Kapitel 35

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Eine zu bekannte Stimme hallt im mittlerweile totenstillen Wohnzimmer wider. Nein, sie müssen träumen, Elijah kommt morgen erst zurück.

Für einige Sekunden verharren sie in den Positionen. Robert stützt weiterhin über Mila und starrt dabei seinem besten Freund, der fassungslos im Eingang steht, tief in die Augen. Es scheint, als würde auch Robert hoffen, dass das hier ein schlechter Scherz ist und er sich das alles nur einbildet, doch das ist es leider nicht.

Der Ekel und die Enttäuschung sind Milas Vater ins Gesicht geschrieben und die Blondhaarige meint für einen kurzen Moment, dass in Elijahs Augen eine zerstörerische Leere liegt, die nur beim Anblick einen das Herz zerreißt.

Keiner sagt ein Wort und schlussendlich verlässt Elijah stumm den Raum. Der Mann über Mila schluckt schwer und schenkt dem Mädchen unter sich einen kurzen mitleidigen Blick, woraufhin er dann aufsteht und hinter seinem besten Freund her läuft.

„Elijah-" ruft er und verlässt somit nun auch das Wohnzimmer, womit Mila nun ganz alleine zurückgelassen wird. Die Achtzehnjährige kann keinen klaren Gedanken fassen und ein Gefühl der Enge breitet sich in ihrem Brustkorb aus. Das ist gar nicht gut.

Langsam setzt sie sich auf und fasst sich mit einer Hand um den Hals. Ihre Atemzüge werden immer tiefer und schwerer, während sie verzweifelt versucht die ansteigende Panik zu unterdrücken.

Als dann plötzlich Geschrei aus der Küche ertönt, weiten sich die Augen des Mädchens. Sie erhebt sich und schnellen Schrittes eilt sie in den besagten Raum, wo sie ihren aufgebrachten Vater und einen gehemmten Robert vorfindet.

Die hasserfüllten Augen Elijahs treffen auf die seiner Tochter und mit gerümpfter Nase deutet er mit einer Hand auf sie.

„Ich fasse es einfach nicht" murmelt er „ICH FASSE ES EINFACH NICHT"

„Papa-" äußert sich Mila kleinlaut, doch sofort wird sie unterbrochen

„NEIN MILA NICHT PAPA!" schreit Elijah seine Tochter an „WAS IST DAS FÜR EINE PSYCHO SCHEISSE! DU BIST ACHTZEHN MILA! ACHTZEHN!  DIR STEHT DAS GANZE LEBEN OFFEN UND DU KÖNNTEST JEDEN HABEN JEDEN! DOCH DU ENTSCHEIDEST DICH DAZU MEINEN BESTEN FREUND UND DEINEN ONKEL D ZU FICKEN!??"

Robert hat einen seiner Arme vor dem Brustkorb verschränkt, während er seine andere Hand verkrampft vor seinen Mund hält und ins Leere starrt. Er sieht nachdenklich aus und Mila hofft, dass er ihr hilft, doch nichts. Kein einziges Wort verlässt seinen Mund und auch anschauen tut er die Blondhaarige nicht, es ist wie als wäre sie Luft für ihn.

Tränen bilden sich in ihren Augen, als sie zwischen Robert und ihrem Vater hin und her schaut. Ein trockenes Lachen entgleitet Elijahs Kehle, als er das bemerkt und wendet sich nun seinem besten Freund zu.

„UND DU! SIE IST KEINE DEINER NUTTEN VERDAMMT! DU KENNST MILA SEIT SIE KLEIN IST UND HAST SIE AUFWACHSEN SEHEN? WAS IST BITTE FALSCH MIT DIR DU NOTGEILER FREAK SIE IST MEINE TOCHTER! MEINE VERFICKTE TOCHTER, DIE ICH DIR ANVERTRAUT HABE UND WAS MACHST DU? DU NUTZT SIE AUS FÜR DEINE GELÜSTE, OBWOHL DU JEDE ANDERE FRAU FICKEN KÖNNTEST VERDAMMT!"

Nun macht auch die Leere in Roberts Augen der Achtzehnjährigen Angst und inständig hofft sie darauf, dass er irgendetwas sagt, doch wieder nichts.

„DU KANNST MIR NICHT SAGEN, DASS ES HIER UM GEFÜHLE GEHT VERDAMMT! ICH WILL DICH ERST EINMAL NICHT MEHR SEHEN! RAUS HIER" brüllt der Mann aufgebracht und deutet mit seiner Hand zum Ausgang, aber Robert macht keine Anstalten zu gehen. Im Gegenteil, ein Lachen entgleitet ihm, bis er sich dann räuspert und einen Schritt auf seinen Freund zu macht.

„Elijah du kennst mich, ich würde nie etwas tun was Mila oder dich verletzt" setzt er an und Mila muss zugeben, dass ein sehr manipulativer Blick in seinen haselnussbraunen Augen liegt „Ich habe deiner Tochter das gegeben, was sie gebraucht hat, denn hier geht es nicht um Liebe und Gefühle. Das war etwas rein körperliches, was ich jederzeit wieder vergessen kann. Sie hat mich darum gebeten, also bitte ich nun dich nicht bei mir die Schuld zu suchen"

Elijahs Mund ist leicht geöffnet, als Robert eine Hand auf seine Schulter legt und ihm ein schwaches Lächeln schenkt

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Elijahs Mund ist leicht geöffnet, als Robert eine Hand auf seine Schulter legt und ihm ein schwaches Lächeln schenkt. Ohne seinem besten Freund die Möglichkeit zu geben zu antworten, dreht sich Robert um und verlässt den Raum, sowie das Haus. Womit er nun Mila mit ihrem Vater und den ganzen Problemen alleine zurücklässt.

Ungläubig ziehen sich die Augenbrauen des Mädchens in die Höhe, während sie die Worte des Mannes verarbeitet. Ihre Augen werden glasig als sie realisiert, dass Robert sie soeben hintergangen hat.

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