Kapitel 34

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„Ähm stimmt was nicht?", fragt Harry vorsichtig. „Fang an zu reden", antwortet sein Mate noch immer geschockt.
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„Reden? Worüber?", will Harry nun leicht ängstlich wissen. Er hat das schlechte Gefühl, dass Lucius jetzt mehr weiß als er sollte. „Keine Ahnung vielleicht über die vielen Schmerzen, die du hast", schlägt dieser vor. „Schmerzen? Nein, wie kommst du drauf?", entgegnet sein Mate. „Ich konnte es spüren", sagt Lucius was Harry dazu bringt seinen Kopf wegzudrehen. „Keine Ahnung was du da gespürt hast", sagt er und löst sich aus dem Arm des anderen um auf der anderen Seite der Couch zu sitzen.

Durch eine schnelle Bewegung von Lucius wird er wieder zu diesem gezogen und hat danach eine Hand auf seinem Kopf. Als sich Lucius nun zu hundert Prozent sicher ist, steht er auf und zieht Harry am Arm mit sich. „Severus, mitkommen", sagt er und verlässt mit den beiden den Raum.

„Was stimmt nicht?", will der Tränkemeister wissen und hat schon eine böse Vorahnung. Lucius antwortet nicht und läuft stur in das hauseigene Krankenzimmer weiter. „Kannst du ein bisschen langsamer laufen?", fragt Harry, welcher noch immer von ihm mitgezogen wird. Der Blonde bleibt abrupt stehen und hebt seinen Mate hoch nur um dann noch schneller weiter zu laufen. Im Krankenzimmer stellt er ihn wieder auf eigene Beine ab.

„Ausziehen", befiehlt er streng und nun ist sich auch Severus sicher worauf das hinaus läuft. „Nein", antwortet Harry sofort. „Nein? Dann fang an zu reden. Wieso hast du überall Verletzungen und hast nie etwas erwähnt? Ich habe es gespürt also versuch garnicht zu lügen", sagt sein Mate eindringlich. Harry schaut hilfesuchend zu Severus, welcher jedoch auch nur seine Schultern zuckt.

„Was geht es dich überhaupt an? Das ist doch wohl mein Leben", versucht es Harry nun über diese Variante. „Es geht mich sehr wohl was an weil mein Leben von deinem abhängt", antwortet Lucius. „Also geht es dir nur um dich selbst", bemerkt sein Mate und denkt damit ein Schlupfloch gefunden zu haben. „Jetzt fang endlich an zu reden oder ich werde es erzwingen", sagt der Blonde streng als er die Taktik des anderen durchschaut.

„Du weißt es doch eh schon. Meine tollen Verwandten waren das. Kann ich jetzt gehen?", fragt Harry. „Absolut nicht", entgegnet Lucius. „Untersuch ihn", wendet er sich dann an Severus. „Habe ich schon", antwortet dieser. „Wieso erzählst du mir von sowas nichts?", will sein Freund nun empört wissen. „Weil du sonst wieder verrückt spielst, so wie jetzt", meint der Tränkemeister streng. „Ich spiele nicht verrückt. Harry hat Schmerzen und er sollte keine haben", verteidigt sich der Blonde. „Ich kann nichts dagegen machen", sagt Severus. „Du bist Tränkemeister, irgendwas muss sein was du tun kannst", bemerkt Lucius. „Ich habe schon alles getan was in meinen Möglichkeiten war", meint sein Freund.

„Ihr übertreibt", unterbricht Harry die beiden. „Nein", widerspricht sein Mate. „Jetzt zieh dein Oberteil aus", sagt er dann. „Nein", erwidert nun der jüngste. „Wenn Severus dich nicht weiter heilen kann werde wenigstens ich es versuchen", meint Lucius. „Nein, danke", antwortet Harry welcher nicht will, dass der andere seine Narben sieht. „Stell dich nicht so an, ich kann dir helfen", sagt sein Mate nun. „Ich brauche aber keine Hilfe", entgegnet der andere und weicht einen Schritt zurück. „Ich würde die Hilfe annehmen", mischt sich Severus ein. „Dann machen Sie es halt, ich werde dem nicht folgen", schießt Harry zurück. „Komm schon, ich kann dir helfen", wiederholt Lucius. „Ich kann mir selbst helfen", meint Harry stur.

„Dann halt so", murmelt Lucius als er auf Harry zugeht und diesen an der Hüfte festhält. „Geh weg von mir, ich will deine Hilfe nicht", beschwert er sich und versucht sich aus dem Griff zu lösen. „Halt still", murmelt sein Mate konzentriert und legt eine seiner Hände auf die Brust des jüngeren, dann beginnt er seine Magie laufen zu lassen. Als Harry das warme Gefühl spürt schließt er entspannt die Augen und lehnt seinen Kopf nach vorne.

Sobald Lucius fertig ist öffnet auch Harry seine Augen wieder. Erst jetzt bemerkt er wie nah er dem anderen ist und schaut diesem tief in die Augen. Nach einem Moment der Starre löst Lucius seine Hände wieder von seinem Mate. „Besser?", fragt er dann. Harry konzentriert sich, ob er Schmerzen spürt, als er verwirrt nickt. „Na immerhin", seufzt der Blonde zufrieden und weicht einen Schritt zurück.

Bevor eine unangenehme Stille ausbrechen kann sagt Severus: „na dann ist das ja auch geklärt" und verlässt damit den Raum. Harry räuspert sich und dreht seinen Kopf von Lucius weg. „Ich ähm also danke, aber ich-ich muss jetzt gehen", sagt er ohne dabei Augenkontakt zu halten. Lucius will gerade antworten als Harry fluchtartig den Raum verlässt. Als er um eine Ecke läuft lehnt er sich an der Wand an und holt einmal tief Luft. Sobald die aufgekommene Panik wieder verfliegt fährt er sich mit der Hand durch die Haare.

Lucius schaut seinem Mate noch kurz verwundert hinterher bevor er sich wieder einkriegt und ebenfalls den Raum verlässt. Sobald er wieder bei den anderen ankommt schaut er sich im Raum um. „Ist Harry nicht hier?", fragt er dann. „Offensichtlich nicht", antwortet Severus welcher dachte, dass Harry mit Lucius zurück kommen würde.

„Was war los?", will nun Draco wissen. „Das sollte dir wenn dann Harry erzählen", antwortet sein Vater und setzt sich nachdenklich hin.

Harry steht noch immer an der Wand und überlegt. Ihm ist bewusst dass Lucius sein Mate ist und es früher oder später sowieso heraus gefunden hätte, jedoch hatte er gedacht, dass es länger dauern würde. Auch wenn er sich jetzt von den Schmerzen her besser fühlt ist er mental um so fertiger. Seufzend denkt er nun an diesen einen Moment als sich die beiden Gesichter so nahe waren. Hätte er sich ein paar Zentimeter nach vorne gelehnt hätte er Lucius geküsst und trotz der Tatsache, dass die beiden sich nicht lange kennen hätte er nichts dagegen gehabt. Mit einem Kopfschütteln schlägt er sich diesen Gedanken aus dem Kopf und geht wieder zu den anderen.

„Wo warst du?", fragt Sirius ihn sobald er den Raum betritt. „Weg", antwortet Harry matt und setzt sich wieder hin. Absichtlich hatte er sich dieses Mal nicht neben seinen Mate, sondern neben Draco gesetzt. Während Lucius versucht nicht eifersüchtig zu werden wendet sich der andere Malfoy an seinen Sitznachbarn. „Also wie sieht's jetzt mit schwimmen gehen aus?", fragt er Harry.

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