49. Ja ich schaffe dir ein Heim...

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Huuuuuuccccccchhhhhhh, ich bin ja schon wieder hier... mit Drama, weil warum nicht. Ich hoffe, ihr nehmt es mir echt nicht übel, dass ich SEEEEEHHHHRRRR inaktiv bin... ANYWAY
Viel Spaß Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 13.10.2021/15.01.2022

Personen: Paul Landers, Richard Z. Kruspe

Sicht: Paul

Sanft strich mir mein Freund über den Kopf, als wir eng aneinander geschmiegt in unserem Bett lagen. Meine Hand wanderte ihm über die nackte Brust. Ein wahrer Sex-Gott, wie er es schon immer gewesen war, doch gleichzeitig so liebevoll.
Tief zog ich seinen Duft ein und rückte gleich noch ein Stücken näher...
Ich war glücklich, fühlte mich geborgen. Richard schien etwas nachdenklich zu sein... Ich wusste nicht, was ihn beschäftigte. Zu gern würde ich etwas dafür tun, dass er diese Gedanken hinter sich lassen konnte.
„Du wirkst so... nachdenklich...", gab ich besorgt zu verstehen.
„Paulchen?", er hauchte mir einen Kuss auf den Kopf.
Ich lächelte erleichtert: „Ja?"
„Wollen wir vielleicht zusammen ziehen?"
Ich sah ihn verdutzt an und lachte anschließend: „Wohnen wir nicht schon zusammen?"
„Du weißt, was ich meine... Wir kaufen uns ein Haus mit einem Garten...", Richard lächelte.
Ich starrte zur Wand, gegenüber des Bettes. Das, was mein Freund erzählt hatte, gefiel mir. Um ehrlich zu sein, wollte ich das schon immer. Es war schon immer mein Traum gewesen, fernab von dem Ruhm und der Bewunderung ein unbeschwert glückliches Leben zu führen. Ich liebte aber auch die Musik und die Tourneen. Und ich liebte Richard und war glücklich mit meinem Leben so, wie es ist. Sehr sogar. Immernoch bekam ich dieses unglaubliche Gefühl des Glücks, wenn er bei mir war. Mein persönlicher Gott – mein persönlicher Jesus. 

Mein absolut unwiderstehlich heißer Gott, überhäufte mich wieder mit vielen Küssen, bevor er mir wieder ins Ohr hauchte: „Was sagst du dazu?"
„Um ehrlich zu sein, finde ich die Vorstellung wunderbar, das mit dir zu tun...", ich war überglücklich, dass er mich dafür ausgewählt hatte. Mich, den kleinen unschuldigen Akustikgitarristen, der niemals daran geglaubt hatte, einen solchen Menschen, wie Richard es war, abzubekommen.
„Wir können wohin ziehen, wo uns niemand kennt oder so..."
Ich runzelte die Stirn: „Wohin denn?"
Er zuckte nur mit den Schultern: „Weg aus Deutschland. Vielleicht nach Amerika oder so..."
Tiefe Sorgenfalten hätten sich beinahe auf meiner Stirn gebildet, jedoch dachte ich mir, er hätte schlechten Scherz gemacht. Ich hoffe es, denn innerlich wusste ich, dass er es höchstwahrscheinlich ernst meinte.
„Man kennt uns überall...", sagte ich und starrte wieder die Wand an.

Richard seufzte: „Dann kaufen wir uns eine Farm irgendwo mitten in der Pampa oder so. Ich will mit dir zusammen ziehen, Paulchen. Mir ist es egal wo. Hauptsache dorthin, wo wir nicht aller paar Sekunden von irgendwelchen Leuten verfolgt werden. Weißt du... Ich will mit dir Händchen haltend durch die Gegend laufen. Ich will dich überall küssen, dort wo ich möchte ohne, dass wir fotografiert werden oder komisch angeschaut werden und alles."

Ich antwortete nicht. Ein Gemisch aus Wut, Trauer und Glück überkam mich. Die Wut brodelte weiter, bis es alles andere übertrumpfte: „Du willst also weg aus Deutschland?"
Er sah mein Gesichtsausdruck nicht, denn er hauchte weiter einen Kuss nach dem anderen auf meinen Kopf: „Ja... Vielleicht."

Innerlich brach ein Vulkan aus: Er wollte weg von meinen Kinder, seinen eigenen Kindern. Weg von der Band! Weg von dem, was wir am meisten liebten. Also, was ich liebte das. Ob er es genauso sehr liebte, wie er es immer behauptete, fing ich gerade an zu bezweifeln.
„Was wird aus meinen Kinder, deinen Kindern und der Band? Ist dir das jetzt auf einmal alles egal, oder was?"

Etwas erschrocken ließ mein Freund von mir ab: „Paulchen! Natürlich nicht! Aber du und die Zeit mit dir ist mir auch extrem wichtig!"
Langsam entfernte ich mich von ihm: „Das ist echt egoistisch von dir!"
„Wieso das auf einmal?"
„Hier wohnen alle, die ich liebe! Meine Familie, Khira, die Band... Ich will das nicht aufgeben. Ich muss passen, sorry! Zieh gern alleine auf deine Farm in die Pampa, aber nicht mit mir... Hast du etwa vergessen, wer du bist? Du bist Richard Kruspe! Einer der größten Gitarristen und du denkst darüber nach, alles aufzugeben? Wir haben Fans, wir haben Menschen, die uns lieben! Deine Tochter.. Denk' doch mal an Khira! Was würde sie denn sagen, wenn ihr Vater einfach aus dem Land wegzieht! Das würde sie so unfassbar traurig machen, Richard! Ich kann das echt nicht verantworten. Sie ist wie eine Tochter für mich. Ich fühle mich auch für sie verantwortlich... Olli. Flake. Till. Schneider... Alle brauchen uns. Ich brauche sie. Die Musik. Ich bin hier glücklich. Ich freue mich immer so unfassbar sehr, wenn ich auf der Straße erkannt werde... Ist dir das alles egal? Meine Gefühle, das Leben, was wir uns hier mehr oder weniger zusammen aufgebaut haben?", Tränen schossen aus meinen Augen. Es schmerzte so sehr, dass er sowas nur dachte: „Das ist in gewisser Weise wirklich undankbar von dir, Richard!" 

Schnurstracks stand ich aus dem Bett auf und lief aus dem Raum die Treppe hinunter. Richard kam mir nach: „Paul! Mir ist das doch nicht egal! Was denkst du denn von mir?!"
Ich antwortete nicht, sondern stampfte gleich noch schneller durch mein Haus.
Er rief immer wieder voller Verzweiflung, Enttäuschung und Wut: „PAUL!"
„Nein, nichts Paul, Richard! Bitte geh und melde dich heute nicht mehr! Morgen auch nicht... ", ich führte Richard zur Tür, ohne ihm auch nur eines Blickes zu würdigen und schob ihn nach draußen. Die Tür fiel ins Schloss und seine Stimme von draußen war verstummt.


Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt