37. Liebe ist ein wildes Tier...

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Das ist wieder eine Illustration von Little_Ravio. Danke auch dafür <3


Ich bin nicht zufrieden. Aber ein paar Probleme müssen bei den Charakteren trotzdem beseitigt werden...

Viel Spaß Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 07.07.2021/06.07.2021

Personen: Paul Landers, Christoph Schneider, Richard Z. Kruspe, Khira Li Lindemann

Sicht: Paul

Endlich angekommen schmiss ich meine Sachen aufs Bett in meinem Hotelzimmer, nur um dann die Stadt zu erkunden. Es gab auch einen kleinen Wald, in dem man gut wandern konnte. Dahin würde ich allerdings erst heute Abend gehen, da wir vorher den ersten Teil drehen wollten.
Trotzdem wollte ich einfach mal etwas raus. Jetzt, wo ich schon einmal aus Berlin weggekommen bin.

Das Wetter war schwül. Es hatte anscheinend gerade geregnet. Dieses Wetter ist mir mit am liebsten. Es riecht immer gut und zu warm ist es dann auch nicht.
Also suchte ich mir ein kleines Café, wo ich einen Kaffee trinken konnte. Es war ein echt süßes Café mit großen Fenstern und Fensterläden davor. Viele Pflanzen, wie bunte Blumen, schmückten den Außenbereich.
Ich setzte mich an einen Tisch nach Draußen und schon begannen mir wieder die Sonnenstrahlen auf der Nase zu kitzeln.

Eine halbe Stunde schlürfte ich meinen Kaffee, als mir wieder die Aufforderung von Richard einfiel. Ich zückte also mein Handy und wählte seine Nummer. Es dauerte auch nicht lange, bis er ranging: „Hey!"
„Hey", ich lächelte, als ich seine Stimmer hörte.
„Wie seid ihr angekommen?"
„Gut. Danke der Nachfrage. Wie kommst du klar?"
Es rauschte und ich runzelte die Stirn.
„Hey Paul!", rief Khira in den Hörer.
Ich lachte: „Hey, Khira!"
„Ein tolles Haus hast du."
„Danke... Was macht ihr denn?", fragte ich. Hoffentlich lassen sie mir das Haus stehen.
„Nicht viel. Eine Runde Billard. Laute Musik. Dein Keller ist einfach klasse!"
„Ja Khira. Lass' mich doch bitte auch mal mit ihm reden!", sagte Richard streng.
Ich lachte wieder.
Nun wendete sich mein Freund wieder mir zu: „Paulchen, ich vermiss' dich jetzt schon!"
„Ich dich auch! Ich bin zwar erst vor etwa acht Stunden losgefahren, aber so allein bist du ja nicht."
„Ne, das stimmt. Flake kommt mit Olli dann auch nochmal vorbei. Ich hoffe, dass es dich nicht stört."
„Kein Problem, wenn ihr alles ganz lasst. Sonst fliegst du hochkant raus, verstanden?", belehrte ich ihn.
„Jaja, schon klar. Was machst du denn?"
„Kaffee trinken und etwas die Ruhe genießen..."
„Das klingt toll. Viel Spaß!"
„Ich liebe dich", hauchte ich.
„Ich dich auch!"
Dann legte ich auf.


Es war inzwischen Abend. Die Sonne ging zwar noch nicht unter, aber lange würde es nicht mehr dauern.
Mit Schneider hatte ich mich verabredet, um etwas in dem Wald spazieren zu gehen.
Ehe ich mich versah, klopfte er auch schon an meine Zimmertür.
„Hey Schneider! Wollen wir gleich los?", ich lächelte ich an, als ich die Tür geöffnet hatte.
Er nickte.
Wir traten auf die Straße hinaus und suchten uns einen Weg, hin zu dem Wald. Dabei liefen wir durch eine schöne Altstadt mit vielen kleinen, schiefen Häusern.
„Das ist ja goldig", merkte Schneider an. Ich stimmte ihm zu. Zwar hatte ich sie heute schon erkundet, aber wenn es mein Spazierpartner so wollte, würde ich es gerne noch einmal mit ihm zusammen tun.

„Ich glaube da hinten geht es rein", meldete ich und zeigte, wenig später, in Richtung eines Wanderwegs.
Der Wald war sehr groß. Aber lieber jetzt als nie spazieren gehen, da wir die nächsten Tage keine Zeit dazu haben werden. Der Zeitplan ist ziemlich straff und voll.

Wir zogen an Laub- und Nadelbäumen vorbei, bis wir an einer schönen Bank Halt machten und uns darauf niederließen.
„Was macht das Liebesleben?", fragte ich Schneider.
„Nichts. Leider."
„Verliebt?"
Er nickte. Neugierig sah ich auf und musterte ihn gespannt auf das, was er mir hoffentlich erzählen würde.
Auch Schneider sah mich nun an. Verstört. Kein Wunder- mit was für einem Blick ich ihn auch anschaute. 
„Ja und weiter?", fragte ich aufgeregt.
„Ja nichts weiter", belehrte er mich.
„Wer ist sie?"
„Till."
Ich stutzte: „Ich dachte, dass du nichts sagen wolltest?"
„Ich habe gedacht, weil du damit schon Erfahrung hast,..."
„Inwiefern Erfahrung?"
„Naja, ich dachte..., weil du ja mit Richard zusammen bist..."
„Ich bin mit Richard zusammen?"
Wie er mich dann ansah, war einfach zum Schreien. Ich prustete los: „War doch nur Spaß! Du meinst sicher in Sachen Knabenliebe, oder?"
Er nickte nur.
„Ja weißt du, es läuft da nicht wirklich anders, als in anderen Beziehungen. Man tut eben das, was Paare eben tun..."
„Und mit dem Sex? Ich meine, ich habe davon schon gehört, aber wie es ist, weiß ich nicht."
Ich atmete tief durch.
„Man muss einfach kreativ werden und eben das andere Loch benutzen", erklärte ich, „ABER NUR, wenn man das auch wirklich möchte! Müssen tut man gar nichts!"
„Ah okay", Schneider lief etwas rot an, da er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatte, dass ich so offen darüber sprechen würde.
„Man sollte, an so eine Beziehung, offen herangehen. Man sollte sich gut mit dem Partner austauschen, über das, was man will und das, was man eben nicht will. Man muss sich auch einfach ausprobieren und Erfahrung, mit der Zeit, sammeln."
„Darf ich fragen, was ihr so macht?"
Hilfesuchend blickte ich mich um. Es war nur niemand da, der mit hätte helfen können: „Ähhhh... Das volle Programm, schätze ich."
„Tut das nicht höllisch weh?"
„Am Anfang schon. Wenn man es ein paar Mal gemacht hat, geht es besser."
„Danke, dass du da so offen drüber sprichst... Du nimmst mir echt viele Fragen und bildest gleichzeitig auch neue... Danke dafür", mein bester Freund lachte.
Ich auch: „Frag' einfach, was du wissen möchtest."
„Macht das dann über noch Spaß, wenn man mit höllischen Schmerzen, unter seinem Partner, liegt?"
„Weißt du Schneider... Als ich das das erste Mal erleben durfte, war das so ein anderer Schmerz, den ich vorher noch nie verspürt habe. Es tut am Anfang zwar weh, aber es ist irgendwie auch echt schön. Übrigens feilen wir daran, dass es nicht weh tut", ich grinste. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Ich hoffte, dass mich Richard nicht dafür hassen würde.
„Hat es schon geklappt?", fragte Schneider mich interessiert.
„Na klar", kicherte ich stolz, „Jetzt wird perfektioniert!"
Wir lachten.
„Wie wurdet ihr von eurem Umfeld aufgenommen, als ihr euch geoutet habt?"
„Ähhhhh... Naja, wir haben uns noch nicht wirklich geoutet. Es hat sich noch nie ergeben. Die Wichtigsten wissen es..."

Die Dunkelheit um uns wurde noch viel schwärzer, als wir nach einiger Zeit aufstanden und uns auf den Rückweg begaben.
„Wie kommt's eigentlich so mit Till?", fragte ich ihn verwirrt.
„Nun ja... Keine Ahnung. Liebe ist ein wildes Tier, wie du weißt. Man weiß nie, wo es hinfällt...", antwortete er mir wahrheitsgemäß. Wir huschten durch die Dunkelheit, zurück zum Hotel. Dort legten wir uns Schlafen. Ich konnte allerdings nicht, weil ich mit den Gedanken überall war: Bei Reesh, bei Schneider und bei Till.
Liebe ist ein wildes Tier!

Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt