Immer wieder durchdringt ein Schluchzen die nächtliche Stille und verbittert kuschelt Mila sich an ihren Teddybären. Das war der schrecklichste achtzehnte Geburtstag den sie sich je hätte vorstellen können. Nun liegt sie ganz alleine weinend in ihrem Bett und hofft, dass die Müdigkeit sie bald überkommt damit sie von dieser schmerzenden Realität wenigstens für ein paar Stunden erlöst wird.
Ihre Augen sind auf das Fenster gerichtet und beobachten den klaren Nachthimmel mit seinen vielen Sternen. Das Meeresrauschen wiegt die Blondhaarige langsam aber sicher in den Schlaf, doch plötzlich ertönt ein leises aber dennoch unüberhörbares Klopfen. Für einen Moment schweigt das Mädchen und wischt sich mit ihrem Handrücken die verbliebenen Tränen aus dem Gesicht.
Gerade als sie denkt, dass sie sich das Geräusch nur eingebildet hat ertönt ein Knarzen und langsam öffnet sich ihre Schlafzimmertüre. Leicht verängstigt stemmt sich Mila nach oben, um aufrecht in ihrem Bett zu sitzen. Ihre an die Dunkelheit gewöhnten Augen haben die Türe fokussiert und als eine ihr bekannte Person das Zimmer betritt, weiß sie sofort wer es ist.
Sein Duft hat ihn verraten und mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtet die Blondhaarige Robert, wie er in das Zimmer eintritt und die Türe leise hinter sich schließt.
„Mila" flüstert er „bist du wach?"
Schniefend reibt sich das Mädchen die Augen und antwortet mit einem leisen „Ja", weswegen der Mann für einen kurzen Moment in seinen Bewegungen stoppt.
„Darf ich mich zu dir setzten?" ertönt seine Stimme ein zweites Mal, woraufhin Mila nur nickt. Sie weiß zwar das es Robert ist, doch sie erkennt weder sein Gesicht noch seinen Köper.
Vorsichtig nimmt Robert neben dem Mädchen Platz, wobei sich die Matratze des Bettes leicht senkt. Der Mann starrt Mila an, das spürt sie auch wenn sie seine haselnussbraunen Augen nicht wahrnehmen kann, da es zu dunkel ist.
Minuten vergehen, in denen nur die Atmung der beiden zu vernehmen ist und die Blondhaarige fragt sich, was Robert überhaupt bei ihr will. Gerade als sie ihn fragen will ergreift er das Wort.
„Wie geht es dir?" haucht er mit einem besorgten Unterton, weswegen sich Milas Augen zu Schlitzen verformen.
„ist das dein Ernst?" antwortet sie etwas lauter und aggressiver als geplant „wie soll es mir schon gehen? Das war doch der beste Geburtstag den ich je hatte, meinst du nicht?"
Die Ironie in ihrer Stimme ist nicht zu überhören und entnervt lässt sich das Mädchen zurück in ihr Bett fallen. Für einige Sekunden ist es still, sodass man denken könnte, dass Robert schon gar nicht mehr da ist, doch ein leises Räuspern widerlegt dies.
„Mila Darling" flüstert er plötzlich fürsorglich „komm bitte hier her zu mir"
Die Blondhaarige braucht einen Moment um die Worte zu verarbeiten und ihre Augen weiten sich in Entsetzen.
„Bitte" schiebt der Mann noch hinterher, woraufhin sich Mila langsam aufsetzt. Die Dunkelheit ermöglicht ihr keine freie Sicht auf Roberts Gesichtszüge, aber sie kann sich diese gut vorstellen. Als sie direkt neben ihm sitzt schlingen sich plötzlich zwei Arme um ihren zierlichen Körper und sie wird von Robert in eine feste Umarmung gezogen.
Die Wärme, die von ihm ausgeht beruhigt die Blondhaarige und zum ersten Mal seit langem fühlt sie sich sicher, bis ihr einfällt, dass es Robert ist den sie hier umarmt. Unverzüglich löst sie sich aus dessen Griff und rückt ein Stückchen von ihm weg. Der Kopf des Mannes senkt sich und ein lauter Seufzer ist zu vernehmen.
„Ich- es tut mir leid das ich nicht eingeschritten bin" haucht er „dein Vater war klar im Unrecht, aber ich kann mich nicht gegen ihn stellen Mila, das weißt du."
Mila weiß, dass er recht hat, dennoch kann sie das nicht einfach auf sich sitzen lassen.
„Du bist ein Arsch, genauso wie er" antwortet sie und merkt wie sich erneut der Kloß in ihrem Hals bildet „Du denkst ich habe nicht mitbekommen was du da mit der Frau im Restaurant gemacht hast, aber ich hab es gesehen und musste mich zusammenreißen mich nicht zu übergeben. Tu jetzt nicht so als wärst du ein guter Mensch, denn das bist du nicht."
Die Stille ist erdrückend und als Mila genauer über ihre eben ausgesprochene Worte nachdenkt, desto mehr verflucht sie sich selbst dafür.
„wer hat gesagt, dass ich ein guter Mensch sein will?" antwortet Robert gefährlich leise „die Frau im Restaurant hat nur beendet was du angefangen hast und ich habe es auf der Toilette im Restaurant schon gesagt, aber wiederhole es gerne: du sollst aufhören dich so unschuldig aufzuführen, ich weiß ganz genau das du es nicht bist."
Die Worte lassen das Blut in Milas Adern gefrieren und automatisch intensiviert sich ihre Atmung. Der Mann steht auf und macht einen Schritt auf die Blondhaarige zu, bis er sich zu ihrem Ohr lehnt und mit seiner Zunge über ihren entblößten Hals leckt.
„Ich habe es doch in deinen Augen gesehen, dass du es gerne gewesen wärst, die mich befriedigt hätte" raunt er und legt seine rechte Hand an die Wange des Mädchens „keine Sorge, die Chance wirst du irgendwann noch bekommen"
Wie erstarrt sitzt sie da und lässt all das über sich ergehen, als plötzlich ein raues Lachen Roberts ertönt.
„Wusste ich's doch" flüstert er und streicht sanft mit seinem Daumen über die Wange der Blondhaarigen „braves Mädchen. Du solltest jetzt aber versuchen zu schlafen, es ist schon spät. Gute Nacht"
Ohne zurückzublicken verschwindet Robert aus ihrem Zimmer und lässt sie völlig verwirrt zurück.
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mind games | 𝐫𝐝𝐣
FanficABGESCHLOSSEN ,Onkel D', so bezeichnet Mila jahrelang den besten Freund ihres Vaters. Schon immer hat er einen wichtigen Platz in ihrem Herzen gehabt und auch wenn sie in ihren Kinderjahren oft für ihn schwärmte, ist Robert immer unerreichbar gewese...