Kapitel 21

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Ein ohrenbetäubendes Geräusch ertönt und reißt Mila viel zu früh aus ihrem ruhigen Schlaf. Unbeholfen rollt das Mädchen aus ihrem Bett und landet volle Kanne mit ihrem Bauch auf dem harten Holzboden, sodass sie schmerzverzerrt aufstöhnt.

„Ich hasse Montage" murmelt sie genervt und stemmt sich mit ihren beiden Armen nach oben, woraufhin sie ihr verschlafenes Selbst im Spiegel betrachtet. Ihre Haare sind zerzaust und dunkle Ringe zieren sich unter ihren fast noch geschlossenen Augen.

Mit ihren Handflächen streicht sich die Blondhaarige durch ihr müdes Gesicht und tappst in Richtung Badezimmer, um sich frisch zu machen.

Als Mila unter der Dusche steht und sich die Müdigkeit aus dem Körper wäscht, nimmt auch ihr Verstand etwas zu und sie realisiert, wohin sie heute eigentlich gehen muss. Da die Achtzehnjährige gestern erfahren hat, dass sie Roberts persönliche Assistentin wird, kann sie nicht mehr beruhigt und gelassen zu diesem Job stehen. Selbst ihr Vater scheint unruhig und besorgt zu sein, was wiederum für Robert und seine dreckige Art spricht.

Der Mann weiß, dass er einflussreich ist und er unterschlägt keine Chance dies zu beweisen und auszunutzen.

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Nachdem Mila sich geduscht und angezogen hat verlässt sie ihr Zimmer und begibt sich nach unten ins Esszimmer, wo bereits ihr Vater auf sie wartet. Sie trägt eine modische Sonnenbrille mit einem etwas kürzeren aber dennoch professionellen cremefarbenen Kleid.

„Aufgeregt?" fragt er und begrüßt somit seine Tochter, die daraufhin nur den Kopf schüttelt.

„Ich weiß, dass du das schaffen kannst und wirst mein Schatz" führt Elijah fort und beobachtet Mila dabei, wie sie sich eine Schüssel Müsli macht „einfach immer einen kühlen Kopf bewahren und dich nicht Robert widersetzten, dann sollte eigentlich nichts schief gehen"

Die Wortwahl ihres Vaters lässt das Mädchen für einen Moment zögern, doch schnell schlägt sie sich diese Gedanken aus dem Kopf und nimmt neben dem Mann am Esstisch Platz.

„Robert wird an deinem ersten Arbeitstag bestimmt nicht all zu hart zu dir sein und du wirst sehen, im nu hast du dich bei uns eingearbeitet und hoffentlich wird es dir auch Spaß machen"

Langsam fängt Elijah an seine Tochter zu nerven, die nur ungehalten die Augen weitet und sich den nächsten Löffel Müsli in den Mund schiebt.

„Ich-" bevor Elijah überhaupt anfangen kann zu reden wird er von Mila unterbrochen.

„Ist gut Papa, ja?" antwortet sie monoton mit vollem Mund und starrt ihrem Vater für wenige Sekunden in die Augen „ich schaffe das schon, okay?"

Ein schwaches Lächeln legt sich auf die Lippen ihres Vaters, der nach einigen Sekunden zwar widerwillig nickt, doch die Blondhaarige gibt sich damit zufrieden und wendet sich endlich wieder ihrem Frühstück zu.

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Um Punkt 7 Uhr verlässt Mila das Haus. In ihrer einen Hand der Autoschlüssel ihres Audis, in der anderen eine Handtasche, in der sich nur Essen und Trinken befindet. Die Achtzehnjährige schließt mit einem Knopfdruck den Wagen auf und nimmt am Fahrersitz Platz, während sie ihre Tasche am Sitz neben sitzt abstellt.

Lässig fährt sie im Rückwärtsgang aus der Garage und begibt sich in den morgendlichen Arbeitsverkehr Malibu's. Es ist viel los und es geht nur langsam voran, weswegen das Mädchen immer nervöser wird. Fast schon krankhaft schaut sie jede Sekunde auf die Uhr und gereizt tippt sie mit ihren Fingern auf dem Lenkrad.

In 15 Minuten muss sie bei Robert persönlich auf der Matte stehen und sie kann wohl kaum auf Gnade von ihm hoffen, wenn sie am ersten Tag direkt zu spät kommt. Auch wenn sie die Tochter seines besten Freundes ist, Robert wird das wohl kaum interessieren, so wie es für ihn jetzt auch schon von keinerlei Bedeutung zu sein scheint.

„Fahr doch" murmelt das Mädchen gereizt und tatsächlich schafft es Mila zwei Minuten vor Arbeitsbeginn in die Tiefgarage der großen Firma zu fahren. Hektisch schnappt sie nach ihrer Tasche und eilt zum nächst besten Fahrstuhl, der sie ins 77 Stockwerk bringen soll.

Es ist eine Schande, dass die Abteilung Roberts ausgerechnet im obersten Stockwerk des Gebäudes sein muss, was Mila sicherlich einige Minuten kosten wird bis sie überhaupt oben angekommen ist.

Im Aufzug lehnt sie sich gegen die Wand und betet inständig, dass sie es rechtzeitig schaffen wird. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verrät ihr, dass genau 7:30 Uhr ist und ebenfalls genau in diesem Moment öffnen sich die Türen des Fahrstuhles.

Eine große Etage offenbart sich ihr und am Ende des Ganges kann sie eine Tür mit der Aufschrift 'Robert Downey Jr.'  erkennen. Unauffällig schnell läuft sie den Gang entlang und verharrt einige Sekunden vor der Tür, bis sie an dieser klopft.

Die restliche Etage scheint wie leergefegt zu sein und keine Menschenseele ist zu sehen, was dem Mädchen ein mulmiges Gefühl verleiht. Ihre Augen huschen umher um jegliche Bewegungen wahrzunehmen, doch nichts.

Ein 'herein' ertönt von der andern Seite der Türe, weswegen Mila aufschreckt und sich schwer atmend mit einer Hand an die Brust fasst. Ihr kleines Herz fängt an heftig zu schlagen und schon fast lebensmüde kommt sie sich vor, als sie die Türklinke umfasst und in das Büro des Mannes eintritt.

Ein majestätischer Anblick bietet sich ihr, denn Robert sitzt hinter einem riesigen Schreibtisch, auf dem er sich mit seinen Ellenbogen abstützt. Er hat seine Hände vor dem Gesicht gefaltet und mit durchdringendem Blick mustert er die Frau, die gerade sein Büro betreten hat.

„Du bist zwei Minuten zu spät" entgegnet er Mila, seine Stimme klingt bedrohlich.

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