpften Augen und es ist nahezu beängstigend wie schnell sich die Stimmung des Mädchens verändert. Die gebrechliche Seite von eben verschwindet sofort, da sie es hasst wenn andere mitbekommen wie schwächlich sie doch eigentlich ist und erhobenen Hauptes läuft sie auf dem schmalen Gehweg in Richtung Strand.
Es vergehen einige Minuten in denen sie ungestört mit ihren AirPods in den Ohren am Strand entlangläuft und die Sonnenstrahlen auf ihre nackte Haut fallen lässt. Die Zeit bleibt für Mila in diesem Moment stehen und vor ihrem inneren Auge sieht sie ihre Mutter, der sie übrigens sehr ähnlich sieht, neben ihr laufen.
Früher sind sie hier oft als Familie und mit Robert spazieren gewesen. Als einziges Kind ihrer Eltern war sie im Mittelpunkt jedes Geschehens und mit Onkel D hat sie viel herumgealbert. Es ist erschreckend wie anders die Gegenwart jetzt ist und ihr Verhältnis zu Robert lässt Mila immer wieder aufs Neue verzweifeln. Ja, sie hat einen Crush auf diesen Mann, aber niemals hätte sie gedacht, dass sich die Szenarien, die sie sich immer ausgemalt hat, jemals bewahrheiten könnten. Doch diese Möglichkeit scheint näher als je zuvor, nahezu schon greifbar.
Tief in Gedanken versunken und von der Musik umgeben bekommt das Mädchen nicht mit, dass sich ihr jemand von hinten nähert. Urplötzlich wird sie gepackt und von zwei muskulösen Armen umschlungen, die sie sofort in die Höhe reißen. Ein Schrei entgleitet ihr, doch als sie ihren Kopf umdreht wird sie von einem dunklen Augenpaar gefährlich angefunkelt.
„Habe ich dir nicht gesagt, dass du das Haus nicht verlassen sollst?" fragt Robert dunkel und verfestigt seinen Griff um den schmalen Körper Milas. Seine Hände befinden sich unmittelbar unter den Brüsten der Achtzehnjährigen, was den Mann wohl etwas aus der Fassung zu bringen scheint, dennoch strahlt er die altbekannte Dominanz aus, nur diesmal ist das Mila egal.