Schwer nach Luft ringend wird die Achtzehnjährige von Robert gestützt, während sie zusammen das Haus verlassen. Die kalte Nachtluft ist erfrischend und lockert den Knoten, der sich im Hals des Mädchens gebildet hat.
Jedoch bleiben sie nicht vor der Haustüre stehen sondern Robert führt sie zu einem nahegelegenen Spielplatz, wo sie auf einer der Bänke Platz nehmen. Es ist still und nur das Knarzen der verrosteten Schaukeln, die sich durch den Wind bewegen, ist zu vernehmen.
Mila kann die dunklen Augen des Mannes auf sich spüren. Er sitzt neben ihr auf der dunkelgrünen Metallbank und jeweils ein Bein hängt an den zwei Seiten der Sitzgelegenheit herunter, sodass er ihr ziemlich offensichtlich seinen Schritt präsentiert.
Einige Tränen kullern die rötlichen Wangen des Mädchens herunter, die sie schnell mit Hilfe ihres Handrückens verschwinden lässt. Mila hat ihre Augen starr auf den Kiesboden fokussiert und atmet tief durch die Nase ein und wieder aus.
„Was war das?" ertönt die raue Stimme Roberts, der die Blondhaarige keine einzige Sekunde aus dem Blick verloren hat.
„Nichts" murmelt sie leise als Antwort und rümpft verlegen die Nase
„Das war eine Panikattacke Mila" beantwortet der Mann nun selbst seine Frage „ich will wissen wie lange das schon geht und warum du diese Attacken hast. Ich warne dich, lüg mich bloß nicht an"
Robert hat sich ein Stückchen nach vorne gelehnt und stützt sich mit seinen Händen auf dem kalten Metall ab. Einige Sekunden mustert er die Achtzehnjährige stumm und legt dann sanft seinen Zeigefinger unter ihr Kinn, um ihren Kopf in seine Richtung zu drehen.
„Hey" flüstert Robert sanft „es ist okay. Wir alle sind Menschen und es liegt in unserer Natur verletzlich zu sein Süße. Also sag mir bitte jetzt was los ist, ich mache mir doch nur Sorgen"
Die Augen Milas suchen nun den Blick des Mannes und schniefend schaut sie in das Haselnussbraun.
„I-Ich" es fällt ihr schwer die rasenden Gedanken zu sortieren und wieder intensiviert sich ihre Atmung, doch plötzlich spürt sie wie Robert ihre Hände in die seinigen legt.
„Schhhhhh" beruhigt er die Kleinere und reibt gefühlvoll mit seinem Daumen über die kalten Hände des Mädchens „ich bin ja da"
Ohne nachzudenken schlingt Mila ihre Arme um Robert und vergräbt ihr Gesicht in dessen Nacken. Der Mann ist überrascht, aber schnell umschließt auch er die Blondhaarige mit seinen muskulösen Armen und umarmt sie so feste, sodass man meinen könnte er wolle sie für immer halten.
Eine seiner Hände streicht zärtlich über den Hinterkopf des Mädchens und für etliche stille Minuten verweilen sie in dieser Position, die für Mila nichts als Geborgenheit ausstrahlt.
„Seit dem Tod meiner Mutter" haucht die Blondhaarige gegen den Stoff von Roberts Oberteil
„Wie bitte?" fragt Robert überrascht und drückt sich nun ein Stück von Mila weg, um sie genauer zu betrachten.
„Seit dem habe ich ab und an diese Panikattacken" führt sie fort und meidet wieder den intensiven Augenkontakt „w-wenn ich zum Beispiel zu viel nachdenke und mir irgendetwas Angst macht...vor allem wenn ich an Mama denke"
Völlig baff mustert der Mann die Blondhaarige mit leicht geöffnetem Mund und weiß überhaupt nicht wie er darauf regieren soll.
„U-und niemand wusste davon? Nicht mal Papa?"
Mila bringt als Antwort nur ein Nicken zustande und völlig aufgelöst fährt sie sich mit ihren Händen durch das Gesicht.
„Mila- Ich weiß gar nicht was ich sagen soll" lacht Robert verlegen „das ist heftig....w-was hat zu der Panikattacke eben geführt?"
Schwer einatmend rafft sich Mila auf und stellt sich dem Blickkontakt. Das was sie jetzt sagen wird, könnte alles zerstören oder auch das beste sein, was ihr passieren könnte.
„Robert" äußert sie sich so emotionslos wie möglich „ich liebe dich und ich habe keine Ahnung wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll. Ich habe keine Ahnung was du für mich empfindest und ich habe auch keine Ahnung wie das jemals was werden soll, vor allem wenn Papa zwischen uns steht. Das einzige was ich weiß ist, dass ich dich keinen einzigen Tag meines restlichen Lebens missen will und dass ich mich so verdammt gut durch dich fühle."
Jetzt ist es raus.
Bitte sagt mir ihr könnte euch bildlich vorstellen wie Robert da auf der Bank sitzt 😃 thank u!
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mind games | 𝐫𝐝𝐣
FanfictionABGESCHLOSSEN ,Onkel D', so bezeichnet Mila jahrelang den besten Freund ihres Vaters. Schon immer hat er einen wichtigen Platz in ihrem Herzen gehabt und auch wenn sie in ihren Kinderjahren oft für ihn schwärmte, ist Robert immer unerreichbar gewese...