25. Eifersucht...

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Servus zurück, nach einer kurzen Pause...
Da ich wieder in der Schule bin, werde ich wenn überhaupt nur aller 2 Tage etwas posten. Es kommen bald wieder viele Tests und da ich keine Ehrenrunde drehen möchte, strenge ich mich lieber an.
Danke an Little_Ravio für die Idee
Viel Spaß Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 06.06.2021/25.06.2021

Personen: Till Lindemann

Sicht: Till

Das mit Reesh und Paul machte mich fertig. So lange Zeit war vergangen, seitdem ich ihn begonnen hatte zu lieben. So lange Zeit und so wenig hatte es mir am Ende gebracht: nichts! Ich hatte es ihm zwar endlich sagen können, aber das machte meinen Liebeskummer auch nicht besser. Verzweifelt war ich fast, als er am Abend zuvor gegangen war. Ich war neidisch auf Paul. Neidisch auf Richard. Auf sie beide war ich neidisch. Sie führten scheinbar ein perfektes Leben. Wieso hatte ich so keins? Wieso versuchte mir mein Kopf wieder ständig einzureden, dass ich doch eine Chance bei ihm hatte? Wieso tat er das mir an? Es brach immer wieder mein scheinbar schwarzes steinernes Herz. Alle denken, ich bin nicht verletzbar, nur weil ich meinen Liebeskummer nicht allen zeigte und ein Rockstar bin. Für die Meisten bin ich mir eine Figur. Ich bin für sie nicht greifbar, da sie mich nie in echt gesehen hatten. Diese Figur war für sie gefühlskalt. Sie verlangen viel von mir. Viel, dass sie nicht einmal selbst schaffen könnten. Sie fordern mehr Konzerte, mehr Musik... Aber ich bin auch ein Mensch. Ein Mensch, wie jeder andere auch und stecke voller Gefühle. Ich bin eigentlich eine sentimentale Person. Das zeige ich allerdings nie...

Ich saß mit meiner Kaffeetasse auf meinem Sofa. Nippte hin und wieder daran. Ich verzog das Gesicht: Er war bereits kalt. Ich hatte wohl wieder zu viel nachgedacht. Ein Seufzer entwich mir, als ich in die Küche schlurfte. Ich schaute auf mein Handy. Nichts. Alles war ruhig. Niemand wollte etwas von mir, was einerseits gut war, da ich somit mehr Zeit für mich hatte, aber auch sehr viel davon, um traurig zu sein. Mein Kaffee war durchgelaufen und ich schlurfte wieder zurück in mein Wohnzimmer. Viel hatte sich nicht verändert. Kein Wunder: Ich war ja auch nur knappe zwei Minuten weg gewesen.
Ich schaltete den Fernseher an: Auf Sendungen, wie man den Garten pflegt oder wie man die Falten wegbekommt, hatte ich keine Lust. Zu schnell war ich älter geworden. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns erst vor einer Woche das erste Mal im Proberaum getroffen hatten. Alle zusammen als Rammstein...


Jedenfalls hatte ich keine Lust diese Sendungen zu schauen, da investiere ich lieber meine Zeit woanders hinein. In Musik zum Bespiel. Da gerade null Motivation gegeben war, suchte ich „Rammstein - Paris" heraus. Ich wollte einfach nur etwas laufen haben, was mir gefiel und damit ich mich nicht so allein fühlte. Ich trank meinen Kaffee. Sehr stark. Vielleicht ein bisschen zu sehr. Aber angenehm bitter war es allemal...

Ich dachte wieder zurück an Richard. Seine Haare, Augen, deine freundliche und süße Art. All das lies mein Herz hört schlagen.
„Mensch, hat Paul ein Glück!", dachte ich mir.
Der Abend in den Club kam mir wieder in den Sinn: Sein gutgebauter Körper. Seine rot-gequollenen Lippen. Seine zerzausten Haare. Dieser lustvolle Blick in seinen Augen. So wollte ich ihn immer sehen. Da ich das scheinbar nun gehabt hatte, war das Verlangen danach nicht etwa verflogen. Nein, es war unerträglich geworden.
Glück hatte ich zwar mit den Frauen, aber etwas echtes war es auch noch nie gewesen. Etwas, was für immer gehalten hätte...
Richard hätte es mir sicher geben können.
„Wir sind zu gleich, Till", hatte er gesagt, „Wir sind beide sehr dominant. Das könnte nicht funktionieren..."
Das hatte mich sauer gemacht. Hätte ich, wenn ich anders wäre, für Richard der Fels in der Brandung sein können? Aber er wäre dann auch eher der Fels.
Ich wollte es einfach nicht einsehen.
Paul und Scholle sind wie für einander geschaffen. Ich sollte es so hinnehmen und mich eher für sie freuen, als dass ich die Beziehung zerstören sollte...
Es fiel mir zwar schwer, aber ich musste nach all den Jahren von ihm loskommen. Mir einen neuen Felsen suchen. Einen, bei dem ich eine Chance hatte...
Einen mit Disziplin, Ausdauer und Geschicklichkeit. Einen, der es drauf hat. Ja, ich rede von Männern. Ich hatte schon zu viele Frauen in meinem Leben gevögelt, dass ich nicht mehr so richtig beziehungstauglich mit ihnen war... Es sollte ihn nicht stören, dass ich viel arbeite und unterwegs bin. Es wäre am besten, wenn er immer dabei ist...
Ich sollte mir eine eigene Geschichte schreiben, anstatt die von Richard und Paul nachzuahmen.
Die Gefühle für Richard sollten der Vergangenheit angehören. Ich sollte positiv nach vorne schauen und endlich von ihm loskommen. Meine eigenen Seiten füllen. Nach dem Richtigen suchen. Wenn ich ihn finden würde, wäre es auch gut. Einfach anfangen offen für Neues zu sein!

Ich wachte wieder aus meiner Gedankenwelt auf. Schon der Abspann? Ich hatte den ganzen Film verpasst! Vielleicht war es aber auch besser so gewesen. Zu sehr hätte ich mich über die Fehler aufgeregt. Naja...
Ich wischte mit meinen Händen über mein Gesicht. Fett und Schweiß klebten in allen Poren. Vielleicht war es Zeit mal wieder Duschen zu gehen.
Wie ein wilder Tiger tigerte ich durch mein Haus und zog dabei eine Duftmarke hinter mir her.

Im Badezimmer zog ich mich aus und stellte das Wasser an. Das angenehm warme Nass floss an meine Brust hinunter. Die Perlen erinnerten mich wieder einmal an Richards Augen.
Das restliche Wasser, was sich den Weg an meinen Körper hinabbahnte, schwemmte meinen Tränen mit sich. Sehnsucht ist grausam. Die Eifersucht brennt mein Herz bis dahin, wo das Meer zu Ende ist.
Viele Liedzeilen würden mir an dieser Stelle einfallen, was auf mich zutreffen würde. Ich dachte über weitere nach:
Riechen schlecht, brauch ich nicht.
Die Träne fließt, doch fließt sie schwach.
Wenn die Lust von hinten zieht.
Ich will ficken!

Ich fing an mein ein Lied zu singen...
Herzeleid. Ich singe so leidend, dass ich davon auch noch einmal weinen muss. Trotzdem ist es eins meiner Lieblingslieder
Am liebsten würde ich immer die Fans fragen, was ihre Lieblingslieder von uns sind.

Ich steige wieder aus der Dusche und sofort fehlt mir diese Wärme... Ich liebe es heiß zu duschen. Es entspannt meine Muskeln und ist meist effektiver, als Massage. Zu oft bin ich verspannt.
Ich schmiss mich im Schlafzimmer auf mein Bett und ließ noch einmal eine Heulwelle über mich ergehen. Ich musste ausgesehen haben, wie ein Teeniegirl mit Liebeskummer.
Na gut. Es stimmte ja auch fast. Also das mit dem Liebesskummer. Das Teeniegirl eher nicht so.
Manchmal machte ich mir Gedanken, was ich wohl als das andere Geschlecht tun würde... 

Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt