Danke an IRMASCHA für die Idee. Ich weiß, es ist schon knapp einen Monat her, aber vergessen hab ich es nicht <3
Hier findet sich auch wieder ein Werk von Little_Ravio. Danke auch dafür :-)
LG gehen raus an beide <3Ich habe mich bei der Vorbereitung so sehr gefreut, dieses Kapitel zu Schreiben.
Viel Spaß Fee
Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 09.07.2021/06.07.2021
Personen: Heiko Hiersche/Paul Landers, Zven Kruspe/Richard Z. Kruspe
Sicht: Paul
Zwei Tage später:
Heute war der letzte Drehtag gewesen. Inzwischen war es Abend und ich hockte allein in meinem Hotelzimmer. Ich freute mich schon sehr bald zurück zu Richard zu fahren, der auf mich wartete. Bevor es allerdings soweit war, musste ich noch einen ganzen Abend rumbekommen. Da es mir zu langweilig war, beschloss ich noch etwas durch die anliegende Wohnsiedlung zu spazieren. Außerdem nahm ich meine Akustikgitarre mit. Wer weiß, ob ich irgendwo noch einen Platz finden würde, an dem es mich überkommt etwas Musik zu machen.
In Gedanken versunken, lief ich an vielen verschiedenen Häusern vorbei, welche Tür an Tür standen. Manche Familien grillten oder andere saßen einfach nur draußen, um das gute Wetter zu genießen.
Manchmal sahen sie mir nach. Manchmal auch nicht. Ich lief immer weiter, bis die Grundstücke größer wurden. Am Ende der Straße erkannte ich das Haus. Als ich es näher betrachtete, strömten auf einmal eine Menge Erinnerungen auf mich ein.
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Sicht: ZvenViele Jahre zuvor:
Es waren Sommerferien. Endlich. Allerdings hatte ich sie anders verbringen wollen, als mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in den Urlaub zu fahren. Mein großer Bruder war auf eine Fahrradtour mit seinen Freunden gefahren und konnte daher nicht mitkommen.
Wir wohnten in einer Ferienhaussiedlung, welche am Rande eines großen dichten Waldes lag, in einem kleinen weißen Haus mit blauen Fensterrahmen. Alles schien perfekt. Die Familie. Die Atmosphäre. Einfach alles. Nach Außen hin spielten wir auch die glückliche und perfekte Familie. Vor langer Zeit hatten wir das auch nicht tun müssen, aber seid sich meine Eltern scheiden ließen und mein Vater den Kontakt zu mir abgebrochen hat, war meine Lebensfreude in unermessliche gesunken. Mein Stiefvater, der den Vater ersetzten wollte, war das komplette Gegenteil von meinem Vater gewesen. Meine Mutter schien anfangs glücklich mit ihm zu sein. Doch auch sie hatte sich verändert. Sie war nur noch selten gut gelaunt und auf ihrem Gesicht zeichneten sich, wenn wir mit ihm allein waren, deutliche Gewitterwolken ab. Sie war nicht mehr so, wie vorher. Früher war sie stark. Heute war sie schwach. Er tat ihr ganz und gar nicht gut, da er sie mit seiner Art einschüchterte. Geschlagen hatte er sie dennoch nie. Meinen Bruder auch nicht. Ich schien das Problem zu sein. Immer, wenn er wütend war drosch er auf mich ein. Ich schien, als Zweitgeborener, nicht willkommen und ihnen ein Dorn im Auge zu sein.
Oft zog er über mich her, auch wenn ich da war. Meine Mutter sagte nie etwas dagegen. Zu groß war ihre Furcht vor ihm.Als wir beim Mittagessen saßen, war die Stimmung mal wieder sehr angespannt.
„Zven, bitter versuch' nicht zu kleckern", bat mich meine Mutter. Ich lächelte und nickte nur, bevor ich mich wieder über die Speise hermachte.
Trotz aller Bemühungen rutschte mit die Kartoffel mit der dunklen Bratensoße von der Gabel auf das weiße Tischtuch.
„Tut mir leid, Mutter!", sagte ich schnell und wollte nach einer Serviette greifen, als mein Stiefvater mich am Handgelenk zurückhielt.
„Hast du nicht gehört, was deine Mutter vorhin gesagt hat, Schwachkopf?", schrie er.
Ich versuchte mich dem Griff zu entziehen, schaffte es jedoch nur eher mäßig.
„Du machst den ganzen Urlaub kaputt! Wir hätten dich nicht mitnehmen sollen! Du bist ein Versager! Ein Nichts!", mein Stiefvater, war wirklich wütend. Ich ebenso. Dann geschah es: Ich verlor meine Selbstbeherrschung und holte mit dem Arm aus. Ich zuckte, genauso wie die anderen zusammen, als das gute Geschirr auf dem Fliesenboden zerbrach.
Dann wurde mein Stiefvater noch wütender, sodass er ausholte und mit eine Ohrfeige verpasste. Da die Zweite auch nicht mehr lange auf sich warten ließ, begann ich zu weinen. Eine Dritte, Vierte und Fünfte folgten.Als meine Mutter es schaffte ihn zurückzuhalten, rannte ich weinend davon. Weg von ihm.
Ziellos lief ich geradewegs in den Wald, dessen Dunkelheit mich bald nicht mehr nach Draußen ließ. Ich hatte mich verlaufen. Verwirrt lief ich umher, ohne irgendwo irgendjemanden zu sehen. Die Dunkelheit machte mir Angst. So große Angst, sodass ich um Hilfe schreien wollte. Doch ich konnte nicht. Was würde außerdem passieren, wenn ich wieder zurück zu meiner Mutter und meinem Stiefvater rannte? Würde er wieder auf mich eindreschen? Würde er mich wieder verletzen? Ich wusste es nicht. Riskieren wollte ich es auch nicht. Zu sehr war ich durch vergangene Erlebnisse traumatisiert.„ZVEN?!", erklang es aus weiter Ferne. Eine männliche Stimme. Ich rannte noch weiter in die entgegengesetzte Richtung. Weg. Weit weg. Er schien jedoch immer näher zu kommen. Umso schneller und weiter ich weglief, desto besser fühlte ich mich. Ich war stark genug gewesen wegzurennen.
Als meine Kräfte nachließen, sah ich mich das erste Mal bewusst um. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich drehte mich, um nach etwas Ausschau zu halten, was ich kannte. Es wunderte mich nicht, dass ich nichts fand. Ich war ja auch im Urlaub. Also ging ich einfach weiter geradeaus, in der Hoffnung, dass ich irgendwann auf einen anderen Menschen oder Zivilisation stoßen würde.
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Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...
FanfikcePaul und Richard führten anfangs eine sehr... spezielle Beziehung zueinander. Als sie sich dann endgültig finden, braucht es nicht viel, bis zum Glück. Jedoch stehen Probleme im Leben des Paares, die sie weiter zusammenschweißen... Oder? Till sehnt...