Kapitel 26

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Pov.-(Y/N)

Lachend und pitschnass kamen wir vor meiner Haustür zum stehen. Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen. Riesige Pfützen bildeten sich auf dem Asphalt der Straße. Im Inneren des Hauses brannte kein Licht, also waren meine Eltern höchstwahrscheinlich nicht daheim. Ich strich meine triefend nassen Haare zurück und kramte meinen Schlüssel hervor, ehe ich die Tür öffnete und Bokuto hereinbat. Er streifte seine Schuhe ab und ließ die Jacke sinken, welche wir immer noch als Schutzmittel nutzten. Diese konnten wir vermutlich jetzt sogar auswringen.  Bokutos Haare hingen wieder herunter, hatten jedlichen Halt verloren und Wasser tropfte von seinem Körper herab. "Gib mir deine Jacke, ich hänge sie über dir Heizung. Tasche kannst du einfach hier stehen lassen.", forderte ich den Älteren auf, welcher schnell meiner Bitte nach ging.

Ich lief ins Bad und hängte die tropfenden Jacken über eine Heizung, in der Hoffnung sie würden einigermaßen trocken werden. Den Heizkörper drehte ich auf, bevor ich mich dem Kapitän wieder zuwandte. "Du kannst ein paar Sachen von meinem Vater haben. Komm mit.", meinte ich mit einem Lächeln und machte Andeutungen, dass er mir folgen sollte. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mir Klamotten von ihm auslieh. Aus dem Kleiderschrank meiner Eltern schnappte ich mir ein Shirt und eine Hose, welche dem Grauhaarigen in etwa passen sollten. "Bist du dir sicher?", fragte Bokuto überrascht, als ich ihm die Sachen überreichte. "Du kannst es dir nicht erlauben krank zu werden, also zieh sie an. Handtücher sind im Bad.", erwiderte ich bloß und schenkte ihm eines meiner sanfteren Lächeln, wissend welche Reaktion er gleich wieder zeigen würde. Verlegen nahm der Ältere die Sachen an und verschwand im Bad.

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, ehe ich in mein Zimmer eilte, um mir selbst ein paar trockene Klamotten überzuwerfen. Mit einem Seufzen richtete ich mein Shirt und sammelte die feuchten Kleidungsstücke vom Boden auf. "Nochmal vielen Dank.", ertönte Bokutos Stimme, als ich ihn im Türrahmen erkannte. "Kein Problem.", entgegnete ich ihm freundlich und lief an dem Jungen vorbei, um meine Klamotten ins Bad zu bringen. "Hast du Hunger?", fragte ich Bokuto, welcher gerade verneinen wollte, als ein Magenknurren ihm einen Strich durch die Rechnung machte. "Tut mir leid.", murmelte er und sah peinlich berührt zu Boden, was ich ziemlich süß fand. "Ich hab nicht umsonst gefragt.", erwiderte ich, ehe ich sein Handgelenk nahm und ihn mit mir in die Küche zog.

Ich entschied mich für eine Gemüsepfanne mit etwas Reis und als Beilage Lachs, eher für Bokuto als für mich, da ich heute nicht sonderlich Lust hatte auf etwas tierisches. Zuerst bereitete ich den Reiskocher vor, bevor ich mir aus einem Schrank eine Pfanne schnappte. Bokuto lehnte mit dem Rücken an der Küchenzeile und beobachtete mich beim kochen. Seine Haare waren noch immer feucht und ungemacht, obwohl man dasselbe auch von meinen behaupten konnte. Ich tat das fertig geschnittene Gemüse in die Pfanne und bereitete in einer kleineren den Lachs zu. Bokuto stieß sich leicht von der Küchenzeile ab und entfernte sich. Vielleicht wollte er etwas trinken oder sein Handy holen. Ich machte mir nicht allzu viele Gedanken darum, sondern konzentrierte mich darauf, den Fisch nicht verbrennen zu lassen. Doch plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die sich von hinten um meinen Körper schlangen. 

Kurz versteifte sich mein Körper, entspannte sich aber relativ schnell wieder, während ein Kribbeln durch mein Inneres jagte. Die Berührungen des Älteren wirkten auf meinen Körper fast schon elektrisierend. Mein Puls schoss in die Höhe und ich musste mich echt zusammenreißen alle Sinne bei mir zu behalten. Nochmal um einiges überraschter wurde ich, als er sein Kinn auf meiner Schulter ablegte, versuchte aber so zu tun, als würde mich das nicht stören. Gut, es störte mich auch nicht, aber mein Inneres fuhr gerade Achterbahn. Es fuhr Loopings, sehr viele Loopings. "Fertig.", meinte ich nach ein paar Minuten zufrieden und mit einem leisen Grummeln löste sich Bokuto von mir, als wäre er nicht sehr begeistert sich von mir entfernen zu müssen.  "Setz dich schon einmal.", forderte ich ihn freundlich auf und schnappte mir zwei Teller.

Ich portionierte das Essen darauf und lief damit zum Tisch.
Schnell schnappte ich noch Stäbchen und etwas zu trinken, ehe auch ich mich an den Tisch setzte. "Itadakimasu.", sprachen wir leise, wobei Bokuto sich noch bei mir bedankte, bevor wir anfingen zu essen. Während dem Essen erzählte ich ihm ein wenig von meiner Zeit an der Nekoma. Auch er berichtete mir von seiner Mittelschulzeit, wobei ich erfuhr das sein Team damals ihn eher abgewiesen hatte, weil sie nicht mit ihm mithalten konnten, oder wegen seiner Stimmungswechsel. Mich verwunderte das ein wenig, denn eigentlich war er ein extrem guter Spieler und dazu mehr als nur freundlich. Klar, seine Persönlichkeiten ist nicht für jeden etwas, aber ihn deswegen öfter mal allein zulassen klang meiner Meinung nach ziemlich übertrieben.

A Girl?! ~ Bokuto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt