Kapitel 20

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Das ist nicht sein Ernst!

Fassungslos sitzt Mila auf ihrem Platz und starrt zur Türe, hinter der Robert soeben verschwunden ist. Er hat sie ausgenutzt, einfach nur ausgenutzt.

„Bin wieder da-" die Stimme ihres Vaters holt sie Achtzehnjährigen zurück in die Realität. Er steht im Eingang und lehnt sich gegen den Türrahmen, während er den Raum mit verengten Augen durchscannt.

„Wo ist Robert Mila?" fragt er und bewegt sie ein Stück nach vorne, um nach seinem Jackett zu greifen.

„keine Ahnung und das ist mir auch scheiß egal" die Blondhaarige lässt sich von der Abfuhr eben emotional beeinträchtigen, auch wenn sie das eigentlich nicht will, aber Robert hat genau das erreicht, was er wollte.

„Warum redest du so mit mir?" fragt Elijah mit ernsterem Unterton und normalerweise würde seine Tochter sofort klein bei geben, doch diesmal nicht.

Ein 'tss' entgleitet dem Mädchen, als sie aufspringt und ohne zurückzublicken den Raum verlässt.

„Du weißt, dass morgen dein erster Tag bei uns sein wird!" ruft der Mann seiner Tochter hinter „Ich will, dass du einen guten Eindruck hinterlässt und das tust, was man dir aufträgt, hast du gehört!?"

Mila verdreht die Augen und ohne zu antworten verschwindet sie in ihrem Zimmer. Sie hat komplett vergessen, dass morgen schon ihr erster Arbeitstag sein wird, weswegen sie sich noch gar nicht mental auf dieses Desaster vorbeireitet hat. Naja, vielleicht wird es gar nicht so schlimm und vielleicht sieht sie Robert ja auch gar nicht.

Es hieß nur, dass sie in seiner Abteilung arbeiten würde und nicht, dass sie direkt mit ihm arbeiten müsse. Also warum nicht das positive bei dem ganzen sehen, schließen geht es hier um ihre Zukunft und früher oder später würde die Achtzehnjährige sowieso die Firma übernehmen.

-

Mila wird die persönliche Assistentin von Robert.

Das hat die Blondhaarige gerade erfahren, während sie mit ihrem Vater am Esstisch sitzt und gemeinsam zu Abend isst.

Der beste Freund ihres Vater ist der Meinung, dass er ihr persönlich am besten die Arbeit näher bringen kann und dass er als der kompetenteste Chef genau aufpassen kann und wird, wie Mila sich entwickelt und ihren Job macht.

Genervt stochert Elijah in seinem Essen, auch er hat von diese Neuigkeiten erst heute erfahren und das nicht von Robert sondern von einem Mitarbeiter. Milas Vater ist sichtlich unwohl bei der ganzen Sache, doch so wirklich äußern dazu will er sich auch nicht.

„Papa" die Achtzehnjährige reißt ihren Vater aus seinen Tagträumen, der sie sofort mit großen Augen anstarrt und etwas perplex nickt „ist alles gut?"

Elijah räuspert sich unmerklich laut und kratzt sich mit einer Hand am Hinterkopf, während er nun den Blicken seiner Tochter ausweicht.

„ja natürlich ist alles gut Schatz, warum sollte nicht alles gut sein?" antwortet er offensichtlich unehrlich.

„Papa verarsch mich nicht" schießt Mila zurück und lässt ihr Besteck auf den Tisch fallen, weswegen der Mann aufschreckt und sie nun wieder unschuldig anblickt „ich weiß, dass du mich anlügst"

„Na gut" seufzt er „ich will einfach nur das du aufpasst. Ja, Robert ist ein Freund von mir und ja er hat dich so gesehen mit aufgezogen, doch ich kenne auch noch andere Seiten von ihm, die ich dir nicht offenbaren möchte, verstehst du?"

Besorgnis liegt in den Augen ihres Vaters und schwer schluckend greif das Mädchen nach ihrem Besteck. Die Unsicherheit, die soeben in ihr hoch gekommen ist, überspielt sie gekonnt und ein gespieltes Lächeln legt sich auf ihre Lippen.

„Papa, keine Sorge ich bin kein kleines Kind mehr und kann auf mich aufpassen. Glaub mir, ich habe auch kein Interesse daran irgendwelche anderen Seiten von Onkel D kennenzulernen"

Die Antwort seiner Tochter scheint Elijah zu besänftigen und erleichtert wendet er sich nun endlich dem Abendessen zu. Auch die nach außen hin ruhig wirkende Mila versucht einige Bissen herunterzubekommen, doch der Schein trügt. In ihr herrscht ein reines Chaos und verzweifelt versucht sie ihre Angst zu unterdrücken, denn sie würde lügen wenn sie sagen würde, dass sie sich auf morgen freut.

Robert ist unberechenbarer denn je und je genauer Mila darüber nachdenkt, desto bewusster wird ihr wie wenig sie über den Mann eigentlich weiß. Er ist schon seit einer Ewigkeit an ihrer Seite, doch so wirklich kennen tut sie ihn dann doch auch wieder nicht. Er ist ein Fremder.

Der Mann und seine Spielchen sind eine tickende Zeitbombe, die früher oder später in die Luft gehen wird.

Sorry für das späte Update, hatte die letzen Tage viel um die Ohren. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch trotzdem (:

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