Es herrscht peinliche Stille, in der Mila den Mann nur mit großen Augen anstarrt und verzweifelt versucht ihr Selbstbewusstsein wiederzufinden. Die dunklen Augen des Mannes lassen nicht von ihr ab und schon fast bedrohlich scheint sein ungewöhnlich ruhiges Verhalten.
Doch das Mädchen hält dem Starren Roberts stand und schwer schluckend ballt sie ihre Hände nach Kraft ringend zu Fäusten.
„der Verkehr war sehr dicht und außerdem kann ich nichts dafür, dass deine Abteilung in 77ten Stock ist" antwortet die Blondhaarige stolz und reckt ihr Kinn in die Höhe.
Die Augenbrauen des Mannes ziehen sich in die Höhe und leicht beeindruckt mustert er die Achtzehnjährige.
„Du hast mich zu siezen, damit das klar ist" sagt Robert monoton, während er in der gleichen Position verharrt „ich werde heute über deine Verspätung hinwegsehen, aber sollte das nochmal vorkommen wird das Konsequenzen haben. Nun setz dich bitte Mila"
Die Hände, die er vor seinem Mund gefaltet hat, deuten nun auf den schwarzen Lederstuhl, der vor seinem Schreibtisch steht. Die Augen Milas verengen sich zu Schlitzen und nur langsam schreitet sie in die Richtung des Mannes, bis sie schlussendlich auf dem Stuhl Platz nimmt.
Die Zunge Roberts schnellt über seine Lippen, um diese ein wenig anzufeuchten, doch schon nur diese kleine Bewegung zieht die volle Aufmerksamkeit der Blondhaarigen auf sich, was Robert natürlich nicht entgeht.
Für einen Augenblick verharrt sein Blick auf Mila, deren Augen auf seinen Lippen kleben, und ein süffisantes Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, während er eine Akte hervorholt.
„Auch wenn wir uns privat kennen heißt das nicht, dass du irgendwelche Vorteile gegenüber den andern Mitarbeitern oder deinen Vorgängerinnen genießen kannst. Ich werde dich wie jede andere meiner Assistentinnen behandeln-" Robert scheint sich selber zu unterbrechen, als seine Gedanken abschweifen und das Grinsen auf seinen Lippen immer breiter wird „und ich hoffe, dass du in der Lage bist Privates von Geschäftlichem zu unterscheiden und zu trennen."
„Das sollte wohl er ich von dir erwarten" murmelt Mila ungewollt laut, weswegen der Mann innehält und sie unglaubwürdig anstarrt.
„Wie war das?" fragt er, obwohl er schon längst die Antwort kennt.
„Das wird kein Problem sein Mister Downey" entgegnet die Blondhaarige ihrem neuen Chef, der daraufhin nickt.
„Das hoffe ich für dich Süße" gibt er zurück und schon alleine durch den Kosenamen bringt er Mila wieder völlig aus dem Konzept, was Robert natürlich beabsichtigt hat.
„Wo war ich? - ach ja, deine Arbeitszeiten können Tages abhängig sein, je nachdem wie mein Arbeitstag ablaufen wird. Habe ich einen längeren und zugleich auch noch schlechten Tag, so wirst du auch länger bleiben müssen. Andersherum natürlich das Gegenteil, wenn alles gut läuft kannst du auch mal früher Schluss machen. Ich bin da flexibel. Du hast noch keinerlei Erfahrungen in diese Branche und weder dem Job einer Assistentin, aber das sollte kein Problem darstellen, ich als dein Chef werde dir schon alles so gut wie möglich beibringen, du musst dich nur meinen Prinzipien fügen und dann sollte es zu keinen Unannehmlichkeiten kommen, verstanden?"
Mila nickt energisch, auch wenn sie der Meinung ist, dass Robert viel zu amüsiert klingt um ihr nur die Regeln zu erklären. Er hat definitiv einen Plan, den er verfolgt und das kann nichts gutes heißen. Doch wenn er spielen will, dann wird gespielt. Er ist nicht der einzige, der sowas kann.
„Du wirst jeden Morgen um Punkt 7:30 Uhr hier sein und ich habe dir soeben schon erläutert was passiert, wenn du noch einmal zu spät kommen solltest, weswegen du es am besten einfach unterlassen solltest. Außerdem könnte es vorkommen, dass ich erst später komme, genauso wie die ganzen anderen Arbeiter dieser Abteilung, die erst um 8:30 Uhr Arbeitsbeginn haben-"
„Ähm entschuldigen Sie Sir, aber warum muss ich schon so früh da sein, wenn ich doch erst heute anfange und noch keinerlei Erfahrungen in der Hinsicht habe. Sollte das nicht jemand kompetenteres übernehmen?" unterbricht Mila ohne darüber nachzudenken Robert, der sie mit seinen dunklen Augen böse anfunkelt. Das 'Sir' scheint ihn ein wenig aus der Fassung gebracht zu haben und Mila hat es auch nicht unabsichtlich gesagt, da sie weiß, dass Robert einen leichten Sir-Kink hat.
„Unterbricht mich bitte nie wieder" er räuspert sich und richtet seine Krawatte „Du musst dir keine Gedanken darüber machen, ich bin hier um dir zu helfen die Erfahrungen zu sammeln, die du eben noch nie gemacht hast. Tu einfach das, was ich dir sagen und du wirst sehen, es wird alles gut gehen. Ich bin der kompetenteste Mann der dir je begegnen wird und du solltest mir dankbar sein, dass du die Möglichkeit hast von mir zu lernen und belehrt zu werden. Schließlich bin ich der Beste in allen erdenklichen Bereichen und es wird mir eine Freude sein es dir zu hautnah zu beweisen."
Das Schmunzeln, welches sich soeben wegen Milas vermeintlichen Triumph auf ihre Lippen gelegt hat, verschwindet sofort. Wieder einmal hat er sie ausgespielt und ebenfalls seine kurze Verlegenheit gekonnt überspielt.
Es ist völlig unklar was das Mädchen in diesem Job, als Roberts persönliche Assistentin erwartet, aber eins ist klar, es wird sicherlich kein Kinderspiel.
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mind games | 𝐫𝐝𝐣
FanficABGESCHLOSSEN ,Onkel D', so bezeichnet Mila jahrelang den besten Freund ihres Vaters. Schon immer hat er einen wichtigen Platz in ihrem Herzen gehabt und auch wenn sie in ihren Kinderjahren oft für ihn schwärmte, ist Robert immer unerreichbar gewese...