Es werden mehr Teile, als ich dachte... Das ist ja auch nicht sooooooo schlimm!
Viel Spaß FeeVeröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 13.07.2021/14.07.2021
Personen: Heiko Hiersche/Paul Landers, Zven Kruspe/Richard Z. Kruspe
Sicht: Zven
Dort duftete bereits eine leckere Speise auf dem Tisch vor sich hin und wartete nur sehnlichst darauf, endlich gegessen zu werden. Als dass das noch nicht reichte, meldete sich auch gleich mein Magen. Kein Wunder, wenn ich beinahe den ganzen Tag im Wald umher geirrt war. Glücklicherweise hatte Paul Musik gemacht. Das war wahrscheinlich das Zeichen dafür, dass ich nicht im Wald verhungern würde. Zwar hätte ich mich auch von unreifen Maiskolben ernähren können, aber auf kotzen und Bauchkrämpfe hatte ich auch wirklich keine Lust. Lieber lenkte ich mich mit Musik etwas von meinem Leid ab. Es war eine gute Methode. Wenn ich wieder zu Hause sein würde, würde ich sicherlich meine Mutter anflehen, mir eine Gitarre zu kaufen. Zu sehr hatte ich das Instrument liebgewonnen.
Erika tat mir etwas auf meinen Teller. Mir lief bereits beim Anblick das Wasser im Mund zusammen.
Als dann alle anderen auch etwas hatten, verabschiedete ich mich mit einem kurzen „Guten Appetit" in das Besserwerden meiner Gefühle durch die Aufnahme von Nahrungsstoffen.
Amüsant sahen mich meine Gastgeber an, als ich das Essen geradezu in mich hineinstopfte. Als ich jedoch ihre Blicke bemerkt hatte, verlangsamte ich mein Tun, bis es vollends verschwand. Fragend sah ich sie an. Dabei hatte ich die Nudeln mit der Tomatensoße an meiner Gabel vergessen, welche nun gefährlich über dem weißen Tischtuch schwebte.
Dann geschah das, was ich vermeiden wollte. Meine Nudeln stürzten ab und färbten die schneeweiße Tischdecke rot-orange ein.
Ich schrie kurz und sprang dann von meinem Stuhl auf: „D-Das tut mir so leid! I-Ich mach-mache das weg, ok?!"
Panisch lief ich im Raum umher, bis Erika aufstand. Wollte sie mich nun auch schlagen? Würde sie mir weh tun? Tränen liefen aus meinen Augen. Ich schluchzte. Mein Atmen beschleunigte sich, als sie näher kam.
„Bitte, tun Sie mir nicht weh!", rief ich. Instinktiv schlossen sich meine Augenlider und ich sank auf dem Boden zusammen. Meine dünnen Arme schlangen sich, wie von selbst, um die ebenso dünnen Beine. Ich zitterte und war einer Panikattake nahe.In der hintersten Ecke verkrochen hyperventilierte ich so sehr, sodass Paul nach seiner Mutter schrie. Er musste schreckliche Angst haben. Genau, wie ich.
Seine Mutter jedoch kam immer näher auf mich zu. Beruhigend und ging vor mir wieder auf die Knie. Sanft legte sie mir ihre Hand auf die Schulter.
„Zven...", ihre Stimme war so ruhig, sodass mir ein Schauer meinen Rücken überkam. All meine Haare stellten sich auf. Was würde nun kommen? Riesiger Ärger oder verschonte sie mich? Ich hatte keine Ahnung, was gerade geschah oder was ich tun sollte. Deswegen hockte ich weiter auf dem Fliesenboden.
„Zven... Junge, sieh' mich an!", forderte sie mich auf. Langsam und hochrot hob ich meinen Kopf, der mir so schwer erschien, wie noch niemals zuvor.
Eigentlich wollte ich das nicht tun, doch meine Erfahrung sagte mir, dass dadurch die Strafe vermindert werden würde, sofern es eine geben würde.„Beruhige dich, Kleiner! Wieso sollte ich dir weh tun?", sprach sie.
Weiter atmete ich schnell. Umso mehr ich mir Mühe gab, dass es wieder langsamer wurde, je mehr versagte ich dabei. Vielleicht war ich wirklich ein Versager. Ein Nichts. Ein dummes kleines Kind, was alles kaputt macht.
Nun kam auch Paul hinter ihr her und setzte sich neben mich.
Dort drückte er mich fest an sich.
Ich genoss die Wärme, die von ihm ausging. Seinen beruhigenden Atmen, den ich spürte.Langsam passte sich mein Atmen das von Paul an. Automatisch, ohne dass ich auch nur einen Gedanken darüber verschwenden musste. Alles, was ich tun musste war mich Paul hinzugeben. Der Umarmung. Seiner Nähe. Fühlte es sich so an geliebt zu werden? Ich wusste es nicht, da ich es nie erfahren hatte. Weder von meiner Mutter, noch von sonst jemanden.
Nach einiger Zeit, die verstrich, erwiderte ich seine Umarmung. Es machte mich süchtig. Ob es die Liebe war oder der Fakt, dass mich jemand so akzeptierte, wie ich war, blieb mir weiterhin rätselhaft. Was ich dennoch wusste war, dass ich sowas immer wieder wollte. Jeden Tag meines Lebens. Jeden einzelnen Monat. Am besten einfach immer und überall. Der Gedanke daran, dass ich es wahrscheinlich niemals haben werde, brachte mich beinahe um.
„Paul, bitte lass' mich nie wieder los!", hauchte ich an seinen zarten Körper.
„Bestimmt nicht, Zven..."
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Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...
FanfictionPaul und Richard führten anfangs eine sehr... spezielle Beziehung zueinander. Als sie sich dann endgültig finden, braucht es nicht viel, bis zum Glück. Jedoch stehen Probleme im Leben des Paares, die sie weiter zusammenschweißen... Oder? Till sehnt...