Kapitel 41

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Pov.-(Y/N)

Der zweite Satz begann, doch vorher wechselten mein Freund und ich noch einmal einen Blick.
Seine Augen glänzten liebevoll in meine Richtung, wobei ich versuchte diesen Blick zu erwidern.
Auch wenn ich gerade nicht laut aussprechen konnte, dass ich ihn liebte, wollte ich, dass er es weiß. Mit einem Lächeln seinerseits, stellte sich der Kapitän auf seine Position, bevor sein Ausdruck herausfordernd, fast schon provozierend wurde. Stille legte sich über die Halle, bis der schrille Ton einer Pfeife diese durchbrach und somit das nächste Spiel ankündigte. Leicht nervös, beobachtete ich die beiden Teams. Mir ist aufgefallen, dass Sakusa sehr flexible Handgelenke hatte, was ihm einen Vorteil verschaffte, schwierige Angriffe zu schlagen. Es war fast schon gruselig wie weit er sie biegen konnte.

Meine Aufmerksamkeit legte sich wieder auf meinen Freund, welcher gerade Anlauf nahm, um einen Ball auf die gegnerische Seite zu schlagen. Er sprang mit Schwung an einem Punkt ab, streckte seinen rechten Arm und ebenfalls seine Hand aus, in die der Ball perfekt landete, wie als wäre er genau dazu bestimmt gewesen dorthin zu fliegen. Man musste zugeben, Akaashi hatte als Zuspieler mächtig etwas drauf. Anahori kann froh sein, von ihm lernen zu dürfen.  Ein weiterer Punkt für die Fukurodani, doch wir lagen immer noch im Rückstand. Die Itachiyama hatte uns schnell überholt, anders als im ersten Satz. Es fühlte sich beinahe so an, als ob das vorherige Spiel nur eine Aufwärmübung war, nahezu bedeutungslos.

Wir mussten uns ordentlich ins Zeug legen, wodurch sich auch die Ballwechsel verlängerten.
Hauptsache war es allerdings,  dass Bokuto bei guter Laune gehalten wurde, ansonsten würde es für uns ziemlich schlecht aussehen. Ich biss mir fest auf die Unterlippe und wollte eigentlich am liebsten nicht mehr hinsehen. Wie bei einem Film im Fernsehen, wollte ich mir die Fernbedienung schnappen und vorspulen, um das Ende zu wissen, aber leider ging das nicht. "Wie sollen wir erst die Nationale Meisterschaft überstehen.", hauchte ich gebannt, mit dem Blick stets auf dem Spielfeld. "Es wird der blanke Horror.", erwiderte Anahori leise, wobei Onaga und ich schmunzeln mussten. Das Volleyball sich einmal so intensiv anfühlen würde, hätte ich nie gedacht. Eine Pause wurde angepfiffen, als die Itachiyama ihre sechzehn Punkte erreichte, während wir allerdings erst bei elf waren.

"Ihr müsst versuchen aufzuholen und wenn das nicht klappt spart euch eure Kraft für den dritten Satz auf. Ich weiß es ist anstrengend, aber ihr könnt das durchhalten.", fing Herr Yamiji an, als wir uns bei ihm versammelt hatten. Ein ernstes Nicken, kam von uns als Antwort wieder. "Egal was passiert, bleibt locker und vertraut euch gegenseitig. Wir haben starke Spieler in unserer Mitte, vergesst das nicht.", mahnte unser Trainer fort, ehe er sich wieder mit verschränkten Armen auf die Bank setzte. Mit neuer Motivation lief das Team auf das Spielfeld, während die Itachiyama ziemlich gelassen wirkte. Mein Blick fiel wieder auf den Braunhaarigen Spieler, welcher mich mit einem höhnischen Grinsen ansah, fast schon als wollte er mich auslachen daran zu glauben, dass wir noch eine Chance hätten zu gewinnen. "Der Kerl sieht auf mich herab und das gefällt mir überhaupt nicht.", murmelte ich so leise zu mir selbst, dass wirklich nur ich es gehört hatte.

Die Zuschauer auf der Tribüne waren nicht weniger angespannt, als währenddessen das Spiel weiterlief. Jeder hoffte auf einen unerwarteten Wechsel, oder auf Fehler des anderen Teams, doch die Wahrscheinlichkeit, dass genau das passierte, wollten beide Teams auf sehr gering stellen. Die Hoffnung, wurde noch einmal um einiges mehr zerstört, als die Itachiyama die zwanzig Punkte erreichte. Zwar, hatten wir schon gut aufgeholt, aber es war noch nicht wirklich in der Nähe unseres Gegners. Gut, auch wenn wir diesen Satz verlieren würden, bestand immer noch die Möglichkeit, dass wir den dritten Satz für uns entschieden. Wir mussten einfach nur wieder etwas ruhiger werden.

Akaashi startete eine erneute Finte auf die, die Spieler nun besser reagieren konnten.
Es war egal, ob er den Ball selbst reinmachen würde oder ihn weiterschickte, die Gegner waren bereit ihn anzunehmen. Unsere Überraschungsmomente, waren fast gänzlich erschöpft, falls wir noch überhaupt welche in Petto hatten. Die Augenbrauen unseres Zuspielers verengten sich, als er im nächsten Moment, den Ball mit voller Kraft schlagen wollte, doch stattdessen ihn nur leicht mit den Fingerspitzen berührte. Okay, scheinbar hatten wir noch welche.  Ein leichtes Grinsen, als wäre es keine allzu große Sache, legte sich auf sein Gesicht, als er dadurch einen Punkt holte. Akaashi hatte oft noch ein Ass im Ärmel, aber das es so viele Assen waren, damit hätte wohl auch ich nicht gerechnet. Doch, auch wenn es ein wirklich guter Spielzug war, den zweiten Satz gewann leider nicht die Fukurodani.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt