mind games | 𝐫𝐝𝐣

Kapitel 14

Schon fast erwartungsvoll schließt Mila die Augen und wartet auf den Moment, in dem sich Roberts Lippen auf die ihrigen legen, doch nichts geschieht. Als sie die Augen wieder langsam öffnet sieht sie einen teuflisch grinsenden Robert vor sich, der mit seiner einen Hand eine lockere Haarsträhne hinter das Ohr des Mädchens streicht.

„Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass ich dich küssen würde oder?" fragt er lachend und lehnt sich nun langsam zu ihrem Ohr „böse Mädchen werden nicht belohnt."

Von oben herab mustert er die Blondhaarige mit zusammengepressten Lippen und seine dunklen Augen versuchen die Emotionen des Mädchens zu erhaschen. Sie sieht geschockt aus, ja nahezu als wäre ihr die ganze Situation peinlich, wie als würde sie am liebsten hier vor Ort und Stelle im Boden versinken wollen.

Die Lippen des Mannes trennen sich voneinander, sodass seine weißen Zähne zum Vorschein kommen. Das Lächeln auf seinen Lippen ist peinigend und eine regelrechte Strafe für die Achtzehnjährige, die nun verzweifelt ihre Augen zusammenkneift.

„So naiv" haucht er und streicht mit seinem Zeigefinger zärtlich über die Wange des Mädchens „denk aber ja nicht, dass ich vergessen habe, dass du mich alt genannt hast und dass du meinen Befehlen nicht folge geleistet hast."

Er zwinkert ihr provozierend zu und läuft nun endlich weiter in Richtung Haus der Wilson's. Die Sonnenbrille hat wieder schützend im Gesicht des Mannes Platz genommen und seine Hände hat er in seine Hosentaschen gesteckt.

„Du solltest mit kommen" ruft er ohne sich umzudrehen „dein Vater hat eine Überraschung für dich"

Doch die Worte des Mannes dringen nicht zu der Achtzehnjährigen hindurch und wie versteinert steht sie da, starr den Blick nach vorne gerichtet, in der Versuchung das soeben erlebte so schnell wie möglich zu vergessen. Ein Quietschen holt Mila jedoch zurück in die Realität, da ein Fahrradfahrer eine Vollbremsung hinlegen musste um das Mädchen nicht umzufahren.

„Gehts noch" brüllt der aufgewühlte Mann sie an „sie können nicht hier einfach im Weg rumstehen, dumme Göre"

Die Augenbrauen des Mädchens ziehen sich in die Höhe und monoton starrt sie den Fahrradfahrer an.

„Und ob ich das kann" antwortet Mila trocken „sehen sie doch, oder sind sie blind? Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe besseres zu tun als meine Zeit mit ihrem unnützen Gelaber zu vergeuden."

In einer geschmeidigen Bewegung dreht sich die Blondhaarige um und wirft mit ihrer rechten Hand ihr langes Haar nach hinten, bis sie wie auf einem Laufsteg in Richtung Nachhause läuft.

Als sie dort ankommt scheint niemand da zu sein und das, obwohl sie hätte schwören können, dass Robert hierher gelaufen ist.

„Hallo" ruft sie verwirrt in das vermeintlich leere Haus, als plötzlich Geräusche aus der Garage ertönen. Sofort läuft das Mädchen zur Türe, die das Wohnhaus mit der Garage verbindet und legt ihre Hand auf die Türklinke, bereit diese herunterzudrücken.

Jemand anders kommt ihr jedoch zuvor, sodass Mila unbeholfen nach vorne stolpert, direkt in die Arme ihres Peinigers. Mit ihren Händen hält sie sich an dessen muskulösen Oberarmen fest und ihr Gesicht drückt sich gegen dessen ebenfalls durchtrainierten Bauch.

„Hallöchen" flüstert Robert von oben herab und starrt in die großen Augen des Mädchens. Er räuspert sich unmerklich laut und hilft Mila dabei sich wieder aufzurichten, wonach er sein Hemd von jeglichem Dreck abklopft, um eine eventuell unangenehme Situation zu vermeiden.

Leicht verwirrt mustert die Blondhaarige den Mann und sie meint, dass sich so etwas wie Lust und Erregung in seinen dunklen Augen widerspiegelt. Bevor sie weiter darauf eingehen kann werden ihr von hinten die Augen zugehalten und jetzt weiß das Mädchen auch, wo ihr Vater ist.

„Ich habe eine Überraschung für dich Mila Schatz" flüstert er und bewegt sich mit seiner Tochter nach vorne, weiterhin mit seinen Händen vor ihren Augen. Nach wenigen Schritten bleiben sie stehen und Elijah lässt zu, dass Mila ihre Augen öffnet und das was sie sieht, lässt ihr die Spucke weg.

Eine glänzend-schwarze Audi A3 Limousine steht neben dem Auto ihres Vaters und dem Audi A8 Roberts. Auf dessen Motorhaube ist eine weiß-rote Schleife gebunden und ein großes Schild mit der Aufschrift 'Alles Gute zum Geburtstag' liegt auf der Heckscheibe.

„Alles gute nachträglich zum Geburtstag Mila" flüstert ihr Vater und schließt seine Tochter in eine feste Umarmung „ich konnte es heute leider erst abholen, sonst hättest du es schon gestern bekommen. Aber naja lieber später als nie."

Sanft drückt er dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn, die vor Aufregung kaum still halten kann.

„Danke Papa" antwortet sie „darf ich eine Runde fahren, bitte?"

Das Lächeln auf Elijahs Lippen wird immer größer und gutmütig nickt er, während er Mila den Autoschlüssel überreicht. Sofort schnappt diese sich den Schlüssel und nimmt am Fahrersitz des Wagens Platz. Für einige Sekunden betrachtet sie das Autoinnere, doch gerade als sie losfahren will öffnet sich die Beifahrertüre.

🤚😏