Danke Little_Ravio für das fantastische Bild <3 Fühl dich gedrückt.
Eigentlich sollte das Kapitel „Liebe ist Krieg" heißen. Das gibt es dummerweise aber schon. Naja... Einen wundervollen Samstag und genießt das Wochenende ;-)
Viel Spaß FeeVeröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 17.07.2021/20.07.2021
Personen: Till Lindemann, Christoph Schneider
Sicht: Till
In Gedanken versunken packte ich meine letzten Sachen im Hotelzimmer zusammen. Morgen früh würde es wieder nach Hause gehen. Zurück nach Berlin. Zurück in die Nähe von Richard. Eigentlich hatte ich mir sehr mühegegeben mit ihm abzuschließen. Es war mir auch gelungen, nur hatte ich Angst, dass meine Gefühle zurückkommen könnten.
Noch einmal schweifte Blick durch das Hotelzimmer, ehe ich den Reißverschluss des Koffers zuzog. Langsam ließ ich mich auf der Bettkante nieder und fiel nach hinten. Ich seufzte. Warum. Warum Reesh? Warum?
Dieses „Warum" schlich sich in den letzten Tagen immer öfter in meinen Kopf.
„Warum hatte er so schöne Augen?", „Warum lächelt er mich immer so zuckersüß an?", „Warum bekam ich in seiner Gegenwart dieses Gefühl?". In diesen Fragen ging es in keinster Weise um Richard. In keinster Weise wusste ich, warum sie in meinen Kopf gelangten und vor allem wie? Mein derzeitiger Mitbewohner nahm nach und nach immer größere Teile meines Verstandes und meiner Gedankenwelt ein. Er eroberte sie geradezu und verschonte selbst Richard nicht, den er systematisch daraus verdrängte. Ich blieb ahnungslos. Wieso stritten sie sich um meinen Kopf? Das klang zwar etwas blöd, aber in jeder Weise wusste ich, dass es so war. In meinen Vorstellungen legten sich warme Hände auf meine Wangen und zarte Lippen küssten meine. Immer hatte ich geglaubt, dass es Richard gewesen war. So hatte ich es mir auch eine lange Zeit eingeredet, bis ich es schließlich geglaubt hatte. Doch seit den letzten zwei Tagen, die vergangen waren, zweifelte ich daran.„Warum nur bin ich so dumm zu denken, dass für mich jemand Liebe empfinden könnte?", „Warum machte ich mir selbst Hoffnungen?". Diese Fragten stellten sich, als ich begriff, welcher Krieg in meinem Kopf herging. Ging es dort wirklich um Liebe? Ein Krieg um Liebe? Liebe ist Krieg?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das blieb abzuwarten...Es klopfte. Zaghaft, aber dennoch laut genug, dass ich es mitbekam. Ja, ich hätte es nicht mitbekommen, wenn es leiser gewesen wär. Zu sehr war ich verwirrt. Durchlief ich eine zweite Pubertät? Bitte nicht!
Ich richtete mich auf. Zu schnell, wie ich feststellte: Mir wurde schwindelig. Schnell riss ich mich zusammen: „Sei keine Memme, Till!"
Schwankend lief ich zur Tür.
„Hey Schneider", brachte ich überrascht hinaus. Eigentlich sollte es mich nicht überraschen, da wir ja zusammen hier waren und es auch schon Abendessen gab. So wie jeden Tag, wollten wir zusammen speisen. Wieso war ich dann also so komisch?!
„Kommst du mit Abendessen, Till?", fragte mich Schneider mich freundlich.
Ich nickte nur.
„Paul war nicht in seinem Zimmer. Vielleicht ist er ja schon unten."
Wieder nickte ich und trat aus dem Zimmer hinaus, um die Tür von diesem wieder zu schließen. Hektisch tastete ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel. Zum Glück war er da gewesen. Wenn nicht, wäre es eh schon zu spät. Innerlich rollte ich mit den Augen: „Warum, Till?"Ehe ich mich versah, stand ich mit Schneider im Fahrstuhl. Leise Musik tönte aus den Lautsprechern. Also schloss ich meine Augen und hoffte, dass dann das Gefühl in mir wegging. Jedoch wusste ich, dass er da war. Ganz klar und deutlich spürte ich seine Anwesenheit neben mir. Er schien immer näher zu kommen. Ich zuckte leicht zusammen und spähte zu ihm hinüber. Schneider war immer noch an demselben Punkt, wie zuvor, und tippte ein paar Nachrichten auf seinem Handy. Als er meinen Blick bemerkte, lächelte er freundlich. Hochrot drehte ich mich um.
„Was ist eigentlich los, Till? Du führst dich wie Khira auf, als sie das erste Mal verliebt war", fragte mich mein Bandkollege.
„Wieso denn Khira?"
„Sie hat sich nicht getraut zu Reesh zu gehen. Da hat sie mit mir gesprochen... Sie war genauso drauf, wie du", lachte er.
„Achso."
Stille.
„Was ist denn nun? Bist du verliebt oder wie?", die Worte kamen belustigt über seine Lippen.
„Wenn ich das nur wüsste."
Ein ironisches Lachen meinerseits später, standen wir auch schon in der Lobby.Paul war nirgends zu entdecken, als wir den Speisesaal betraten. Mehrmals scannte ich den Raum. Nichts.
„Hast du ihn gesehen?", fragte ich Schneider.
Er schüttelte nur den Kopf, drehte sich und lief, durch die Lobby, vor die Tür des Hotels. Dort zückte er sein Handy. Ein Versuch. Ein weiterer und noch einer. Nichts.
Paul ging nicht ran. Langsam begann ich mir Sorgen um ihn zu machen. Das war so gar nicht seine Art. Bis jetzt war er immer gleich an sein Handy gegangen. Vielleicht aber, hatte er kein Netz. Im Wald?
„Wir sollten im Wald suchen", stellte ich fest.
Ohne auf eine Erklärung zu warten, stimmte Schneider mir zu.
„Das restliche Dorf sollten wir auch nicht außer Acht lassen", erklärte er, „Er könnte schließlich überall sein."Nachdem wir etwa eine Stunde im Dorf umhergeirrt waren, führte uns mein Begleiter, wie er erklärte, dieselbe Rute entlang, die er auch mit Paul einmal eingeschlagen hatte. Als wir ein paar hundert Meter vom Waldeingang entfernt waren, fingen wir an, nach ihm zu rufen.
„Paul?", rief er.
Ich setzte mich ein: „PAAUUUUUUUUUUUUUUUL?"„Der Wald ist wirklich groß, Till. Meinst du, ob wir Paul alleine finden könnten?", fragte mich mein Begleiter.
Beschämt schüttelte ich den Kopf: „Nein. Vielleicht sollten wir doch die Polizei rufen? Oder Richard?"
„Nicht Richard. Er macht sich doch dann gleich immer so große Sorgen um Paul", rief er mir in Erinnerung zurück.
„Machst du dir etwa keine Sorgen?!", bohrte ich empört nach.
„Doch na klar", Schneider ließ sich nicht von mir aus der Ruhe bringen oder provozieren, „Aber lass' uns jetzt bitte nicht streiten. Das bringt uns Paul auch nicht zurück."
Ich nickte: „Vielleicht hast du recht... Was sollen wir sonst tun?"

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Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...
FanfictionPaul und Richard führten anfangs eine sehr... spezielle Beziehung zueinander. Als sie sich dann endgültig finden, braucht es nicht viel, bis zum Glück. Jedoch stehen Probleme im Leben des Paares, die sie weiter zusammenschweißen... Oder? Till sehnt...