Kapitel 24

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Pov.-(Bokuto)

Auf dem Weg zur Schule betrachtete ich gerade mein Profilbild auf meinem Handy, als ich Kamori bemerkte, welcher wohl auch gerade auf dem Weg zur Schule war.
Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich mein Tempo anzog, um ihn einzuholen.  "Guten Morgen, (J/N)!", rief ich dem Jüngeren entgegen, welcher sich verwundert umdrehte, als ich auch schon vor ihm stand. Schnell schloss ich ihn in eine Umarmung und ignorierte dabei das leichte Kribbeln in meinem Bauch. Den restlichen Weg zur Schule erzählte ich ihm von meinem Test, den ich heute schreiben würde und schon als das Schulgebäude in Sicht kam breitete sich Aufregung in meinem Körper aus. Na hoffentlich bekomme ich das irgendwie gebacken. "Bis später!", rief ich dem Jüngeren noch zu, als sich unsere Wege leider trennten. Mit guter Laune lief ich zu meinem Klassenraum und freute mich schon auf das Training später.

Erleichtert packte ich meine Tasche zusammen, als es zum Unterrichtsende klingelte und machte mich mit schnellen Schritten auf den Weg zur Turnhalle. Den Test in Mathe hatte ich gut gemeistert...hoffe ich zumindest.  In der Umkleide angekommen begrüßte ich zuerst das Team, wissend das (J/N) sich wieder im Bad verschanzt hatte und fing ebenfalls an mich umzuziehen. Am Anfang musste ich zugeben, war es wirklich gewöhnungsbedürftig, dass er sich so versteckte, doch mittlerweile fand ich es irgendwie niedlich. Er war bestimmt einfach nur ziemlich schüchtern, was das Thema betraf. 

Beim Training glänzte der Jüngere immerhin auch allemal und ich war immer wieder überrascht, wenn er meinen Angriff perfekt annehmen konnte. Gerade trainierte er mit Komi und wurde des Öfteren dabei auch gelobt. Wenn das passierte, setzte er immer ein liebes Lächeln auf und seine Augen fingen an zu strahlen. Dieses Lächeln war fast genauso schlimm, wie dieses sanftere, es ließ meine ganze Bauchgegend kribbeln und das machte mich wahnsinnig. Die Jungs, abgesehen von den Erstklässlern, wussten schon seit längerem, dass ich mich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlte, weswegen sie sich auch nicht über die Aktion am See wunderten. Verdammt, diese Situation geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Er ist an diesem Tag wirklich in meinen Armen eingeschlafen und ich konnte nicht einmal behaupten, dass ich es nicht mochte. Was hatte ich mir überhaupt dabei gedacht? Allerdings, schien es für ihn scheinbar auch nicht so schlimm gewesen zu sein, oder? Mist, was ist im Moment nur manchmal los mit mir? Ich verstehe es selber nicht, auch wenn ich mir Nächte darüber den Kopf zerbreche, es ist einfach...

"Bokuto-san, du starrst schon wieder. Konzentriere dich lieber auf meine Zuspiele.", riss mich Akaashis strenge Stimme aus meinen Gedanken, wodurch ich leicht zusammenzuckte. Dieser sah aus, als würde er mir am liebsten den nächsten Ball an den Kopf werfen. "Ähm...ja, klar. Ich bin bereit!", rief ich schnell und nahm Anlauf, um einen erneuten Ball zu schlagen. Das Training endete bald darauf und schnell machte ich mich auf den Weg zur Umkleide, zog mich um, schnappte noch meine Sachen, ehe ich nachhause gehen wollte. Seufzend sah ich zum Himmel hinauf. Graue Wolken, welche keinen einzigen Sonnenstrahl durchließen und wahrscheinlich bald schon Regen ankündigen würden. Ich hatte nicht einmal einen Schirm dabei, na super. Mit einem tiefen Atemzug griff ich in meine Tasche, um meine Handy herauszuholen, doch es war nicht da.

"Och nein, ich hab es in der Umkleide vergessen!", jammerte ich und machte auf dem Absatz kehrt. Wenn ich schnell genug war, konnte ich es noch rechtzeitig schaffen.
Ich rannte den Weg zur Schule zurück und Erleichterung machte sich in mir breit, als in der Umkleide noch Licht brannte. Wer auch immer so spät noch war, ich würde mich dankend vor seine Füße werfen. Schwer atmend öffnete ich die Tür, als ich ein erschrockenes Aufatmen vernahm und verwirrt in die entsprechende Richtung sah. Meine Augen weiteten sich als ich (J/N) erkannte, welcher mit dem Rücken zu mir stand.

Es war das erste Mal das ich ihn Oberkörperfrei sah, doch etwas war komisch.
Der Bereich wo die Brust begann war verdeckt und etliche Lagen Mullbinden schirmten seine Haut ab.  "Was machst du denn hier?", brachte der Jüngere endlich hervor und versuchte sich verzweifelt eilig sein Hemd überzuziehen. "Was hat das zu bedeuten?", fragte ich verwundert mit hochgezogener Augenbraue und deutete auf den Brustkorb des Jungen vor mir. Dieser knöpfte etwas ungeschickt vor Schnelligkeit sein Hemd zu, ehe er verlegen vor mir stand. Er knetete nervös seine Hände, mied meine Augen, doch seine Gefühlslagen konnte ich dennoch sehr genau erkennen. Ich wollte gerade wieder etwas sagen, da bemerkte ich, wie sein Blick sich in eine traurige Emotion verwandelte. "Wenn ich es dir sage, werft ihr mich aus dem Team.", kam es nur sehr leise von ihm, woraufhin ich den Jungen erschrocken musterte.

Ich würde ihn niemals aus dem Team werfen, egal was es auch sein mag, dass er zu verstecken versuchte.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt