Kapitel 17

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„Scheiße", murmelt Draco gehetzt.
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Harry schüttelt enttäuscht seinen Kopf und stürmt dann an Draco vorbei aus dem Raum heraus. „Scheiße, Harry, bleib stehen", ruft der Blonde ihm hinterher und rennt dem jüngeren nach. Als Harry um eine Ecke geht erinnert er sich an einen Geheimgang in der Nähe und versteckt sich dort, bis Draco vorbei gelaufen ist. Dann geht er wieder raus und läuft in die entgegengesetzte Richtung.

Während dem Weg laufen ihm nach und nach immer mehr Tränen über die Wangen. Er dachte er hätte in Draco einen wahren Freund gefunden, wurde jedoch wieder nur enttäuscht. Er sollte sich daran gewöhnt haben, es schmerzt jedoch trotzdem. Ohne nachzudenken wo er hin läuft, läuft er direkt Sirius in die Arme.

„Woah nicht so stürmisch", sagt dieser als Harry gegen ihn läuft. „Was ist los?", fragt er dann besorgt als er die Tränen des anderen sieht. Der jüngere ist kurz mit der Situation überfordert, lässt sich dann jedoch von seinem Patenonkel in eine Umarmung ziehen. Sirius fährt dem anderen immer wieder beruhigend durch die Haare und spürt wie sein Hemd langsam durchnässt von dessen Tränen ist. „Was ist passiert?", fragt er nach einer Weile erneut. „Draco", antwortet Harry gemurmelt.

„Komm wir gehen in die Wohnung und dann erzählst du mir wieso ich ihn verprügeln soll", schlägt der ältere vor und schiebt Harry in die Richtung der Wohnung.

Als die beiden ankommen setzt er Harry auf der Couch ab und nimmt selbst neben ihm Platz. „Also jetzt nochmal ganz langsam. Was hat Draco getan?", fragt er ruhig. „Er hat mich belogen. Er war nie mein Freund sondern wollte nur irgendwas von mir. Letztens hat er gefragt ob ich zu Weihnachten zu ihm will und ich hab zugesagt, aber das war alles Teil von irgendeinem Plan oder so. Ich war bei Professor Snape als er auch gekommen ist und meinte, dass ich direkt drauf reingefallen bin", erklärt Harry leise und schaut währenddessen niedergeschlagen auf seine Hände. Sirius schaut mitleidig auf den jüngeren und zieht ihn näher an sich.

Er überlegt was er sagen könnte, entscheidet sich jedoch dafür nicht zu reden und einfach für Harry da zu sein. „Ich dachte ich hätte einen wahren Freund gefunden", seufzt dieser traurig. Sirius fährt ihm weiterhin beruhigend durch die Haare als es an der Tür klopf. Fragend schaut er auf Harry welcher nur langsam nickt, somit erhebt sich der ältere und öffnet die Türe.

„Entschuldigen Sie die Störung, ist Harry hier?", fragt Draco gestresst. „Geh weg", ruft Harry schwach von der Couch aus. „Bitte, du hast das falsch verstanden", versucht es der Blonde erneut. „Verschwinde", antwortet der jüngste der Runde. „Ich glaube Sie sollten gehen", meint nun auch Sirius und schließt die Türe wieder. Draco klopft noch ein paar Mal an die Türe bevor er es aufgibt und mit gesenkten Kopf zurück läuft.

„Ich hab's versaut", seufzt er als er sich neben Severus auf die Couch fallen lässt. „Du musst das wieder hinbekommen", bemerkt der ältere. „Du weißt wie wichtig es ist", fügt er hinzu. „Ich weiß", stimmt der Blonde schwach zu.

Über die nächste Woche erscheint Harry nichtmehr beim Essen und ist nur im Unterricht zu sehen wo er sich sehr unauffällig benimmt. Die Slytherins versuchen ihn immer wieder anzusprechen können jedoch nie ein Gespräch aufbauen. Auch zu Snape ist er nichtmehr gegangen, da er nun weiß, dass er genug Noten hat und keine mehr braucht. Manchmal geht er zu Sirius und Remus ist jedoch meistens versteckt in der Kammer des Schreckens, welche er als Zufluchtsort hernimmt, da dort außer ihm keiner rein kann.

Auch heute sitzt er wieder in der Kammer. Er hatte herausgefunden, dass hinter der Statue ein Eingang in eine Art Wohnung versteckt ist, wo er sich oft aufhält. Gerade sitzt er auf der Couch und schreibt seine Aufsätze, die er noch machen muss, als er ein Geräusch hört. Erst schreckt er zusammen und steht dann leise auf. Vorsichtig schaut er um die Ecke in eine Art Gang und sieht dort einen großen Mann mit dunkeln Haaren und einem langen Mantel stehen. Er greift nach seinem Zauberstab und hält ihn beschützend vor sich.

„Wer sind Sie?", fragt er zitternd. Der Mann dreht sich erschrocken um und schaut Harry an. „Wer sind Sie?", fragt er. „Ich habe zuerst gefragt", bemerkt der jüngere. Der Mann geht langsam auf ihn zu, holt dabei jedoch nie seinen Zauberstab heraus. Vor Harry angekommen erkennt er dessen Narbe. „Harry Potter also", meint er.

„Wer sind Sie?", fragt Harry erneut und betont dabei jedes Wort. „Interessant Sie hier zu treffen, Mr Potter", antwortet der Mann und ignoriert Harrys Frage komplett. „Wie kommen Sie hier rein?", fragt er dann. „Ich werde keine Fragen beantworten wenn Sie mir auch keine Antwort geben", entgegnet Harry möglichst selbstsicher. „Zielstrebig also, hinterlistig auch, wieso sind Sie in Gryffindor?", will der Fremde nun wissen. „Ich werde Ihre Fragen nicht beantworten", stellt Harry erneut klar.

Der Mann grinst kurz bevor er wieder eine neutrale Maske aufsetzt. „Sie müssen Parselmund sein, sonst würden Sie hier nicht rein kommen", bemerkt er dann. „Sie würden besser nach Slytherin passen, wollten jedoch nach Gryffindor", meint er. „Und Sie wurden erst vor kurzer Zeit mal wieder enttäuscht", sagt er zuletzt. „Woher wissen Sie das?", fragt Harry verwirrt. „Man soll seinen Freund nah halten, aber seinen Feind noch näher", antwortet der Mann.

Harry schaut ihn eindringlich an. Diese Person kommt ihm bekannt vor, er weiß jedoch nicht woher. Er hat seinen Zauberstab nichtmal in Reichweite und macht auch nicht den Anschein angreifen zu wollen, trotzdem hatte er Harry als Feind bezeichnet.

Diese schwarzen Locken. Er kennt sie. Dieses markante Gesicht. Er hatte es schonmal gesehen. Und die Augen? Sie geben einen leichten Rotton, sind ansonsten braun. Der Mann ist in schwarzen Klamotten gekleidet, sieht jedoch trotzdem elegant aus.

„Wer sind Sie?", fragt Harry mal wieder. „Kommen Sie nicht selbst drauf?", entgegnet der Mann. Harry schaut ihn nochmal eindringlich an und reist dann seine Augen auf. In Rekordgeschwindigkeit zieht er seinen Zauberstab und hält ihm dem Fremden unter das Kinn.

„Voldemort", faucht er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

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