35. Reise, Reise...

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Hallo, zu einem neuen Kapitelllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll
Viel Spaß Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 03.07.2021/02.07.2021

Personen: Paul Landers, Richard Z. Kruspe, Till Lindemann, Christoph Schneider

Sicht: Schneider

Mein Wecker klingelte schon früh. Zumindest sollte er das. Er tat es aber nicht, weswegen ich 5 Uhr morgens auch nicht wach wurde. Warum auch.
Erst, als Till in mein Zimmer gestürmt kam, wachte ich langsam aber sicher auf.
„Komm' wo bleibst du denn?", fragte Till mich aufgebracht.
„Wie ‚Wo bleibe ich denn'?", brummte ich noch im Halbschlaf.
„Wir haben verschlafen! Komm' jetzt wir müssen in zehn Minuten bei Paul sein!", informierte er mich.
Ich rollte mit den Augen: „Dann sag eben, dass es länger dauert."
Trotzdem zog mich Till aus dem Bett hinter sich her. Den Flur entlang bis hin zur Küche, wo er uns jeweils einen Kaffee in die Hand drückte und mich danach ins Bad schob. Anscheinend war er schon komplett fertig gewesen. Er sah zumindest so aus und roch auch so.
„Ich bring schonmal das Gepäck zum Auto", informierte er mich. Kurz darauf schloss ich die Tür ab.
Ich entschied mich dazu doch noch eine Dusche zu nehmen. Mein Duftschleier lässt auch nicht mehr länger verstecken.
Nach einer Turbo-Dusche verließ ich mit nassen Haaren das Bad. Trocknen konnten die auch unterwegs und da eh Sommer war, würde ich hoffentlich auch nicht krank werden.
Till kam mir schon mit einem beeilenden Blick entgegen und zog mich auch schon zum Auto.

„Anschnallen kann ich mich auch selbst!", fauchte ich Till an.
„Ja okay", hob er die Hände. Als Till sie wieder sinken ließ, startete er den Wagen und fuhr in Richtung Pauls Haus.
So, wie es mir schon fast gedacht hatte, nahmen wir alle roten Ampeln mit, die man mitnehmen kann. Die Pechsträhne hatte uns. Auch hoffte ich, dass sie uns nicht den haben Tag vermiesen würde. Sowas raubt mir fast immer jeden Nerv!

Als wir bei Paul parkten, kann er schon zu uns rüber. Gut gelaunt. Viel zu gut gelaunt. Wie schaffte er es immer nur?!
Richard kam langsam und sehr schleppend hinter ihm hergeschlurtft. Seine Haare standen wild vom Kopf ab.
„Tschau, wir sehen uns!", sagte Paul zu ihm und drückte noch einen kurzen Kuss auf seine Lippen.
„Ja. Ruft an, wenn ihr da seid", sagte er zu ihm.
„Till, bring die beiden bitte wieder heil zurück!", forderte Richard ihn noch auf. Till nickte und lud Pauls Gepäck in den Kofferraum.

„Wieso seid ihr so mies drauf?", fragte Paul wenig später vom Rücksitz.
Empört drehte ich mich zu ihm um: „Hast du mal auf die Uhr geschaut, du Stimmungskanone?"
Er zuckte mit den Schultern: „Na und... Es ist dreiviertel sechs?!"
„Na siehst du!"
„Jungs, jetzt hört endlich auf! Wir haben noch ein paar Stunden vor uns!" wies uns Till hin.
Paul und ich rollten mit den Augen und ließen uns in unseren Sitzen zurückfallen. Ich döste nochmal etwas.

Aufwachen tat ich erst, als Till mit voller Lautstärke Musik laufen ließ. Ich schreckte förmlich hoch. Dann begann er auch noch mitzusingen... Ich rollte mit den Augen. Paul beschwerte sich auch schon. Aber da drehte er die Musik gleich noch etwas lauter.
„Warum machst du das, Till? Siehst du nicht, dass wir geschlafen haben?", fragte Paul empört, als er an den Lautstärkeregler kam.
„Doch", grinste Till, „Es war nur so: Ihr habt geschlafen und ich hatte Langeweile... Ein bisschen harte Musik schadet nicht."
Ich lachte. Paul war immer noch sauer.
„Gott, du bist so ein Stimmungskiller, Paul!", beschwerte Till sich.
„Manchmal", stimmte ich ihm zu.
„Okay, ihr habt gewonnen. Mach deine Musik an!", seufzte Paul.
„Wenn du drauf einlässt und es einfach fühlst, macht es echt Spaß", informierte ich.
„Ich weiß, wie man laut Musik hört!"
„Trotzdem kann es eine echt hohe Kunst sein... Wer weiß, wie gut du die beherrschst?"
„Ich bin Rockmusiker. Genauso, wie du und du. SEIT JAHREN MACHE ICH NICHTS ANDERES, ALS MUSIK ZU FÜHLEN. HARTE MUSIK!", regte er sich auf. Man merkte ihm aber an, dass er uns jetzt mit Absicht provozierte und es nur als ein Spaß gemeint war.
„Was ist daran so schlimm?", fragte Till, „Ich hab' dich gern bei unseren Konzerten dabei..."
„Es ist rein gar nichts schlimm daran... Ich liebe meinen Job und will nie wieder etwas anderes machen!"
„Na dann verstehe ich nicht, wo das Problem ist?", fragte ich.
„Ach Schneider, vielleicht solltest du nicht immer die Schuld bei anderen suchen."
„Willst du damit sagen, dass ich das Problem bin?"
„Nein. Ich habe das nicht gesagt..."
„Aber gedacht!"
„Nein, nicht mal das. Du bist toll, Schneider!", legte er mir die Hand auf die Schulter.
Till lachte: „Paul muss es ja wissen. Er hat einen guten Männergeschmack. Er steht nur auf die ganz harten Jungs."
„Hahaha."
„Apropos. Wie ist denn das Partnerleben mit Richard. Ohne Kinder im Haus. Wild oder?", fragte ich interessiert und grinste.
Till lachte. Paul lachte. Ich lachte.
„Schon", antwortete Paul, „Es ist schon schön, wenn man weiß, dass kein Kind reinplatzen kann. Wir können einfach nicht die Finger voneinander lassen und..."
„Ist ja gut! Erspar' uns weitere Details!", forderte Till auf. Er lachte nicht mehr.
„Oh Till, das tut mir wirklich leid, wenn ich... Till, das war einfach gemein von mir. Ich meine, du hast schon länger... Ist ja auch egal... Till, es tut mir leid!", beteuerte Paul.
Er seufzte: „Schon okay."

„Wie weit ist es noch?", fragte ich, um meine Freunde auf andere Gedanken zu bringen.
„Noch etwa eine Stunde", verkündete Till.
Paul atmete erleichtert auf.
„Bekomme ich einen Kaffee?", fragte ich.
„Warum nicht. Kaffee schadet nie."

Also hielten wir an der nächsten Tankstelle. Da Till sowieso noch tanken musste, bot es sich also an.
„Mal gucken, ob da Feuer rauskommt", scherzte er und lachte. Ich nicht. Paul genauso wenig. Wir sahen ihn einfach nur ungläubig an. Er räusperte sich, um dann mit dem Tankvorgang fortzufahren.
Ich schmunzelte dann doch etwas.

Mittags kamen wir dann an unserem Zielort an. Es war nicht so warm, wie in Berlin, weshalb ich mir noch extra einen Pullover drüberziehen musste. Da das uninteressant war, berichte ich nicht weiter davon. Aber wen es interessiert: Er war schwarz.
Die Hotelzimmer waren sehr klein, nicht besonders schick, aber dennoch sehr gemütlich. Sofort schmiss ich mich aufs Bett und wollte etwas schlafen, als es an meiner Tür klopfte. Ich stand murrend vom Bett auf und lief einmal quer durch das Zimmer, um die Tür zu öffnen. Ich drückte die Türklinke nach unten.

Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt