A Girl?! ~ Bokuto x Reader

Kapitel 9

Pov.-(Y/N)

Letztendlich, lief ich etwas peinlich berührt mit Akira in den Klassenraum und ließ mich auf meinen Platz fallen. Der Stuhl knarzte unter dem plötzlichen Gewicht ein wenig und die Lehne bog sich ein Stück nach hinten, als ich mit dem Rücken dagegen lehnte. 
"Sag mal, wie war das Training gestern?", kam es neugierig von dem Mädchen neben mir, als sie ihre Materialien auf der Tischplatte richtete. Ordentlich und nach Größen sortiert stapelten sich ihre Hefte auf der rechten Ecke. "Es lief super. Die Jungs sind echt nett dort.", antwortete ich ihr schlicht, doch unser Gespräch hatte wohl die Aufmerksamkeit von ein paar Klassenkameraden auf uns gezogen. "Habt ihr auch eine Mannschaft für Mädchen? Vielleicht sind da ja ein paar hübsche dabei für dich.", meldete sich ein Junge, welcher mich gestern schon darauf angesprochen hatte. "Keine Ahnung und selbst wenn, dann würde ich trotzdem erst einmal keine Beziehung wollen.", erwiderte ich bloß daraufhin und verdrehte innerlich meine Augen.

Umso erleichterter war ich, das der Unterricht begann, doch dem Verlauf schenkte ich nicht wirkliche viel Beachtung. Wie zu erwarten, versank ich lieber in irgendeiner Traumwelt und kritzelte abwesend mit einem Bleistift auf den Tisch. In den Pausen war ich mit Akira unterwegs und unterhielt mich ein wenig mit ihr. Dadurch lernten wir uns noch besser kennen und ich erfuhr, dass sie gerne einmal Ingenieurin oder Architektin werden wollte. Mehr spannendes passierte über den Schultag hinweg nicht. Der Unterricht neigte sich zum Glück langsam dem Ende. Als es klingelte beeilte ich mich besonders, da ich Hoffnungen hatte, wenn ich schnell genug bin, als Erste in der Umkleide zu sein. Also stopfte ich meine Materialien achtlos in meine Tasche und warf diese über meine Schulter. Mit einem Rufen verabschiedete ich mich von Akira, die gar nicht so schnell antworten konnte, ehe ich auch schon im Laufschritt zur Sporthalle lief. Ein wenig außer Atem kam ich dort an und öffnete die Tür zur Umkleide. Niemand war hier und ein erleichtertes Seufzen entwich mir. Perfekt, mein Plan war also aufgegangen. 

Ich schmiss meine Tasche an einen Platz und knöpfte mein Hemd auf.
Dieses zog ich aus und kramte mein Trikot hervor, welches ich mir überzog.
Zufrieden, dass ich es geschafft hatte, atmete ich einmal tief durch. Vielleicht, sollte ich immer so früh hier auftauchen. Die Tür wurde erneut geöffnet und die Drittklässler zusammen mit Akaashi traten herein. "Oh (J/N), du bist ja schon da!", hörte ich die bekannte Stimme unseres Kapitäns rufen und mit einem Lächeln drehte ich mich zu meinen Kameraden um. "Ja, wir hatten heute ein wenig früher Schluss.", erwiderte ich, wenn zum Teil auch gelogen und begrüßte auch den Rest freundlich.

Die anderen Mitglieder kamen irgendwann ebenfalls dazu und fertig umgezogen betraten wir gemeinsam die Halle, um das Netz aufzubauen. "Viel Spaß heute bei deinem Extratraining.", meinte Komi sarkastisch mit einem Grinsen und klopfte mir auf die Schulter, was sich beinahe bemitleidend anfühlte. "So schlimm kann es doch nicht sein.", entgegnete ich verwundert darüber, dass jeder so eine große Sache daraus machte und runzelte die Stirn. Die älteren Schüler sollten echt respektvoller gegenüber dem Kapitän werden. "Erzähl mir morgen, wie anstrengend es war in deinen Augen.", designierte Komi und ich schüttelte einfach nur meinen Kopf, bevor ich mich zu den anderen zwei Erstklässlern stellte. Wir unterhielten uns kurz, wobei die Beiden noch sympathischer rüberkamen.  

Wir fingen an uns aufzuwärmen, ehe das richtige Training begann.
Währenddessen, beobachtete ich oftmals Komi bei seinen Annahmen und versuchte mich ihm anzupassen, was nach ein bisschen Übung tatsächlich auch ganz gut klappte. Seine Technik und Haltung war verdammt gut und ich war mir sicher, dass ich damit meine eigenen Statuswerte noch verbessern konnte. "Bevor ihr geht würde ich euch gerne noch etwas mitteilen!", ertönte die Stimme unseres Trainers und wir versammelten uns bei ihm in einer Art Halbkreis. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, warteten wir darauf, dass er uns die Neuigkeiten mitteilte. "Die Oberschulturniere im Sommer beginnen bald und deswegen hab ich uns ein Trainingsspiel gegen die Nekoma organisiert.", verkündete unser Trainer und bei der Erwähnung des Schulnamens wurde ich hellhörig.

"Wann ist das Spiel?", fragte Akaashi, wobei das Team gespannt Herrn Yamiji ansah.
"In einer Woche. Ich möchte euch an diesem Tag in Topform sehen, auch die Erstklässler. Es wäre eine Chance für euch zu zeigen, was ihr in einer ernsten Situation wirklich drauf habt.", erwiderte er auf die Frage hin und sah uns eindringlich an. Er wollte uns also wirklich in einem Trainingsmatch spielen lassen, obwohl wir nicht in der Startaufstellung waren? Mein Puls beschleunigte sich und ich konnte jetzt schon kaum den Tag abwarten. Mit einem lauten 'Ja' verbeugten wir uns vor ihm, ehe er uns für heute nachhause schickte. Kurz unterhielt ich mich aufgeregt mit Anahori und Onaga darüber, doch die Zwei machten sich schon bald nachhause. 

Nun, bleiben nur noch Bokuto und ich in der Halle zurück. Der Kapitän hatte alles mit dem Trainer abgeklärt, sodass es kein Problem war, dass wir den Raum länger nutzten. "Dann wollen wir doch mal!", tönte Bokuto begeistert und schnappte sich einen Ball aus dem Korb. Mit einem Nicken stellte ich mich auf die andere Seite des Netzes und machte mich bereit. Ich ahmte Komis Haltung nach und analysierte meinen Gegner. Ich beobachtete jede einzelne Bewegung, wobei diese äußerst geschmeidig waren. Wie er losrannte, den Ball hochwarf, an der Linie absprang und mit einem ausholenden Schlag den Ball perfekt traf. 

Mit einer rasenden Geschwindigkeit flog das kugelförmige Objekt auf mich zu und ich wollte gerade tiefer in die Hocke gehen um ihn anzunehmen, als mir etwas im letzten Moment auffiel. "Der geht ins Aus!", rief ich meinen Gedanken freiheraus, bevor ich zur Seite sprang, als der Ball auch schon an mir vorbei flog und hinter der Linie mit einem lauten Knall aufkam.

"Verdammt!", kam es laut klagend von Bokuto, welcher nun ziemlich deprimiert aussah.

Irgendwie...süß mit anzusehen wie schnell sich seine Gemütslagen ändern konnten.