Kapitel 5

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Pov.-(Y/N)

Das Klingeln der Schulglocke riss mich aus meinen erneuten Tagträumen, wodurch ich meinen Kopf schüttelte, um einen klaren Gedanken zu fassen und packte meine Schulsachen zusammen. Ich schmiss mir meinen Rucksack über die Schulter, ehe ich kurz mein Hemd nochmal richtete. Mein Blick glitt suchend durch den Raum, doch das braunhaarige Mädchen stand schon längst in der Tür. "Viel Spaß beim Training, (J/N). Wir sehen uns morgen!", rief mir Akira Mut machend zu und verschwand mit einem Winken. Ich nickte ihr mit einem kleinen Lächeln zum Abschied zu.  

Mit einem entschlossenen Gedanken, machte ich mich ebenfalls auf den Weg den geräumigen Klassenraum zu verlassen und hielt gleichzeitig nach dem schwarzhaarigen Jungen Ausschau, welcher angeboten hatte mich zur Halle zu begleiten. Doch unter den Schülern, die Richtung Haupteingang verschwanden, konnte ich ihn nicht entdecken. Was ist wenn er es vergessen hatte oder es nur ein böser Scherz war mir dieses Angebot zu machen? Meine Gemütslage sank in sich zusammen, während ich überlegte nicht doch allein den Weg zu finden. 

Ich zuckte, wie eine verschreckte Katze als mir jemand auf die Schulter tippte und drehte mich mit einem großen Schwung um, der mich beinahe zum taumeln brachte. Mein Herz machte solche Überraschungen echt nicht mit. "Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken. Mein Name ist übrigens Akaashi Keiji.", kam es von meinem Gegenüber und erleichtert seufzte ich auf, als ich ihn erkannte. Er ist also doch gekommen. Mein Puls beruhigte sich allmählich wieder und meine Körperhaltung entspannter.  "Kamori (J/N), freut mich dich kennenzulernen.", erwiderte ich seine Vorstellung und setzte ein Lächeln auf, um einen freundlichen Eindruck zu erwecken. "Na dann, folge mir einfach.", führte Akaashi an und machte eine auffordernde Handbewegung, die mir bedeutete ihm nachzugehen. Mit einem Nicken meinerseits liefen wir los und unterwegs versuchte ich mir den Weg genaustens einzuprägen. Den Flur lang, die Treppe nach unten, durch den Haupteingang und dann nach rechts zu einem Nebengebäude mit einem Flachdach. 

"Weißt du schon auf welcher Position du gerne spielen würdest?", fragte mich mein Begleiter mit ehrlichem Interesse in der Stimme und ich konnte seine Augen auf mir spüren. 
"Ich strebe die Position des Liberos an. Auf welcher spielst du, Akaashi-san?", gab ich die Frage neugierig an ihn zurück und wandte meinen Blick auf seine Seelenspiegel. Man merkte ihm an dem Ausdruck derer deutlich an, dass er eine gute Führungsperson war. Zumindest würde ich wahrscheinlich sofort kuschen, wenn er mir etwas auftragen würde. "Ich bin Zuspieler. Bokuto, unser Kapitän, ist außerdem das Ass des Teams und ein sehr guter Außenangreifer noch dazu.", erklärte er mir, schien sichtlich stolz darauf zu sein und meine Augen weiteten sich vor Bewunderung. Ich hatte also schon das Ass kennengelernt. 

Ich freue mich schon riesig darauf, das Team beim Training in Aktion sehen zu können. Hoffentlich werden wir alle gut miteinander auskommen. Streitigkeiten sind nicht sonderlich mein Fall und ich halte mich aus Drama eher raus, außer es hat nichts mit mir zu tun, dann kann es auch mal äußerst interessant werden. "Gleich da vorne ist unsere Sporthalle.", kam es von Akaashi und er zeigte mit einem Finger auf eine offenstehende Doppeltür, die von einem Netzvorhang versperrt wurde, damit die Bälle nicht auf den Hof fliegen. Ein nervöses Kribbeln breitete sich in meiner Bauchgegend aus. Meine Fingerspitzen zuckten leicht, bei dem Gedanken einen Ball berühren zu können und meine Muskeln spannten auffordernd, lechzend nach der bevorstehenden Anstrengung. 

"Wir sollten uns beeilen.", hörte ich noch meinen Begleiter sagen, bevor er sein Tempo ein wenig anzog und an mir vorbei lief. Im Schnellschritt gingen wir auf die Halle zu und Akaashi zeigte mir den Weg zu den Umkleiden. Als mir der Schwarzhaarige die Tür öffnete begrüßten wir höflich ein paar andere Mitspieler, die sich ebenfalls schon umzogen. Ich musste schlucken, als mir bewusst wurde, dass ich mein Oberteil wechseln musste. Die Hose war kein Problem, da ich mir schon früh Boxershorts zugelegt hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mir auf dem Rücken der Schweiß ausbrach. Automatisch fühlte ich nach dem Verband. "Ich denke das hier sollte passen.", ertönte Akaashis Stimme neben mir, als er plötzlich einen Stapel Klamotten neben meine Tasche niederlegte. Er hatte doch nichts bemerkt, oder? Prüfend betrachtete ich den Jungen, doch an seiner Miene änderte sich nichts. 

"Vielen Dank.", antwortete ich, ehe meine zittrigen Hände mein Jackett abstreiften. Ich nahm die Krawatte ab und begann meine Hose aufzuknöpfen. Eilig streifte ich diese von meinem Körper und zog mir eine Sporthose über, die der Schwarzhaarige mir gebracht hatte. Mein Blick fiel auf das ordentlich zusammengefaltete Oberteil und nervös sah ich mich um. Mit mir waren noch drei andere Schüler hier. Meine Atmung beschleunigte sich, als ich kurz davor war mein Hemd aufzumachen und es einfach schnell hinter mich zu bringen. Doch ich schaffte es nicht. Einen Kloß in meinem Hals runterschluckend, schnappte ich das Shirt und begab mich zu den Toiletten. In einer Kabine verschanzte ich mich und atmete wieder auf, wobei der Verband leicht spannte. Hier war ich vor der Sicht der Anderen geschützt und konnte in Ruhe mein Oberteil wechseln.

In einem Spiegel musterte ich mich kurz, als ich aus der Toilette trat, mit einem zufriedenen Lächeln. Es fühlte sich so richtig an diese Kleidung zu tragen. 
"Kamori, beeil dich!", hörte ich Akaashi ungeduldig nach mir rufen und flink rannte ich zurück zu meiner Tasche, um meine Sportschuhe anzuziehen. Als ich fertig war und auf den Zuspieler des Teams zuging, sah mich dieser kurz mit hochgezogener Augenbraue an, ehe er mir bedeutete ihm zu folgen. Falls er nachhaken sollte, was ich solange auf dem Klo getrieben hatte, würde ich einfach behaupten Magenkrämpfe bekommen zu haben. 

Wir betraten die Halle zusammen und ich musste feststellen dass, das komplette Team wohl schon versammelt war. Wir waren also die Einzigen die noch gefehlt hatten, macht ja einen guten ersten Eindruck. "Hey Hey Hey, da seid ihr ja endlich!", hörte ich eine nun schon bekannte laute Stimme in unsere Richtung rufen und sah im nächsten Moment auch schon den grauen Schopf des Kapitäns. Der Trainer holte uns alle mit einem einzigen Räuspern zu sich, damit sich die Erstklässler vorstellen könnten und ich war überrascht dass es alle über die Lautstärke hinweg gehört hatten. 

Neben mir haben sich noch zwei andere aus dem ersten Jahr angemeldet. Die beiden hießen Anahori und Onaga, sie wirkten sympathisch auf mich und waren mindestens genauso aufgeregt. Wir sollten außerdem sagen auf welchen Position wir gerne spielen würden, damit wir uns darauf spezialisieren konnten. "Ich würde gerne als Libero fungieren.", beantwortete ich, so selbstsicher wie möglich, die Frage. Bauch rein, Brust raus, gerade stehen und selbstbewusster Ausdruck, keine Schwäche zeigen. "Dann bist du bei mir genau richtig. Mein Name ist Komi Haruki, freut mich sehr Neuling.", stellte sich mir der Libero des Teams vor, ein keckes Grinsen auf seinen Lippen. Ich fand ebenfalls heraus, dass er ein Drittklässler war, so wie die meisten Mitglieder. Meine Chancen nächstes Jahr in die Startaufstellung zu kommen, stiegen immens. 

Eine unserer Managerinnen, die übrigens ziemlich nett wirkten, holte unsere Uniformen herbei, welche wir für Trainingsspiele und Wettkämpfe brauchten. Auf meinem Trikot prangte die Nummer 13 in einem fetten schwarzen Druck.
Mit einem breiten Lächeln betrachtete ich es von allen Seiten. Weiß, Gold und Schwarz. Sie erinnerte mich irgendwie an den Kapitän, weshalb ich schmunzeln musste. "Gut, dann lasst uns anfangen. Wärmt euch auf!", kam es von dem Trainer, ehe er einmal in seine Hände klatschte. Mit einem einstimmigen 'Ja' des Teams. begannen wir erst einmal alles aufzubauen und uns dann aufzuwärmen.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt