Kapitel 37

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Verträumt scrollt Mila auf ihrem Laptop durch verschiedenste Internetseiten, auf der Suche nach einem neuen Job. Offensichtlich hat sie nach den Vorfällen mit Robert gekündigt, denn wie soll sie tagtäglich Kontakt zu dem Mann aushalten, der sie hintergangen hat?

Sie hat den letzen Monat gut ohne ihn überstanden, doch die Blondhaarige hat das Gefühl, dass es so aber nicht weiter gehen kann. Eine Veränderung ist nötig, eine Veränderung die ihr Leben wieder ins positive umwandelt und das Mädchen hat auch schon eine Idee.

„Mila Schatz!" ertönt die gedämpfte Stimme ihres Vaters aus dem unteren Stockwerk „es gibt essen!"

Mit großen Augen starrt das Mädchen die leere Packung Cookies neben sich an, während sie den letzten Keks in ihren Mund schiebt. Einige Krümel fallen auf ihre weiße Matratze und schnell putzt sie ihre Hände ab, bevor sie die Beweise im Müll verschwinden lässt.

„Komme!" antwortet sie und schließt den Display ihres Laptops, bevor sie ihr Zimmer verlässt und sich nach unten begibt. Den ganzen Tag schon hat sie in ihrem Schlafanzug verbracht und auch keine Anstalten gemacht dies zu ändern, auch wenn es schon wieder Abend ist.

Der Duft von gebratenem Gemüse und Reis steigt ihr in die Nase, weswegen sich ein Lächeln auf ihre Lippen schleicht. Genüsslich schließt sie die Augen und betritt das Esszimmer, aus dem der herrliche Duft kommt.

„Mhhhh Papa, es riecht unglaublich gut" schwärmt Mila ohne auf ihre Umgebung zu achten und als sie die Augen öffnet fällt ihr auf, dass ihr Vater gar nicht da ist.

Verwundert blickt sie umher, als plötzlich das Zufallen einer Türe zu vernehmen ist. Langsam dreht sich Mila um und unglücklicherweise wird sie von zwei dunklen Augen begrüßt, die sie mindestens genauso geschockt anblicken.

„W-was?" verzweifelt sucht das Mädchen nach den passenden Worten „wo ist mein Vater?"

Robert, der einen Anzug trägt und dessen Hände sich in seinen Hosentaschen vergaben, zuckt nur mit den Schultern und will gerade wieder gehen, doch die Türe scheint abgeschlossen zu sein. Peinliche Stille kehrt ein, in der der Mann vergeblich an dem Türknopf rüttelt, um dieser unangenehmen Situation zu entkommen.

Mila seufzt und schnell wird ihr bewusst, dass das hier eine Idee Elijahs sein muss. Kraftlos lässt sie sich auf einen der Stühle nieder und stützt ihren Kopf mit Hilfe einer ihrer Hände am Tisch ab. Im Hintergrund ertönen weiterhin die Geräusche der aussichtslosen Versuche Roberts den Raum zu verlassen, doch auch er gibt nach einiger Zeit auf.

Mila den Rücken zugekehrt räuspert er sich und klopft seinen Anzug ab, als er sich dann umdreht und ein gespieltes Lächeln auf seinen Lippen erscheint. Bewusst meidet er den Blickkontakt und nimmt am anderen Ende des Tisches Platz. Da der Feigling wohl nicht anfangen wird mit ihr zu reden, ergreift Mila die Initiative.

„Was machst du hier?" fragt sie gleichgültig und blickt Robert mit hochgezogenen Augenbrauen an

Sein rechter Mundwinkel zieht sich in die Höhe, während er ebenfalls mit der rechten Hand eine abwinkende Bewegung durchführt.

„Ich- dein Vater hat mich zum Essen eingeladen" äußert er sich trotzig und rümpft die Nase „er meinte du seist nicht da"

Unglaubwürdig starrt die Blondhaarige den Mann gegenüber von sich an und verdreht genervt die Augen.

„Das war bestimmt eine seiner blöden Ideen" redet sie mehr mit sich selbst als mit Robert, der ihren Worten Gehör schenkt „er will schon die ganze Zeit, dass ich mit dir reden, aber er versteht nicht, dass ich keinen Bock habe überhaupt in deiner Nähe zu sein! Ugh ich meine-"

Die Achtzehnjährige unterbricht sich selbst, als sie bemerkt, dass es ja Robert ist, der ihr hier gerade zuhört. Ein entschuldigender Ausdruck liegt in ihrem Gesicht, während sie beschämt in ihren Stuhl sinkt.

Robert hat eine seiner Hände grübelnd ans Kinn gelegt und runzelt skeptisch die Stirn.

„Glaub mir, es gibt hunderte Orte an denen ich jetzt lieber sein würde Süße" sagt er und feuchtet seine Lippen mit der Zunge an „du bist nicht die einzige, der das hier nicht gefällt, aber ich denke wenn wir jetzt schon mal heir sind, können wir a...

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„Glaub mir, es gibt hunderte Orte an denen ich jetzt lieber sein würde Süße" sagt er und feuchtet seine Lippen mit der Zunge an „du bist nicht die einzige, der das hier nicht gefällt, aber ich denke wenn wir jetzt schon mal heir sind, können wir auch reden. Natürlich nur, wenn es irgendetwas zu bereden gibt"

Ein gespieltes Lachen entgleitet Milas Kehle und selbstbewusst setzt sie sich wieder aufrecht hin.

„Du bist wahrscheinlich der Meinung, dass es nichts zu bereden gibt, was?" fragt sie aggressiv „du bist wahrscheinlich auch der Meinung, dass du nichts falsch gemacht hast, oder? So wie du nie etwas falsch machst. Der große Robert Downey Jr darf machen was er will und auch mit wem er will. Hauptsache er bekommt was er will und es ist auch egal ob andere Menschen dabei verletzt werden oder irre ich mich? Du denkst wahrscheinlich noch, dass du was gerissen hast, aber soll ich dir mal was sagen?"

Mila stoppt. Sie ist aufgesprungen und hat sich über den Tisch gelehnt, während sie mit einem Finger auf Robert deutet, der weiterhin gelassen auf dem Stuhl sitzt und dem ganzen kaum Beachtung schenkt. Mit seiner Hand macht er eine gelangweilte Bewegung, die andeuten soll, dass Mila weiterrede soll.

„du bist ein scheiß Feigling! Ein Feigling der vor seinen Gefühlen wegläuft und alle Menschen um sich herum mit in den Abgrund zieht, IN DEM DU SCHON LÄNGST VERSAUERST! ICH LIEBE DICH ROBERT UND DU KANNST MIR NICHT SAGEN, DASS DU KEINERLEI GEFÜHLE FÜR MICH HAST!"

Tränen bilden sich in den blauen Augen des Mädchens und schwer atmend stützt sie sich auf dem Esstisch ab.

„Also bitte...bitte sag mir, warum du mir -warum du uns- keine Chance gibst" die Stimme Milas versagt und ermattet lässt sie sich in den Stuhl fallen.

Für einen kurzen Moment glaubt Mila, dass die Augen Roberts glasig geworden sind und dass er sich nun gegenüber ihr öffnen würde, doch falsch gedacht.

Schnell blinzelnd erhebt sich der Mann und lässt die kurz gezeigte Schwäche wieder verschwinden.

„Ich gehe jetzt"

mind games | 𝐫𝐝𝐣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt