Kapitel 16

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Pov.-(Y/N)

Gerade, als ich nachhause gehen wollte, wurde ich von Bokuto aufgehalten, welcher meinte dass er unbedingt wieder mit mir gehen wollen würde.
Dadurch, dass ich mich in seiner Anwesenheit wohl fühlte und Gesellschaft nicht schaden konnte, stimmte ich dem Vorschlag zu. "Das war ein super Spiel heute.", meinte Bokuto fröhlich und verschränkte seine Arme hinter dem Nacken. "Da hast du recht.", stimmte ich mit einem Nicken zu und richtete meinen Blick auf den sternenbedeckten Himmel. "Allerdings, hätte ich nicht gedacht, dass du der Typ für Streitereien bist.", meinte mein Begleiter plötzlich und spielte auf die Unannehmlichkeit am Anfang des zweiten Satzes an. Verlegen sah ich zur Seite und biss mir auf die Unterlippe. "Das...ähm...wollte ich nicht.", murmelte ich und hatte fast das Gefühl er hätte mich überhaupt nicht verstanden. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich so schnell hitzig werden könnte. 

"Ach, halb so wild. Es gibt nun einmal im Team auch Auseinandersetzungen, damit muss man zurecht kommen.", erwiderte Bokuto nur daraufhin und zuckte gleichgültig mit den Schultern, als wäre es nichts besonderes gewesen. Diese Antwort brachte wieder Erleichterung über mich und ich nahm einen tiefen Atemzug der kühlen Abendluft. Er hatte recht, Streit passierte. Unsere Schritte hallten in der Stille wider und ich merkte wie ich leicht fröstelte. Die Temperaturen sanken abends ziemlich schnell herab. "Ist dir kalt?", fragte Bokuto plötzlich verwundert von der Seite und schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich weiß auch nicht warum ich gelogen hatte, aber es war das Erste was meine Intuition für richtig hielt. Trotzdem hatte er recht, mir war kalt.

Auf einmal, spürte ich etwas leicht schweres auf meinen Schultern und merkte wie mir die Wärme in meine Wangen schoss. Es war seine Trainingsjacke, welche mich nicht nur mit Wärme umhüllte, sondern auch mit seinem Duft. Was ein Klischee, war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf jagte. "Danke.", meinte ich leise und lächelte den Jungen neben mir an, wodurch er schnell wieder geradeaus sah, aber eine verlegene Miene aufwies. Innerlich musste ich dadurch kichern, versuchte es aber nach außen hin zu unterdrücken.

Unterwegs unterhielten wir uns ab und zu noch ein bisschen, lernten uns dadurch noch besser kennen und irgendwann kam mein Haus in Sicht. Vor meiner Türschwelle nahm ich die Jacke von meinen Schultern und hielt sie ihm hin. "Nochmal danke dafür und für das Begleiten nachhause.", meinte ich lächelnd, als er die Trainingsjacke wieder an sich nahm und sie in seine Tasche stopfte. "Kein Problem.", erwiderte er nur fröhlich mit einem Grinsen und verabschiedete sich von mir. "Pass auf dich auf!", rief ich ihm noch hinterher, bevor ich das Innere meines Zuhauses betrat und meine Schuhe abstreifte.

"Bin wieder da!", rief ich in den Flur hinein und bekam eine Antwort aus dem Wohnzimmer. Dort fand ich meine Eltern auf dem Sofa sitzend auf, die mich schon neugierig musterten. 
"Essen steht in der Küche.", begrüßte mich meine Mutter freundlich. "Wer war denn der Junge?", fragte mein Vater und kam damit wohl direkt zum Punkt. "Der Kapitän meines Teams.", antwortete ich nur, bevor ich in die Küche lief, da mein Magen knurrte. Mit einem erleichterten Seufzen ließ ich meine Tasche zu Boden sinken und setzte mich an den Esstisch. Ich schnappte mir Stäbchen und begann zu essen, während ich nebenbei irgendwas an meinem Handy machte.

Akira schrieb mir noch wie unglaublich cool wir doch waren heute, was mir ein kleines Lächeln entlockte. Sie hatte scheinbar auch ein paar Videos gemacht, welche sie mir sofort schickte und ich somit die Möglichkeit hatte, mich selbst beim annehmen von Bällen zu beobachten. Sie hatte sogar die Situation mit dem Drittklässler aufgenommen und tatsächlich rührte er sich nur wenige Zentimeter. Nicht einmal annähernd genug, um die Nähe des Balls zu kommen. Mit einem abfälligen Laut meinerseits schob ich mir ein Stückchen Karotte in den Mund und durchsuchte die Videos weiter. Als ich fertig war, räumte ich das Geschirr weg und begab mich in mein Zimmer.

Ich zog mir bequemere Klamotten an, löste den Verband und ließ mich in mein Bett fallen.
Auch jetzt spürte ich noch ganz leicht dieses Kribbeln in meinem Bauch und das Gefühl von Bällen die auf meiner Haut abprallten. Als ich meine Arme hob, um meine Unterarme zu betrachten, bemerkte ich wie gereizt die Haut war. Doch das war nur noch mehr eine Untermalung, dass ich mich heute ausgiebig angestrengt hatte. Ein Grinsen schlich sich dabei auf meine Lippen. Ich liebte es.

Das Ganze lief sogar noch besser als, dass ich es eigentlich vor dem Schulwechsel geplant hatte.
Shibayama wieder getroffen zuhaben, freute mich ebenfalls ungemein und er hatte sich auch nicht wirklich viel verändert. Allein, dass ich mich überhaupt mit den Älteren Schülern so gut verstehen würde, hätte ich mir nie erträumen lassen. Gut, es gab da diese eine Ausnahme, aber ansonsten lief doch alles ziemlich glatt.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt