mind games | 𝐫𝐝𝐣

Kapitel 2

Wie paralysiert sitzt die Achtzehnjährige auf ihrem Bett und starrt auf die geschlossene Zimmertüre. Was ist gerade passiert? Wollte Robert sie gerade küssen?

Noch nie hat sie ihn so offensiv und direkt erlebt, er war sonst viel mehr zurückhaltend in Hinsicht auf den Umgang mit der Tochter seines besten Freundes. Ein leichtes Kribbeln breitet sich im Bauch Milas aus, als sie daran denkt, dass der Mann eventuell gefallen an ihr findet. Er ist zwar ein Frauenheld, das weiß die Blondhaarige von belauschten Gesprächen zwischen Onkel D und ihrem Vater, doch das ist ihr egal. Elijah ist das komplette Gegenteil von Robert und toleriert das Verhalten seines Freundes nicht. Er mag es nicht, dass die Frauen bei Robert ein und aus gehen, da er der Meinung ist, dass Robert diese nur ausnutzen würde.

Schnell verbannt sie diese absurden Gedanken aus ihrem Kopf, zwischen ihr und Robert wird eh niemals etwas laufen, das sind alles nur Träumerein.

Im Dunkeln starrt die Blondhaarige an die Decke und ein verzweifelter Seufzer entgleitet ihr, während sie sich zurück auf die weiche Matratze fallen lässt. Dieser Tag soll einfach wieder vorbei sein.

-

„Mila Schatz" ertönt die Stimme ihres Vaters aus dem unteren Stockwerk „wir wollen in 10 Minuten los, kommst du bitte runter"

Die Blondhaarige verdreht ihre Augen, nur der Gedanke an das Essen mit Robert und ihrem Vater lässt sie wahnsinnig werden. Sie hat den Freund ihres Vaters seit dem Vorfall in ihrem Zimmer nicht mehr gesehen und sie würde lügen, wenn sie sagt, dass sie keine Angst vor dem bevorstehenden Dinner hat.

„Bin gleich da!" ruft sie, während sie dabei ist in eine Jeans zu schlüpfen. Mila trägt eine mehrfarbige Jeans mit einem süßen hellblauen Top, auf dem sich zwei kleine Sonnenblumen befinden. Ihr blondes Haar trägt sie offen und mit ihren weißen Nike Airforce rundet sie den ganzen Look perfekt ab.

Ein letzen Blick in den Spiegel und schon rennt sie aus ihrem Zimmer in Richtung Treppe. Die letzen Treppenstufen überspring sie leichtfertig, als sie auch schon von ihrem Vater im Eingangsbereich begrüßt wird. Er lächelt sie freudig an, sodass seine perfekten Zähne zum Vorschein kommen, doch das einzige was Mila sich fragt ist wo ist Robert?

Wie als hätte ihr Vater ihre Gedanken gelesen beantwortet er ihr diese Frage.

„Wir holen Robert bei ihm zuhause ab" sagt er und deutet zur Eingangstüre „können wir?"

Mit einem einfachen Nicken bestätigt die Blondine die Frage und gemeinsam begeben sie sich zur Garage. Ihr Vater fährt eine einfache graue Audi A4 Limousine, Robert hingegen einen mattschwarzen Audi A8. Mila hat auf dem Beifahrersitz Platz genommen, weswegen sie den Blick Elijahs auf sich spürt.

„aber nur weil es dein Geburtstag ist Prinzessin" äußert er sich nach einigen Sekunden des Schweigens doch startet dann den Motor, woraufhin sie vom Hof fahren. Die kurze Fahrt verläuft schweigend und auf der rechten Straßenseite werden sie schon von einem im Anzug gekleideten Robert erwartet, der bei dem Anblick von Mila auf dem Beifahrersitz die Augenbrauen hochzieht.

Als der Wagen neben dem Brünett hält, bewegt er sich kein Stück sondern verweilt in seiner dominanten Position. Elijah lehnt sich zum Beifahrerfenster, welches er im selben Augenblick öffnet und blickt seinen Freund von unten herauf an.

„Was ist los?" fragt er verwirrt „Steig ein"

Die Blondhaarige verdreht genervt die Augen und starrt auf den Display ihres Handys jedoch sieht sie im Augenwinkel wie Robert seinen Kopf in den Nacken legt und einmal ironisch auflacht.

„Ich werde ganz sicher nicht hinten sitzen" entgegnet er seinem Freund und lehnt sich nun runter, sodass er sich am Fensterrahmen abstützt. Die Hände des Mannes, welche irgendwie durch die Venen und Ringe attraktiv wirken, ziehen Milas ganze Aufmerksamkeit auf sich. Der vehemente Blick Roberts entgeht ihr aber natürlich nicht und langsam wendet sie sich seinen haselnussbraunen Augen zu, die sie sofort hypnotisieren.

„Mila Darling, würdest du dich bitte nach hinten setzten" spricht er sie an und bei dem Wort Darling spürt sie wieder dieses Kribbeln im Bauch. Dennoch ist der Blondhaarigen der sarkastische Unterton Roberts nicht entgangen, weswegen sie ihn nur übertrieben süßlich anlächelt.

„was ist daran so schwer hinten zu sitzen Robert?" fragt sie mit dem sarkastischsten Unterton den sie parat hat und verzieht ihre Lippen zu einem Schmollmund „ich habe heute Geburtstag und nicht du, also setz dich hinten hin"

Fassungslos starren sie beide Männer an und ihr Vater räuspert sich unmerklich laut, um die Spannung zwischen seinem Freund und seiner Tochter zu entladen, doch das nützt nichts. Mit geweiteten Augen blickt Robert sie ungläubig an, bis er dann lachend seinen Kopf senkt und sich amüsiert über die Lippen leckt.

„Na gut, wie du willst" murmelt er und richtet sich etwas unbeholfen auf, bevor er hinter der Achtzehnjährigen Platz nimmt.

Na was denkt ihr? (: