„Robert!" ruft sie ihm hinterher, sodass er tatsächlich stehen bleibt und seinen Kopf leicht zur Seite dreht, damit Mila weiß, dass er ihr zuhört.
„Wenn du jetzt gehst, dann war's das mit uns!" droht Sie mit zittriger Stimme und beißt sich verzweifelt auf die Unterlippe.
Es herrscht für einige Sekunden bedrückende Stille, in der Mila mit angsterfüllten Augen auf den Rücken Roberts starrt, da er sich nicht einmal die Mühe macht ihr in die Augen zu blicken.
„Es gibt kein uns" flüstert der Mann „ich könnte mich niemals mit dir in der Öffentlichkeit blicken lassen"
Es fühlt sich an, als würde die Zeit stehen bleiben und das Zittern in Roberts Stimme ist kaum wahrzunehmen. Seine Worte und diese Emotionslosigkeit sind ein weiterer Stich genau in Herz, weswegen die Atmung des Mädchens immer schwerer wird. Ihr Mund öffnet und schließt sich wieder, da sie einfach nicht weiß was sie sagen soll.
„Danke, dass du mit Elijah geredet hast" fügt Robert hinzu „Es wäre schrecklich gewesen, wenn wir uns nicht mehr vertragen hätten"
Schnell blinzelnd versucht Mila die Tränen zu unterdrücken und starrt wortlos auf den Rücken des Mannes.
„Elijah bitte öffne die Türe" bittet Robert mit Nachdruck und tatsächlich ertönt ein Klicken. Ohne zurückzublicken drückt der Mann die Türklinke runter und verlässt das Esszimmer, in dem er eine völlig zerstörte Mila zurücklässt.
„Robert" fleht sie mit zittriger Lippe „bitte-"
Plötzlich bricht die Achtzehnjährige zusammen und kläglich wimmernd ringt sie nach Luft. Ihre Luftröhre schnürt sich zusammen und sie weiß, dass diese Panikattacke heftig sein wird.
„Mila!" ertönt die Stimme ihres Vaters, der in den Raum stürzt und sich sofort besorgt neben sie kniet „Mila was ist los?"
Das Schluchzen erfüllt den Raum und die Tränen befeuchten die rötlichen Wangen des Mädchens. Zitternd und schniefend liegt sie zusammengekauert auf dem Boden, während Elijah unbeholfen auf sie herunterblickt.
Roberts POV
„Robert"
ihre Stimme ist herzzerreißend, doch er darf sich jetzt nicht umdrehen und sie in den Arm nehmen. Angespannt ballt er die Hände zu Fäusten und läuft in Richtung Ausgang. Selbst Elijah kann er nicht in die Augen blicken, obwohl er seinen erwartungsvollen Blick beim Vorbeigehen auf sich spürt.
Robert rümpft die Nase und ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken runter, als er die kläglichen Schluchzer Milas vernimmt. Mit zusammengekniffenen Augen schließt er die Eingangstüre hinter sich, gegen die er sich nun lehnt und mehrfach tief ein und ausatmet. Niemals wird er ihren Blick vergessen und niemals wird er sich selbst für seine ausgesprochenen Worte verzeihen können.
Nach wenigen Sekunden öffnet er die Augen und blickt in den grauen Himmel. Er darf sich jetzt nicht umdrehen und sich auf die Tochter seines besten Freundes einlassen, denn am Ende würde er sie nur zerstören. Sie hatte recht, als sie gesagt hat, dass er seine Mitmenschen mit in den Abgrund zieht, in dem er schon längst verweilt. Mila ist eine wunderschöne Rose, die wegen ihm, wenn er sie berühren würde, verwelkt, obwohl sie verdient hat in voller Pracht zu blühen. Deswegen muss er gehen.
Sie hat einen Mann in ihrem Alter verdient. Einen Mann, der keine schwarze Seele besitzt und ein Mann dessen Vergangenheit nicht durch dunkle Zeiten gezeichnet ist. Er ist der Mond in ihrer Geschichte während sie die Sonne ist, um die die restlichen Planeten und auch er kreisen.
Auch das er ein Feigling ist stimmt, denn er läuft vor seinen Gefühlen weg, da die Angst wieder hintergangen zu werden zu groß ist um tatsächlich Vertrauen aufzubauen. Es ist besser es jetzt zu beenden, da er der Meinung ist somit Mila einiges an Schmerzen zu ersparen, auch wenn er selbst darunter leidet. Das ganze hat alle Erinnerungen, die er und Mila in der Vergangenheit gemeinsam gesammelt haben, verdunkelt und keiner von beiden wird jemals wieder zurückdenken und sich über geteilte Erlebnisse freuen können.
Müde fährt er sich mit den Händen durch das erschöpfte Gesicht und rauft sich mit zusammengebissenen Zähnen die Haare. Ein Teil in ihm schreit nach Mila und will, dass er sofort wieder reingeht und ihr alles erklärt, doch der andere Teil, der ihm sagt kalt zu sein, überwiegt und somit läuft er in Richtung Auto.
Der Motor startet und ein letztes Mal starrt er auf die Eingangstüre zum Hause der Wilson's, in dem die Tochter seines Freundes vermutlich nun bitterlich weint. Kopfschüttelnd wendet er sich ab und fährt zur nächstgelegenen Bar, in der er sich betrinkt, bis er schlussendlich völlig taub ist und die seelischen Schmerzen nicht mehr verspürt.
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mind games | 𝐫𝐝𝐣
FanfictionABGESCHLOSSEN ,Onkel D', so bezeichnet Mila jahrelang den besten Freund ihres Vaters. Schon immer hat er einen wichtigen Platz in ihrem Herzen gehabt und auch wenn sie in ihren Kinderjahren oft für ihn schwärmte, ist Robert immer unerreichbar gewese...